09. Basler Träff 2017 / Claire Ochsner
Claire Ochsner!
Schon sehr lange hege ich den Wunsch dies alles genießen zu können und vor allem, unseren Mitgliedern zugänglich zu machen. Am Freitag, dem 29. September war es so weit:
„Tag der offenen Werkstatttüre und Ausstellungspark"
An diesem herrlichen Spätsommertag folgten mir „nur“ vier Mitglieder . . . wer hat denn noch Freude am gemeinsamen Erleben?“ Wir hatten jedenfalls herrlich inspirierende eineinhalb Stunden und „alle“ grauen Gedanken in meinem Kopf waren wie weggezaubert!
Claire Ochsner, eine total natürliche Künstlerin und Handwerksmeisterin, begrüßte uns herzlich. Sie offenbarte uns ihre Gedanken zu ihren meisterlichen Werken, ließ in ihre Gefühlswelt blicken und wäre wohl bestimmt in der Lage, zu jedem einzelnen Objekt eine passende Geschichte zu erzählen. Auch konnte man sich vorstellen, welch körperlich schwere Arbeit sie leistet.
Uns interessierte besonders, wie ihre Skulpturen entstehen, was sie uns auch bereitwillig erklärte und gestenreich vorführte. Natürlich müssen zuerst Entwürfe gefertigt werden, besonders bei den dreidimensionalen, schweren Modellen, die in Balance bleiben müssen. Das können kleine Tischskulpturen und bis zu mehrere Meter hohe, gewaltige Monumente sein.
Für die „flächigen“ Gebilde verwendet Claire Ochsner 4mm dicke Aluminiumbleche. Diese werden je nach ihren Vorstellungen ausgesägt, gebogen und in „Schwung“ gebracht, eine schwere Arbeit!
Bei den „körperlichen“ Skulpturen werden für das Skelett Aluminiumrohre von einem Fachmann nach Plan verschweißt. Anschließend werden die Teile mit Isolierschaumstoff ummantelt, um die Körperlichkeit zu formen. Danach wird die Oberfläche mit Glasfasermatten und Epoxidharz gehärtet. Natürlich wird vor dem Endstadium alles geglättet und mit einem hochwertigen Autolack und anschließend mit Klarlack gespritzt und auch bemalt.
Bemerkenswert ist, dass man bei sämtlichen Skulpturen, obwohl sie im Freien stehen, keinerlei Spuren von Moos oder sonstigem Belag ausmachen konnte. Auch lässt Claire Ochsner für ihre Kugellager spezielle Hüllen fertigen, damit diese immer trocken bleiben. Die meisten ihrer Werke drehen sich an mehreren Punkten leicht im Wind und zeigen so verschiedene Ansichten: Dies ist eine Spezialität der Künstlerin.
Bei einigen Großskulpturen sorgen integrierte Solarmodule für zusätzlichen Antrieb.
Viel könnte ich noch über die Vorgehensweise oder Annäherung der Künstlerin an das einzelne Objekt schreiben. Jedenfalls sind ihre Werke so einmalig in kräftiger Farbe und gefälliger, auffälliger Form, dass sie überall wo sie stehen, sofort zu erkennen sind. Sie sind nicht aufdringlich, fallen aber sofort ins Auge!
In der Werkstatt war außer einem Lackierer auch ein Kunststudent bei der Arbeit. Eine von ihm gefertigte dreidimensionale Maske aus Leichtmetall konnten wir von ihm bewundern und man konnte ihm zurecht seinen Stolz ansehen.
Wir genossen den Park am Hang mit den alten Bäumen, den Stufen, den Sitzgelegenheiten und den Skulpturen vor und nach der Führung intensiv und lange.
Markus wollte bei den tollen Motiven gar nicht aufhören zu fotografieren und ich habe nun die Qual der Wahl und hoffe, auch den Daheimgebliebenen eine kleine Freude machen zu können, Käthe!
Artikel Teilen
Artikel kommentieren