04. Basler Träff 2019 / Straußenfarm Laufenburg
Der Wettergott war etwas verstimmt an diesem letzten April-Samstag, als sich 11 FA-Mitglieder auf den Weg nach Laufenburg-Luttingen machten, um sich über die riesigen Laufvögel aus Afrika zu informieren.
Von Frau Ebner wurden wir herzlich begrüßt, sie führt mit ihrem Mann die Hochrhein-Straußenfarm seit 2011.
in einer 1 1/2 stündigen Führung lernten wir vieles über die Haltung, die Zucht und die Ernährung der Strauße.
Herr Strauß , seines Zeichens mit schwarzem Gefieder und weißen Unterfedern hat mit zwischen 2 und 5 Damen - allesamt grau - fast einen kleinen Harem.
Er sucht sich daraus seine Haupthenne,diese wiederum sucht sich etliche Nebenhennen aus.
Die Gruppe lebt als "Familienverband" zusammen in einem riesigen Gehege.Ist der Hahn in Balzstimmung, zeigt sich dies an "roten Lippen und roten Beinen"
Eine gute Henne legt alle 2 Tage ein Ei.42 Tage braucht es, bis ein Straußenei durch einen Muskel am Kopf des Kücken aufgedrückt wird, und ein kleiner Strauß das Licht der Welt erblickt.
Je nach Wetterlage kommen die frisch gelegten Eier in den Brutkasten oder werden natürlich ausgebrütet.Dies übernehmen tagsüber die Weibchen und in der Nacht der Hahn.
Die Straußenfarmen unterliegen hohen gesetzlichen Vorgaben über Größe, Unterstände und Ernährung der Tiere. Zur Zeit leben 64 Strauße der Gattung "Simbabwe Blu" auf der Hochrhein-Farm. Sie werden zwischen 100-120 kg schwer und haben ausgewachsen eine Schulterhöhe bis 1,80m plus Kopf.
Wir durften ganz nahe an den Gehegezaun und die Tiere sogar füttern.
Jedes grüne Blättchen wurde freudig entgegen genommen,wenn der Schnabel
auf unsere Finger traf, fühlte es sich an, als ob man eine Wäscheklammer am Finger hängen hat.
Gefährliche Waffen sind die Füße der Strauße. Mit einem Tritt können sie sogar einen Löwen töten. Daher traut sich keine Raubkatze an das Gelege der Strauße.
Die herzigen Köpfe der Strauße zauberten ein Lächeln in unsere vom Regen feuchten Gesichter.Jedes der Tiere hat eine andere Ausstrahlung: mal hochnäsig, mal belustigt oder mal verschmitzt.
Kleine Strauße konnten wir leider nur durch eine Glasscheibe anschauen, sie sind noch sehr empfindlich und brauchen eine Wärmelampe.10 dieser kleinen Wollknäule waren im Straußenkindergarten.
Hier ein Vergleich : Straußenei, Hühnerei, Wachtelei.
1 Straußenei reicht als Rührei für 8 Portionen.
Am Ende des Rundganges durch die ca. 1,5 km lange Anlage hatten wir Gelegenheit,in der Scheune Frau Ebner mit Fragen zu bombardieren. Sie zeigte uns einen Brustpanzer und die Innenansicht eines Beinknochen vom ausgewachsenen Strauß.
Auch durften wir, nach anfänglichem zögern unsererseits probieren, wie Salami und Lebenwurst vom Strauß schmecken.Sehr lecker !
Straußenfleisch und andere Lebensmittel aus der Produktion der Hochrheinfarm bieten auch ortsansässige Restaurants an. Warum also nicht mal am Sonntag probieren ?
Im Hofladen der Straußenfarm stellten wir erstaunt fest, dass alles vom Strauß verwertet werden kann, außer den Füßen. Aus Straußeneiern werden Lampen in uni oder kunstvoll bemalt, aus Federn werden Staubwedel, aus der Haut werden hübsche Ledertaschen. Sogar Schuhe gibt es (aber nur auf Bestellung).
Daß diese stolzen Vögel geschlachtet und zu unserer Nahrung werden, macht ein wenig traurig. Aber Berichte über Fleischskandale nehmen immer mehr zu. Da muss man darüber nachdenken, ob ein Steak von einem biologisch ernährten, freilaufenden Strauß nicht eine sinnvolle Alternative ist.
Dank an Bernd für die ( trotz nasser Kamera) eindrücklichen Bilder.
Infos über die Hochrhein Straußenfarm
...Website: klick hier!
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