Entlang der Birs zu Gelati Gasparini
Am 8. September hatte uns Angela - maradaniel zu einem Spaziergang der Birs entlang zur Glace - Manufaktur "Gelati Gasparini" in Münchenstein bei Basel eingeladen. Wer nicht laufen wollte oder konnte, wartete bei der Manufaktur auf uns.
Vom Breitehotel in Basel spazierten wir von der Birsmündung nach Münchenstein. Das Birsköpfli war von jeher ein Treffpunkt für Jung und Alt, laden doch die Wiesen zu Allerlei ein. Tagsüber die Kleinen mit Müttern … abends/ nachts die Jungen. An der Birs wohnen zwischen der Mündung und Aesch ca. 85 000 Menschen, welche dieses Naherholungsgebiet intensiv nutzen. Die Birs war schon immer eine Lebensader. Im 19./20 Jh. wurde das Birseck industrialisiert: Wasser- Elektrizitätswerk in Münchenstein, Spinnerei in Arlesheim (Schappe), Papierfabrik in Grelligen.
Im 19.JH. wurde die Birs begradigt und in ein Betonkorsett gesteckt als Folge von immer wiederkehrenden Überschwemmungen. In den letzten Jahren baute man das Betonbett zurück, veranlasste man eine Renaturierung. Auen, Mäander und natürliche Inseln entstanden und eine Vielfalt an Flora und Fauna kehrte zurück, bereist sichtete man Lachse. Man kann Eisvögel finden, Biber und ihre Spuren, eingewandert aus Deutschland.
Im Empfangs- und Verkaufsraum hörten wir von Betriebsleiter Herr Peterhans die Entstehungs - und Hintergrundgeschichte vom Glace Gasaprini . Diese wurde von Hr. Gasparini von Glace Müller abgekauft. Seine Kinder führten das Unternehmen seit den 60-ger Jahren und übernahmen sämtliche Mitarbeiter. Ca. 2002 suchte Hr. Gasparini Junior einen Partner, da gleichzeitig viel neue Eisfabrikanten auf den Markt drängten. Die GAW übernahm die Manufaktur.
Ursprünglich war Glace einfach gefrorenes Eis mit Fruchtpüree, wo zufällig in China mal ein Stängel in der Winterzeit stecken blieb. Dieses Stängeleis wurde patentiert.
Jedes Kind, welches den Basler Zolli (zoologischen Garten) besucht, erinnert sich an das berühmte Zolliglace: Vanille oder Schoggi ( Schokolade), der Höhepunkt eines jeden Besuches. Bis heute schafft es Niemand diesselbe Qualität zu erreichen.
Zur Besichtigung erhielten wir Schutzkleider, Überschuhe und Kopfbedeckung, wir sahen das Rohmateriallager, wo nur die besten Produkte benutzt werden und schauten in die zur Zeit leeren Koch- und Mischtöpfe, in die Abpackhalle mit den Mitarbeitern, die Lager- Eishalle, (22 Grad minus) und durften ganz frisches Glace probieren.
Es steht in Kürze eine neue Zertifizierung an und dann dürfen keine Führungen aus Hygienegründen mehr stattfinden.
Die spezielle Einpackmaschine, eine umfunktionierte Buttereinpackstation, verpackt innert 1 Stunde 16.000 Stängel mit dem bekannten Gasparini - Logo, zweifarbiges Aluminimum. Im Eisraum lagern die rohen Cornets, welche in der in Manufaktur von Hand eingepackt werden.
Der Arbeitsschwerpunkt von Gasparini liegt bei der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen, welche dort im geschützten Rahmen arbeiten. Manchem gelingt so der Anschluss in die Gesellschaft. Trotzdem trägt sich die Gelati Produktion selbst. Gasparini gehört zur GAW: Arbeits- und Wohnintegration, welche diverse Läden und Produktionsstätten betreibt, u.a. Steppenblüte, Migrolino in Zollweiden Münchenstein (www. gaw.ch). Zu normalen Zeiten hat der Betrieb ca. 9 Mitarbeiter, in der Hochsaison bis zu 40 Menschen auf Anruf, welche auch über die Arbeitslosenkassen rekrutiert werden. Die GAW arbeitet eng mit der IV ( IV_Stelle - Basel ) zusammen und unterstützt Personen welche einen geschützten Arbeitsplatz benötigen.
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