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Beziehungsende: Trennung in digitalen Zeiten

Trennungen waren noch nie leicht. Seitdem aber jeder mit jedem online verbunden ist, wird es noch schwieriger, denn der digitale Schlussstrich bleibt oft aus. Oder warum ist der Expartner noch so spät bei Facebook aktiv? Und wer ist der unbekannte Mann an der Seite der Ex-Frau im WhatsApp-Status?

Die emotionale Ebene

Hände, die übers Handy scrollen

Auf Facebook und über den WhatsApp-Status, aber auch auf anderen sozialen Netzwerken wie Twitter oder hier bei Feierabend kann man auch nach der Trennung häufig sehen, was den Expartner gerade beschäftigt oder wen er trifft. Selbst wenn andere Person nichts Neues online stellt, so kommt es häufig vor, dass sich der Verlassene immer wieder die alten Profile und Bilder in den sozialen Medien anschaut. Das macht es sehr schwer, sich emotional zu lösen. Nicht nur wird man visuell immer wieder an vergangene, vermeintlich bessere Zeiten erinnert, es bleibt zudem auch viel Raum für eigene Interpretationen. Und so wird aus dem oder der Verflossenen, die nachts noch auf Facebook aktiv ist, in den eigenen Gedanken ganz schnell jemand, der jetzt nur noch wach ist, weil schon mit jemanden Neuem geschrieben wird. Und das tut natürlich sehr weh.

Einen klaren Schnitt machen

Die wenigsten Menschen haben die Selbstdisziplin, in ihrer Trauer nicht ständig zum Smartphone zu greifen und zu schauen, ob der andere online ist oder etwas gepostet hat. So bleibt wenig Raum für die eigene Trauer und Aufarbeitung, gerade wenn man in Versuchung gerät, die Aktivitäten des anderen zu kommentieren oder zu liken, weil man Interesse wecken möchte.
Was früher nur analog passiert ist, muss deshalb nun auch digital geschehen: ein klarer Schnitt. Das bedeutet konkret, dem Profil bei Facebook zu entfolgen oder auch die Nummer zu löschen oder zu blockieren, so dass man keinen WhatsApp-Status mehr sieht.

Darüber hinaus sollten gemeinsame Fotos vom Smartphone entfernt werden, so dass man nicht ständig in Versuchung gerät, sie zu durchzuschauen. Keine Sorge, ein Löschen ist nicht notwendig – es reicht einfach, die Bilder auf den PC zu ziehen und sie so zu sichern. Auch ein USB-Stick, der in der Schublade verschwindet, ist eine hilfreiche Idee.

Die pragmatische Ebene

Login - Passwort

In Zeiten von Video-Streaming-Diensten, gemeinsam genutzten Computern oder geteilten Zugängen zu Profilen kommt noch eine weitere Ebene dazu: die Datensicherheit. Auch wenn man den anderen vertraut hat, kann man bei Passwörtern nicht vorsichtig genug sein. Deshalb müssen unbedingt die Passwörter geändert werden, die beiden in der Beziehung bekannt waren. Sicherheitshalber kannst Du auch alle Passwörter ändern, das machen die meisten Menschen ohnehin zu selten. Wurde ein Account geteilt, sollte dieser aufgelöst oder geändert werden.

Fazit

Experten raten mehr als dringend dazu, alle digitalen Verbindungen zu kappen. Auch wenn der virtuelle Schlussstrich extrem hart sein kann: Die Versuchung, dem anderen online nachzustellen, gerade wenn bei starker Angst, Trauer oder Verlustgefühlen, ist unglaublich groß. Das ist normal, deshalb ist es umso wichtiger, sich hier selbst zu schützen. So kann dieses Stresssituation – und nichts anderes ist Liebeskummer – durch eine saubere Trennung auf allen Ebenen besser bewältigt werden.


Hast Du auch schon Erfahrungen über die Trennung in digitalen Zeiten gemacht? Wie bist Du damit umgegangen?

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