Nachtwächterführung in Bad Säckingen
stammt nicht von mir, passt aber zu meiner Situation, diesen Bericht zu schreiben! Dies war sicherlich ein Stoßgebet des Kater Hiddigeigei.
Unsere Nachtwächterführung in Bad Säckingen war witzig, originell, etwas gekürzt ohne ersichtlichen Grund, denn es regnete nicht, es war allerdings sehr kalt, denn der berüchtigte „Fricktaler Wind“ blies ziemlich scharf von Süden!
Von Elisabeth – Eliva stammte dieser Vorschlag, den sie bestens organisierte. Die Mindestteilnehmerzahl wurde um drei Personen überschritten, so konnte man diesen Abend unseren erfolgreichen Veranstaltungen hinzu fügen.
Bevor der Nachtwächter erschien und uns im Gasthaus „Zum Viertele“ abholte, konnten wir zwei Stunden lang plaudern und uns auch kennen lernen, denn es waren zwei neue Mitglieder anwesend und ein Gast. Stille herrschte nur kurz, als das Essen aufgetragen wurde, scheinbar war der Hunger nicht unbedeutend!
„Man folge dem Licht!“
Und das Licht der Laterne unseres Nachtwächters, Hans-Martin Vögtle, führte uns über den Platz des „St. Friedolinmünster“. Einiges hörten wir über die Geschichte von Bad Säckingen und vom „Trompeter von Säckingen" in Versform vorgetragen und meist in zweierlei Versionen. Ein Nachtwächter ist kein Mensch von Traurigkeit, dies konnten wir erleben!
Das historische Vorbild für Scheffels Epos „Der Trompeter von Säckingen“ handelt von dem Liebespaar des bürgerlichen Franziskus Werner Kirchhofer und der adeligen Maria Ursula von Schönau. Hier meine persönliche Kurzfassung der alten Geschicht':
und seiner Ursula von höherem Stand,
seiner Liebe zu ihr, die ihr Vater nicht wollte,
woraufhin jung Werner nun seinerseits schmollte,
nach Rom zog und die Trompete dort blies,
bis der Papst ihn zum Lohn dann einen Adeligen hieß.
Zurück er zu Ursula schnellstens nun eilte,
die traurig und einsam beim Vater noch weilte.
Weil Werner jetzt ein „von“ vor dem Namen,
ging´s in die Kirche - Schluss, Aus und Amen.
Geschehen in Säckingen am Altvater Rhein,
Ich denke, da dürften die beiden auch heute noch sein. <
Wir wähnten uns umschlichen von dem scharfsinnigen Kater „Hiddigeigei“, immer auf unserer Spur, den jeder Mensch in Bad Säckingen kennt und durch Joseph Victor von Scheffel zur Berühmtheit wurde. Er sinnierte vom hohem Podest herunter über das Treiben der Parteien, über das Leben und Sterben, über die Liebe und als er ein Liebespaar sah, für was ein Kuss denn gut sein soll... – ‚sie küssen sich und fressen sich nicht‘... 'küssen sie sich, damit der andere den Mund hält?'... 'warum küsst dann der Trompeter nicht den Fürsten?'...
Am Schloss Schönau und dem Denkmal des Trompeter von Säckingen war Ende der Führung.
Zum Abschied küssten wir uns nicht, alle eilten ungewohnt schnell von dannen ... es war sehr, sehr kalt!
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