4. Basler Hock 2011
"Moulin Jenny de Hésingue"!
Am kühlen aber sonnigen Samstagvormittag fanden wir alle die historische Mühle in Hésingue. Nach einer freudigen Begrüßung fanden sich alle Teilnehmer vor dem alten Mühlengebäude ein und hörten interessiert dem jungen Müller Herr Jenny zu.
Die Mühle wurde 1449 zum ersten Mal erwähnt. Über mehrere Jahrzehnte und Jahrhunderte wechselten die Besitzer und es mussten immer wieder unterschiedliche Zinsen an die jeweiligen „Herren“ abgegeben werden. Hans Heinrich Wicky, ein reicher Bürger und Besitzer der Mühle, baute 1783 das noch heute stehende Fachwerkgebäude mit 2 großen Wasserrädern.
1922 kauft Benjamin Jenny die Mühle und die dazugehörenden Gebäude. Sein Sohn ersetzt die Mühlsteine durch 2 Walzenstühle mit Mahlwalzen. Und dessen Sohn ersetzte die 2 Wasserräder 1930 durch eine Turbine. 1947 wurde die Mühle erneut vergrößert und modernisiert. 1973 wurde ein Mehlsilo gebaut und das Mehl konnte nun auch lose in Tankwagen an die Bäckereien geliefert werden.
(v. Logau)
Für unsere Gruppe wurde der Betrieb extra am Samstag aufgenommen um uns alles in Funktion zu zeigen. Trotz einem heftigen Geräuschpegel erklärte uns Herr Jenny die verschiedenen Mahlgänge, die über verschiedene Walzen laufen. Es gibt geriffelte und glatte Walzen. Es wird hauptsächlich Weizen verarbeitet, 2mal im Jahr auch Roggen.
Sehr imposant war der Lastenaufzug, den auch der Seniormüller (stolze 87 Jahre) mit rasantem Tempo hoch und runter benutzte. Wir stapften die schmalen Treppen bis zu 4 Stockwerken hoch.
Oben liefen die Rüttelmaschinen mit den verschiedenen Sieben. Interessant war auch die Befestigung der Rüttler mit Bambusstäben an der Decke. Diese halten besser als jede Verbindung mit Stahldrähten. Dieser Betrieb ist immer noch ein Familienbetrieb. Aber seit einigen Jahren wird der Absatz der Ware immer schwieriger, da viele kleinere Bäckereien schließen. Die Kundschaft setzt sich aus gewerblicher und privater Klientel zusammen.
Es werden verschiedene Mehlmischungen angeboten und in großen Säcken zu 30kg verpackt. Dabei konnten wir auch zusehen. In der eigenen Werkstatt (Schlosserei) werden die kaputten Teile der Maschinen repariert. Nach unserer Frage zur Ausbildung erklärte uns Herr Jenny, dass die Müllerschule in Paris ansässig ist und 3 Jahre dauert. Vielleicht im „Moulin Rouge“? Dann gäbs sicher noch viel mehr Müller! Nach den ausführlichen Erklärungen konnten wir uns noch mit leckerem Apfelsaft und selbstgebackenem Gugelhupf stärken.
Danach kauften wir kräftig im dazugehörenden kleinen Geschäft verschiedene Mehlsorten ein. So kann Ostern kommen, wir werden leckere Hefezöpfe und aromatisches Brot backen, schon mal „Guten Appetit“!
Danach führte uns Bernard durch die petit Camargue zu unserem Lokal, wo wir lecker speisten. Einige bestellten das traditionelle Carpe frite ( frittierter Karpfen).
Anschließend sahen und hörten wir den interessanten Bericht von Margit über ihre Nepalreise im November bis Dezember letzten Jahres. Wir erfuhren viel über das Land und die herzlichen Menschen mit den verschiedenen Religionen, die tolerant nebeneinander ausgeübt werden. Wir erfuhren etwas über die chaotisch quirlige laute Stadt Katmandu mit ihren religiösen Pilgerstätten und die zweiwöchige Wanderung zu verschiedenen Bevölkerungsgruppen und in die unterschiedlichen Klimazonen der nepalesischen Bergwelt. Margit überquerte mit ihrer Gruppe den 5416m hohen Pass „Thorong La“. Immer wieder konnte sie uns durch ihre fantastischen Fotos die Freundlichkeit der Menschen nahe bringen und die gewaltige Mächtigkeit der Natur übermitteln. Sie schloss ihren Vortrag mit den Worten: „ Meine Seele ist immer noch ein wenig in Nepal! “ Margit, nach diesem Vortrag glauben wir dir das, Dankeschön.
Margit - Anmargi
Anke - oleander
Käthe - shanai
Erwin - Zahnrad
Bernard - Halley
Bewertungen und Kommentare
30 Bewertungen
10 Kommentar(e):
Hortus schrieb am 25.04.2011:
Einen sehr schönen Komentar. Danke Osci
Anmargi schrieb am 19.04.2011:
... noch was: das Video ist wirklich professionell, wunderschön mit der Musik zusammengestellt! Grüßle, Margit
Tinsky schrieb am 19.04.2011:
Liebe Astrid, Dein Bericht ist sehr informativ. Mir erging es ähnlich, wie
Anke/oleander schon gschrieben hat: Durch den elsässischen Dialekt des jungen Herrn Jenny und den Geräuschpegel der Maschinen habe ich akustisch nicht viel mitbekommen, habe nur die Augen schweifen lassen. Darum ist Deine Zusammenfassung umso spannender und willkommener. Und die Fotos sprechen auch für sich, sie erzählen noch ihre eigene Geschichte. Ein grosses Dankeschön an die Organisatoren Käthe und Bernard, die Reisebericht-erstatterin Margit und die Fotografen. Es war ein wunderschöner Tag. LG Helga
Ibobibo schrieb am 19.04.2011:
Danke für den tollen Bericht, liebe Astrid. Käthe und Bernard hatten Euer Treffen - wie üblich - mit viel Engagement organisiert und die Fotos sprechen Bände!! Margits Vortrag durfte ich schon in Freiburg erleben. Insgeamt eine herrliche Unternehmung. Liebe Grüße Ingeborg
oleander schrieb am 19.04.2011:
Liebe Astrid, du hast einen lesenswerten Bericht verfasst. Infolge der Lautstärke und des elsässischen Dialektes von Herrn Jenny habe ich in der Mühle weniger mitbekommen. Dein Bericht haben mir die Detailles zugänglich gemacht. Schön finde ich auch, dass Käthe zur Verständlichkeit der Nichtteilnehmer ihre Bilder kommentiert. Viel Arbeit und dafür danke ich. Anke
wallianna schrieb am 18.04.2011:
Ja, das war mal wieder ein wirklich schöner Tag!Habe gleich meinen Lieben daheim berichtet und wir haben beschlossen, diese Mühle und das gute Lokal noch einmal aufzusuchen. Dein Bericht liebe Astrid und die Auswahl der Bilder unterstützen meinen Vorschlag auch noch. Ganz beeindruckt war ich dann auch von Margits Reisebericht aus Nepal,schade, dass ich solche Höhenwanderungen nicht mehr vertrage,aber trotzdem bitzelt es mich schon dieses eindrucksvolle Land mit seinen liebenswerten Bewohnern noch einmal zu besuchen.
Anmargi schrieb am 18.04.2011:
Mal wieder - ein gelungener Tag, danke, liebe Käthe und lieber Bernard für alle Eure Mühen! Eine so alte Mühle bekommt man selten zu sehen. Super der Bericht. Und sehr lieb von Dir Käthe, dass Du die Pannen mit meinem Laptop nicht erwähnt hast :-) Bis bald, liebe Grüße, Margit
shanai schrieb am 18.04.2011:
Doppelt so viele Fotos hätte ich einsetzen können bei der großen hervorragenden Auswahl! Und Astrid hätte bestimmt über diesen ereignisreichen Tag doppelt so viel schreiben können! Herzlichen Dank ALLEN für die großartige Mitarbeit, Käthe!
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