Solothurn - schönste Barockstadt
Es war empfindlich kalt, als wir uns am Himmelfahrtstag pünktlich um 9 Uhr auf der Passhöhe von Langenbruck trafen. Immerhin ist dieser Ort mit einer Höhe von 734 Metern ü.M. nicht nur die höchstgelegene Gemeinde des Kantons Basellands sondern sie hat auch eine historische Bedeutung.
Also fuhren wir gewissermaßen auf römischen Spuren wieder abwärts, wo uns im Tee Room Bieri schon Ueli erwartete. Nachdem kurze Zeit später auch unsere „Freiburger” Freunde gefrühstückt hatten machten wir uns auf den Weg nach Schoß Waldegg, welches durch zwei, vom öffentlichen Verkehr gesperrten Baumalleen, über Solothurn thront.
Leider war feiertagsbedingt keine Führung innerhalb des Barockschlosses möglich . Doch Gartenplaner Oscar hatte bald ein Hintertürchen entdeckt, durch welches wir schließlich Zugang zu den, großenteils von ihm selbst mitgestalteten Gärten bekamen. In Erinnerung schwelgend berichtete er nicht nur von der gestalterischen Herausforderung, der Versailles ähnlichen Anlage mit seinen schnurgeraden Buchsbaum Einfassungen, machte uns die wunderschöne Orangerie zugänglich und ließ uns einen Blick in den hauseigenen Kräuter und Gemüsegarten werfen. Durch den Park mit seinem jahrhundertealtem Baumbestand verließen wir diese herrliche Stätte um uns auf direktem Weg zur Verenenschlucht mit seiner Einsiedelei begeben.
Nachdem wir das “nachempfundene“ Grab Christi besucht haben, hat sich unsere 12 köpfige Gesellschaft auf den Weg zur Erkundung der Einsiedelei, Martinskirche und Verenakapelle gemacht, ehe es pünktlich um 12.30 zum Mittagessen ins Restaurant Kreuzen ging und wir uns in gemütlicher Runde auf die bevorstehende Stadtbesichtigung mit Frau Annemarie Wild stärken durften.
Und schon mahnte Oscar zum Aufbruch, denn schließlich wollte er die Stadtführerin nicht auf uns warten lassen.
Diese charmante Dame führte uns dann auch nicht nur mit fundiertem historischen Hintergrundwissen durch die älteste (?) Stadt der Schweiz, erläuterte uns was es mit der römischen Straße auf sich hat, warum die Kathedrale, welche zur Zeit wegen Renovierungsarbeiten nach einem Brandanschlag im Januar 2011 geschlossen ist, nur einen Turm hat, warum die Stadt Hans Roth zu Dank verpflichtet ist, was Casanova in Solothurn zu suchen hatte, warum der Krummturm in Wirklichkeit gar nicht krumm ist und was es mit dem “Füdistein” auf sich hat, der heute auf Oskars ehemaligem Schulweg zu finden ist. Dank Frau Wild wissen wir auch, dass Solothurn das kleinste zweisprachige Stadttheater hat, und dass die Stadt mangels Eingemeindung die kleinste Kantonstadt ist.
Es gäbe noch viel zu berichten, und manch einer wird sich vorgenommen haben diese schöne Stadt noch einmal zu besuchen und wäre es nur wegen der alten Waffen und Kanonen die im Zeughaus zu bestaunen waren oder vielleicht möchte noch eine von uns dem “Joggeli” tief in die Augen schauen???
Als wir schließlich am späten Nachmittag unseren Abschiedskaffee getrunken haben waren wir doch tatsächlich froh, dass sich die Sonne an diesem Tag “bedeckt” gehalten hat.
Das gute am Wetter ist eben, dass wir es nicht ändern können!
Die Fotos sind von:
Bernard - Halley, Ueli - Wildfang43, Käthe - shanai
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