„Kaffeeklatsch“ – Das Café Glockenhof in der...

Ausgefallene Patisserie-Preziose: das Rosentörtchen. Die Marzipanrose ruht auf Biskuit, Apfelbuttercreme und Rosengelee. Foto: Martina Meisl  Foto: Martina Meisl
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Die Gassen sind gesäumt von historischen Fachwerk- und Backsteinhäusern, davor blühen Rosensträucher, und am Brunnen plätschert Wasser aus Miniatur-Weinfässern. Mitten in...

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ELTVILLE. Die Gassen sind gesäumt von historischen Fachwerk- und Backsteinhäusern, davor blühen Rosensträucher, und am Brunnen plätschert Wasser aus Miniatur-Weinfässern. Mitten in der verwinkelten Altstadt von Eltville liegt das Café Glockenhof, das zum gleichnamigen Hotel gehört und von Familie Bondorf in dritter Generation geführt wird. Zwar hat es auch einen kleinen gemütlichen Gastraum, doch bei schönem Wetter ist die Außenterrasse ein Muss. Schräg gegenüber des eigentlichen Cafés, mit Blick auf das alte Eltviller Rathaus, sind auf dem Kopfsteinpflaster neben dem Marktbrunnen Tische und Stühle aufgestellt. Dort lässt es sich im Schatten einer großen Linde auch bei hohen Temperaturen gut aushalten.

Ausgefallene Patisserie-Preziose: das Rosentörtchen. Die Marzipanrose ruht auf Biskuit, Apfelbuttercreme und Rosengelee. Foto: Martina Meisl  Foto: Martina Meisl

Die Kuchentheke ist verlockend gefüllt. Mehr als zehn verschiedene Torten aus der hauseigenen deutsch-französischen Konditorei buhlen hier um Aufmerksamkeit, eine leckerer als die andere. Mich peinigt also die Qual der Wahl: Der Käse-Mohn-Kuchen sieht einfach köstlich aus, ebenso die kuppelförmige Cointreau-Sahne-Torte oder die tiefrote Erdbeertorte. Daneben gibt es verschiedene Trüffel sowie eine ganze Phalanx von Marzipantörtchen mit Rosendekoration – die „Original Eltviller Rosentörtchen“. Da ist nicht nur eine Marzipanrose drauf, sondern auch echte Rose drin. Am Ende siegt die Neugier. Ein Rosentörtchen habe ich noch nie gegessen, auch nichts Vergleichbares. Kein Wunder, gibt es diese Spezialität doch auch nur hier im Glockenhof. „Wir haben darauf sogar ein Patent“, erklärt mir die freundliche Bedienung stolz und verrät auf Nachfrage gerne die Zusammensetzung: Unter dem Marzipanmantel verbergen sich Schichten aus Biskuit, Apfelbuttercreme und Rosengelee. Ich schiebe meine Vorbehalte gegen Buttercreme beiseite und bestelle. Etwas zu spät fällt mein Blick auf den Preis dieser ausgefallenen Patisserie-Preziose. Dass ich dafür etwas tiefer in die Tasche greifen müsste, ahnte ich zwar schon. Aber 6,80 Euro lassen mich dann doch schlucken. Bei diesem Preis eignet es sich eher als Geschenk für besondere Anlässe – ein Geschenk, das ich mir nun versehentlich selbst gemacht habe.

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Das kostbare kleine Kalorienbömbchen erweist sich schließlich als eine gelungene Kombination von Texturen und Aromen. Die kühle glatte Apfelbuttercreme harmoniert bestens mit dem zarten Rosengelee, das weniger blumig als erwartet, dafür aber angenehm fruchtig schmeckt – unvergleichlich gut. Dazu trinke ich einen aromatischen asiatischen Grüntee, der mit 3,40 Euro pro Tasse auch nicht ganz billig ist. Die Preise für normale Heißgetränke bewegen sich zwischen 2,80 (Café Crème) und 4,90 Euro (großer Cappuccino mit Sahne), Spezialitäten wie Schwarztee mit Rosenknospen oder Kaffee mit Rosenlikör schlagen mit bis zu 5,90 Euro zu Buche. Für den kleinen und größeren Appetit bietet der Glockenhof auch Waffeln, Eis und Flammkuchen, außerdem gibt es eine große Frühstückskarte. Die übrigen Kuchen und Torten, die zwischen 3,40 und 3,90 Euro kosten, sehen alle ebenfalls ungemein verführerisch aus. Aber so schwer es auch fällt – eine weitere Verkostung muss bis zum nächsten Mal warten: Sowohl meine Aufnahmekapazität als auch mein Budget sind mit dem Rosentörtchen für heute erschöpft.