Regionaltreffen im Mai 2021
Einen selten schönen Tag im Wonnemonat Mai haben wir erlebt, der sich aus verschiedenen Gründen noch nicht so wonnig und sonnig angefühlt hatte.
Treffen war auf dem Parkplatz beim Heilbad in Bad Bellingen. Zwölf Teilnehmer/innen verteilten sich nach überschwänglichen Begrüßungen in drei Autos, um an einen verschwiegenen Ort zu fahren. Etwas triste sah alles um uns herum aus und ich glaube, dass sich niemand vorstellen konnte, wo es denn so Sehenswertes zu betrachten geben könnte, dass man an diesen Platz fahren hätte müssen.
Ein paar Schritte nur, dann durch einen Durchschlupf und man fand sich in einer anderen Welt wieder. Gerne würde ich sagen in einer verzauberten Welt, abseits von jeglichem Lärm, inmitten Vogelgezwitscher, auf weiten Wiesen mit altem Baumbestand in frischem Grün, eingezäunt von dichten Hecken.
Markus mahnte uns noch, bitte auf den Trampelpfaden zu bleiben und jeden Schritt auf die Wiese zu kontrollieren, denn dort standen oder versteckten sich geschützte, blühende Kostbarkeiten. Immer mehr Orchideen entdeckten wir, als sich unsere Augen erst einmal auf sie eingestellt hatten.
Selbst die feinste unter ihnen, die Fliegenragwurz konnten wir zuletzt von der Hummel – und Spinnenragwurz unterscheiden. Natürlich hatten wir mit Barbara und Markus zwei Kenner dabei und Elfie hatte eine Blumenapp auf ihrem Handy. Es gibt so vielerlei Orchideenarten, die man nicht gerade so oft zu sehen bekommt im Gegensatz zur Pyramidenorchidee.
Länger als eine Stunde schlenderten wir durch die Wiesen, bückten uns nach den seltenen Schönheiten, fotografierten und freuten uns über das schöne Fleckchen Erde, das momentan so schien, als wäre es nur für uns da.
Natürlich gab es auch unglaublich viel zu erzählen, denn der lang entbehrte Austausch untereinander war schier mit Händen zu greifen.
Wieder durch das Schlupfloch raus, stiegen wir in die Autos und fuhren noch zu einem anderen Orchideenfeld. Dort wollten wir sehen ob der Diptam bereits blüht, der brennende Busch, ein Rautengewächs der seit 1936 unter Naturschutz steht. Nein, leider hat sich bei den diesjährigen Wetterverhältnissen auch dieser verspätet.
Auch in dem sonst knallroten Mohnfeld nebenan zeigten sich erst einzelne Blüten. Dafür war der Milchstern zahlreich vorhanden und nicht zu vergessen gab es ganze Flächen der gelb bis orange getönten Wolfsmilchgewächsen auf der würzigen Wiese. Ein verlockend duftendes Paradies für Hummeln und Bienen.
Dann wurde es Zeit, sich auf den Weg zurück nach Bad Bellingen zu machen, denn die Tische im Restaurant „Zum Sonnenstück“ waren für uns auf 13:00 Uhr reserviert. Ach, welch ein Gefühl nach so langer Zeit so freundlich in einem Restaurant begrüßt zu werden, sich an einen Tisch zu setzen und sich bedienen zu lassen! Geschmeckt hat es allen und dann erfuhren wir, dass der Wirt nur für uns bereits geöffnet hatte. Da schmeckte doch das Bierschorle vom Fass gleich nochmals so gut!
Nachdem sich unsere Gruppe nach und nach aufgelöst hatte, standen wir noch eine Weile zu fünft auf dem Parkplatz und führten tiefgreifende Gespräche. So denke ich, hat doch jeder an diesem Tag etwas Gutes, Schönes oder eher sehr Vieles mit nach Hause nehmen können.
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