Sirmione, Gardasee

Sirmione

Halbinsel am Südufer des Gardasees

Das kleine Städtchen Sirmione liegt am Südufer des Gardasees, dem größten See Italiens, auf einer circa 4 Kilometer langen Halbinsel, die Richtung Norden in den See hineinragt. Auf einer Breite von nur wenigen Hundert Metern hat sich Sirmione zu einem bekannten und viel besuchten Ort am Gardasee entwickelt. Die kleine Altstadt mit ihren historischen Bauten und verwinkelten Gassen ist ein beliebtes Ausflugsziel geworden und besitzt durch ihre besondere Lage ihren eigenen Charme. Neben der Scaliger Burg und der malerischen Altstadt ist die römische Ausgrabungsstätte einer alten Villa, "Grotten des Catull" genannt, eine besondere Sehenswürdigkeit.

Sirmione am Gardasee - Gardasee-Domizil.de

Sirmione - Perle des Gardasees

Durch seine einmalige Lage und das dort herrschende Klima wurden schon seit jeher Sirmione Beinamen der Bewunderung gegeben. So wird das Städtchen gerne als "Perle des Gardasees" oder in Anspielung auf die römische Ausgrabung an der Spitze der Landzunge auch "Geliebte des Catull" genannt. Gemeint ist damit aber nur die äußerste Spitze der Halbinsel, die aus der Scaligerburg, der pitoresken Altstadt und der ehemaligen römischen Villa besteht. Südlich davon findet man, wie leider all zu oft in Italien, eine Vielzahl an neuen und älteren Hotels, Pensionen und Restaurants, die sich so gar nicht in die historische Architektur einreihen wollen.

Das Castello di Sirmione am Eingang zur Altstadt am Gardasee, Burg, Italien

Das Castello di Sirmione am Eingang zur Altstadt

Einigermaßen verschont geblieben von Bausünden ist die Altstadt von Sirmione. Man betritt diese, nachdem man das Auto auf dem großen Parkplatz vor der Stadtmauer abgestellt hat, direkt an der Scaligerburg durch ein Tor in der alten Stadtmauer. Besonders reizvoll ist die Anreise nach Sirmione mit einer der Gardaseefähren, da sich die Halbinsel vom Wasser aus von seiner schönsten Seite zeigt.

Blick vom Turm des Castello di Sirmione, Gardasee, Italien

Blick vom Turm des Castello di Sirmione

Die Altstadt von Sirmione

Ein Wassergraben trennt die an der Spitze der Halbinsel liegende Altstadt vom restlichen Festland. Ab hier dürfen nur wenige Autos mit Sondergenehmigung fahren, so dass Fußgänger ungestört die kleinen verwinkelten Gassen mit vielen Geschäften, Boutiquen, Restaurants und Cafés entdecken können. Besonderes Augenmerk sollte man auf die Vielzahl an sehr guten Gelaterien legen. Enge Gassen und die historischen Steinhäuser bestimmen das Bild der Altstadt von Sirmione. Von den 7.000 Einwohnern der Gemeinde Sirmione wohnen nur knapp 300 in der historischen Altstadt. Am Eingang der Altstadt steht die erhabene Scaligerburg.

Zugang zur historischen Altstadt von Sirmione nur durch das Castello, Gardasee, Italien

Zugang zur historischen Altstadt von Sirmione nur durch das Castello

Hält man sich links davon, findet man recht schnell die Piazza Carducci und den Fähranleger der Navigarda, von wo aus die Gardaseefähren nach Salo, Moniga del Garda, Garda und in den nördlichen Teil des Gardasees starten. Sehenswert ist die Pfarrkirche Santa Maria di Maggiore aus dem 15. Jahrhundert. Der Innenraum zeugt von einer Barockisierung im 18. Jahrhundert. In dierketer Nachbarschaft liegt eine erst kürzlich der öffentlichkeit zugänglich gemachte Sehenswürdigkeit - die Villa Romana. Es handelt sich dabei um eine restaurierte römische Villa inmitten der Altstadtbebauung.

Ferienhaeuser und Ferienwohnungen am Gardasee, Italien - Gardasee-Domizil.de

Am Ende der Altstadt schließt sich der Mavino Hügel an, der von uralten Olivenbäumen bewachsen ist. Sirmione ist auch Kurort. Westlich des Mavino Hügels speist die Biola-Quelle eine Therme. Die heilende Wirkung ist seit der Antike bekannt und lockt seit Ende des 19. Jahrhunderts Kururlauber nach Sirmione. Daran schließt sich die römische Ausgrabungsstätte der "Grotten des Catull" an.

In der historischen Altstadt von Sirmione am Gardasee, Italien

In der historischen Altstadt von Sirmione

Bieten die Orte rund um den Gardasee schon eine hohe Anzahl an Gelaterien, so scheint sich das in Sirmione noch zu vervielfachen. An fast jeder Ecke kann man ein leckeres Eis kaufen. Besonders in der Via Vittorio Emanuele scheint sich eine Gelateria na die nächste zu reihen. Riesige Berge der exotischsten Eissorten liegen kunstvoll drapiert in den Auslagen und locken die Urlauber. Einheimische sollen die Eisdiele von Gino Mancini zu bevorzugen, die Gelateria mit der längsten Tradition. Kunstvolle Eisskulpturen sucht man hier vergebens. Dafür ist das Eis 100% natürlich und das schmeckt man. Probieren Sie es. Buon Appetito !

Gelateria, Sirmione, Gardasee, Italien

Eis, wohin man schaut - In einer der vielen Gelaterien von Sirmione

Die Scaligerburg - Wahrzeichen von Sirmione

Als Wahrzeichen von Sirmione gilt die eindrucksvolle Wasserburg, das Scaligerkastell, die das Bild von Sirmione prägt und als eine der am besten erhaltenen Burgen Italiens zählt. Die von Wasser umgebene Burg an der großen Piazza Castello und der kleine Hafen bilden den Eingang zur Altstadt, die über eine kleine Brücke erreicht wird. Mit ihren vielen gut erhaltenen Türmen und Mauern wirkt die Festung auch heute noch sehr wehrhaft. Im Inneren der Burg kann man die vielen verschiedenen Gänge begehen und von den Zinnen einen der schönsten Ausblicke auf Sirmione und den südlichen Gardasee genießen. Ein Raum beinhaltet ein kleines Museum. Mehr ...

Die Scaligerburg von Sirmione am Gardasee, Italien

Die Scaligerburg von Sirmione

Die Grotten des Catull

Nördlich der Altstadt an der Spitze der Insel befinden sich eine grüne gartenähnliche Landschaft mit Oliven- und Zypressenhainen, die zu einem Spaziergang einlädt, sowie die "Grotten des Catull". Die Ruinen einer römischen Villa, die zu den größten in Italien zählte, sowie das dazugehörige Museum können hier besichtigt werden. Einige Badestrände und Buchten befinden sich ebenso um Sirmione herum. Aufgrund der Thermalquellen die nahe der Halbinsel im Gardasee entspringen, ist der kleine Ort als Kur- und Wellnessort sehr bekannt und beliebt. Moderne Thermalzentren wie die Thermen "Catullo" und "Virgilio" sowie einige Hotels mit Thermalanlagen warten hier auf ihre Besucher. Mehr ...

Die Grotten des Catull, Sirmione, Italien

Die Grotten des Catull, Sirmione

Die Thermalquellen von Sirmione

Die Thermalquellen von Sirmione sind lange bekannt. Östlich der Landzunge scheint das Wasser zu brodeln. Schwefelhaltiges Wasser steigt dort an die Oberfläche und verbreitet den typischen Schwefelgeruch. Seine erste schriftliche Erwähnung fand die Quelle 1546 im Gedicht "Benacus" eines Mönchs des Namens Jodoco di Bergamo. Man muss aber davon ausgehen, dass die Quellen weit früher entdeckt wurden, vielleicht schon zu römischen Zeiten. Die Nutzung des Thermalwassers auf der Landzunge von Sirmione gelang aber erst 1889, als man die Boiola-Quelle anzapfen konnte. Heute kann man bei einer Ausflugsfahrt mit dem Boot die Stelle sehen, an der das bis zu 70°C heiße Wasser empor steigt.

Die Thermalquellen von Sirmione am Gardasee, Italien

Die Thermalquellen von Sirmione

An Land speisen verschiedene Thermalquellen und exklusive Hotels mit dem Wasser ihre Spa Bereiche. Alles beste Adressen, die sich die begehrten Grundstücke nördlich der Altstadt fast an der Spitze der Landzunge teilen. Im Jahr 1914 gelang es dann Guiseppe Piana endgültig, das Thermalwasser durch Rohre in die ersten Kurbäder zu leiten. Seine Büste erinnert noch heute vor dem Centro Benessere Termale Aquaria an einen der Gründungsväter. Das Schwefel-, Brohm- und Jodhaltige Wasser lockt heute bis zu 50.000 Kurgäste jährlich ans Südufer des Gardasees. Besonders Erkrankungen der Atemwege und Rheuma werden mit dem Thermalwasser behandelt. Manch ein Besucher möchte aber auch nur sein Wohlbefinden in der mondänen Atmosphäre steigern.

Hotel, Sirmione am Gardasee, Italien

Mondäne Atmosphäre in den Hotels von Sirmione

Sirmiones Strände

An der Ostseite von Sirmione führt Passeggiata delle Muse oder auch Passeggiata Panoramica in Richtung Norden. Von dort aus hat man einen fantastischen Blick auf den südlichen Gardasee mit dem Panorama des Monte Baldo im Hintergrund. Am Ende gelangt man zum Lido delle Bionde - dem "Strand der Blondinen" mit seinem langen Badesteg. Direkt daran schließt sich der Spiaggia delle Grotte an.

Der Strand der Blondinen in Sirmione, Gardasee, Italien

Der Strand der Blondinen in Sirmione

Die Geschichte von Sirmione

Wahrscheinlich war die kleine Insel am Ende der langen Halbinsel am Südufer des Gardasees schon zu etruskischen Zeiten besiedelt. Gesichert ist die spätere römische Besiedlung durch die angelegten Häfen am übergang von der Halbinsel zur Insel und der großen Bebauung an der Spitze der Insel. Diese wurde später als "Grotten des Catull" bekannt. Ob es sich dabei um eine riesige private Villa oder ein militärisch genutztes Lager handelt, wird bis heute kontrovers diskutiert. Auf jeden Fall gehörte das Anwesen nicht dem römischen Dichter Gaius Valerius Catullus (87 - 54 v. Chr.), dessen namen es trägt. Dieser besuchte wohl eine der südlicher gelegenen Landsitze wohlhabender Familien aus den gegenden nahe des Gardasees. Grund der Namensgebung waren seine Lobgesänge auf die Gegend. Auch Funde aus byzantinischer und langobardischer Zeit wurden auf den Hügeln gemacht. Erst im 13. Jahrhundert rückte Sirmione wieder in den Focus der Geschichte, als die Scaliger in der Stadt Einzug hielten und sie aufwändig umgestalteten. Die auffälligsten architektonischen Zeugen dieser zeit sind der große Platz Piazza Carducci und natürlich das Castello - die Burg. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts übernahmen die Venezianer die Kontrolle über die Stadt. Auch sie hinterließen viele Spuren an der Architektur von Sirmione. Mit der Einigung Italiens im Jahr 1861 ging Sirmione an die Region Lombardei, Provinz Brescia.

Blick auf die Altstadt von Sirmione und den suedlichen Gardasee, Italien

Blick auf die Altstadt von Sirmione und den südlichen Gardasee




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