03. Basler Träff 2018 / Cité de l´Automobile
„Bugatti, Panhard Levassor, Maybach, Hispano Suiza, Horch, Benz“, - welche Namen sind das und es geht weiter, - „Peugeot, Renault, Citroen, Ferrari, Lotus, Rolls Royce, Bentley“. Wessen Männerherz schlägt da nicht schneller, wenn er vor solch einem Auto steht? Ehrlich, auch die Augen der Damen leuchten bei diesem Anblick: Wer würde sich nicht gerne mit solch einer Karosse schmücken?
Wir waren im Musée National de l'Automobile - Collection Schlumpf in Mulhouse im Elsass, einem stattlichen, sehr schönen Museum, dem größten dieser Art weltweit. Auf 17000qm sind etwa 400 der berühmtesten Autos der Geschichte und ein paar wenige der Gegenwart ausgestellt.
Die Liebe zu „Bugatti“ der Schlumpf – Brüder war der Grundstock für diese außergewöhnliche Sammlung. Die Gebrüder Schlumpf, Schweizer Unternehmer in der Textilbranche im Elsass, kauften alle Bugatti auf, die sie aufspüren konnten, und verwahrten sie, verschlossen vor der Öffentlichkeit, in einer stillgelegten Fabrikhalle. Die Liebe zu den Prachtstücken war so groß, dass der Betriebsinhaber sogar Schrottautos aufkaufte und diese selbst mit großem Einsatz restaurierte.
1977 war die Textilfirma der Gebrüder Schlumpf bankrott, wohlgemerkt nicht wegen dem teuren Hobby, sondern aus Gründen des textilen Weltmarktes, und somit wurden viele Fabrikarbeiter arbeitslos. Sie besetzten die stillgelegte Spinnerei und entdeckten dabei diese bis dahin wohl gehüteten Schätze.
Der französische Staat erkannte 1978 gottlob diese außergewöhnliche Situation, stellte die Autosammlung unter Denkmalschutz und verhinderte somit, dass diese Prachtexemplare in alle Welt verkauft und verstreut wurden.
Seit 2000, nach einer umfassenden Renovierung, ist das Museum nun technisch perfekt ausgestattet. Zahlreiche Simulatoren, Animationen und Plasmabildschirme machen das Museum auch für Kinder zu einem großartigen Erlebnis. In einem Raum könnte man sich direkt an der Rennstrecke in Monte Carlo wähnen, wenn die Motoren vor dem Start aufheulen.
Jedes Auto ist beschrieben und je nachdem auch mit Anekdoten und den Namen der Vorbesitzer versehen. Technisch Interessierte können verschiedene Motoren zum Einsatz bringen und vieles mehr. Wir konnten lernen, dass es Fahrzeuge gab, die 3,5 Liter Benzin auf 100 Kilometer verbrauchten und dagegen welche, die für dieselbe Strecke 50 Liter verbrannten.
Die Halle 12 ist mit 80 Luxuskarossen bestückt, hauptsächlich aus den 30er Jahren. Da tauchen ehemalige Besitzernamen auf wie „Charly Chaplin“ oder der „König von Brunei“ . . . Das absolute Prachtstück ist jedoch der „Bugatti Royale“, einer Ansammlung von technischen Superlativen jener Zeit, höchstens vergleichbar mit dem heutigen „Viron“, natürlich auch von Bugatti! Da wir dort zufällig fast alle wieder zusammentrafen, „mussten“ wir uns vor diesem Glanzstück fotografisch verewigen lassen.
Nach zwei Stunden des Träumens und Staunens stärkten wir uns schließlich in der “Caféteria la Piste“ im Museum je nach persönlichem Gusto. Natürlich mussten wir dabei das Gesehene auch gemeinsam gründlich verdauen. . . und das war viel!
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