Landhaus Ettenbühl
Um die Zeit bis zu unserem nächsten Hock zu verkürzen, wollten wir noch etwas miteinander unternehmen.
Der 10. Hock in Basel war sage und schreibe ins Wasser gefallen. Oder besser gesagt, das Unwetter hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, das Treffen zu verhindern – Zugverspätung – Sturzfluten und Strohmausfall, so dass Straßenbahnen nicht fuhren.
Einen Rosennachmittag im „Landhaus Ettenbühl“ zu verbringen war meine Idee. Sechs Personen hatten sich kurzfristig angemeldet, da kann man sehen wie flexibel Senioren sein können.
Bärbel und Vreni holte ich am Bad. Bahnhof in Basel ab und der Zeitplan war so perfekt, dass wir Gisela direkt anschließend in Bad Bellingen am Bahnhof in Empfang nehmen konnten. Pünktlich um 14.00 Uhr trafen wir auf dem Parkplatz in Ettenbühl ein, wo Christa und Klaus auf uns warteten.
Sechs Euro Eintritt mussten wir für die Besichtigung bezahlen, eigentlich sehr viel Geld, wenn man bedenkt, dass die vielen Unwetter der letzten Zeit die schönen Rosen sehr in Mitleidenschaft gezogen hatten. Auf der anderen Seite wieder wenig, wenn man sieht wie viel Arbeit diese wunder-schönen Anlagen machen.
Wir ließen uns nicht verdrießen und freuten uns über jede schön angelegte Rabatte und über jede blühende Staude. Wenn wir auch sehr wenig Rosen sahen, Blühendes gab es mehr als genug und eine Vielfalt von Schmetterlingen.
Etwa 20 verschiedene Themengärten kann man bewundern, wie zum Beispiel Altes Rosenwäldchen, Barockes Buchsgärtchen, Sunken Garden mit Strauchpäonien, Mediterranes Kräutergärtchen.
Immer wieder setzten wir uns auf eine im Schatten stehende Bank – wir hatten ja sooo viel zu erzählen.
Nach dem Parkbesuch war natürlich Kaffee, ein herrlicher „Roseneisbecher“ – oder beides fällig. Gisela konnte den angekündigten Rosenlikör im Eis nicht ausmachen. Somit bestellte sie ein Gläschen von dieser Köstlichkeit. Alle durften daran nippen – ja, da konnte man die Rosen wirklich schmecken!
Die Zeit verging wie im Flug und wir haben uns ganz sicher noch nicht ausgeschwatzt. Auch konnten wir Frauen nicht ohne „Chrömli“ zu kaufen durch den Souvenirladen schlendern, das liegt in den Genen!
Ein besonderes Erlebnis hatten wir noch mit einer 79 jährigen Bauersfrau vor dem Geschäft, die Riesenkirschen zum Verkauf anbot. Sie erklärte uns sie würde nur hier sitzen damit sie mit Menschen ins Gespräch kommen würde. „Man muss tätig bleiben, sonst wird man krank“, hat sie uns geraten und wir waren ganz ihrer Meinung. Etwas anderes machen wir bei „Feierabend“ ja auch nicht, „tätig bleiben!“ Und noch etwas gab sie uns mit auf den Weg. Wir sollten nur heimisches Obst und Gemüse essen, damit wir wie sie mit 79 Jahren gesund bleiben oder werden. War dies nur Geschäftstüchtigkeit, reine Überzeugung, Wahrheit, oder alles miteinander?
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