Kunsthandwerk im Cité Danzas, Saint Louis
Am letzten Samstag, dem 16. September, stand ich eine Stunde vor dem ausgeschriebem Treffen am Eingang des Cité Danzas und grübelte, ob diese Türe an diesem Tag überhaupt geöffnet werden wird. Alles sah ausgestorben und leer aus, niemand richtete etwas für Besucher.
Viel besser sah es auch nicht eine Stunde später aus, nur hatten wir die Möglichkeit, wenigstens in den Vorraum zu sitzen. Ab und zu kam eine Person vorbei und wunderte sich wohl genauso über uns überpünktlichen Deutschen, als wir über den spärlichen Betrieb.
Eine Künstlerin schmückte noch eine Wand und lud uns dann in ihr Atelier ein, dort gäbe es eine kleine Butik. Sie war sehr mitteilungsfreudig und erklärte uns ihre Drucktechnik.
Danach testeten wir noch einen, ja was war es denn? - einen Holzstuhl mit Saiten auf der Rückseite - ein Entspannungsstuhl. Das hieß sitzen, anlehnen, entspannen, in andere Sphären gleiten, a b e r man benötigt jemand, der diese Saiten auch streicht, damit sie klingen.
Im unteren Stockwerk war noch ein Teppich - Restaurator am Werkeln. Er besserte an wertvollen Teppichen auf der Rückseite die Schadstellen aus.
Dann gab es noch einen Ausstellungsraum, der wohl die restaurierten alten Möbel zeigte.
Fazit dieser Veranstaltung: Von ca. 10 - 12 Handwerkskünstler, die ihr Atelier oder Werkraum in diesem Gebäude von der Gemeinde bezuschusst bekommen, waren genau vier anwesend. Da konnte schon die Frage aufkommen, ob wir zu früh waren, oder ob die Künstler kein Interesse daran haben, ihre Kunst unter die Menschen zu bringen?
Wir machten das Beste aus diesem Nachmittag und belegten einen runden Tisch in einem elsässischen Restaurant, wo wir sogar noch Flammkuchen erhielten. Er schmeckte lecker, der Wein auch und unsere Stimmung hätte nicht besser sein können!
"Somit hatte sich der Weg nach Saint Louis doch gelohnt - zuhause hätte ich nur putzen müssen!" (O-Ton der Schreiberin)
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