Führung im Roche Turm 2, Basel
Die Aufzugtüren waren kaum geschlossen, da befanden wir uns auch schon in Sekundenschnelle im 47sten Stockwerk des höchsten ‚bewohnten‘ Bauwerks der Schweiz, dem Roche Turm 2 der Firma Roche Holding AG in Basel. Dieser 205 Meter hohe Bau mit 50 Stockwerken wurde vom bekannten Architekturbüro Herzog & de Meuron geplant und gebaut und kostete insgesamt 550 Millionen CH-Franken; die Einweihung des Roche Towers fand im September 2022 statt.
In der Lounge 47, einem Stockwerk zum Erholen und Genießen für alle Beschäftigten des Hauses, hielten wir uns lange auf. Zum Glück hatten wir beste Sicht in alle Himmelsrichtungen. Unsere Begleitung beantwortete alle Fragen und ließ uns einige technische Besonderheiten wissen.
Wir standen, schlenderten rings herum oder saßen auf den bequemen Sitzmöbeln und staunten, aber vor allem genossen wir die grandiose Aussicht! Alles, was man aus dieser Höhe unten sehen konnte, wirkte wie eine Spielzeuglandschaft, sei es ein ganzes Wohnviertel oder die Eisenbahn, ja selbst die Autobahn oder die Boote auf dem Rhein; auch das berühmte Basler Rheinknie war bestens zu erkennen.
Die nächste Station war das 12. Stockwerk: Hier befanden sich verschiedene Lokale und Kaffees sowie diverse Meetingsräume, die jeweils so edel und individuell gestaltet sind, dass man sich dort nur wohlfühlen kann bzw. muss. Uns wurde auch gesagt, dass eine Haus-App vorhanden ist, mit der man sich erkundigen kann, wo gerade Plätze zur Verfügung stehen; damit können unnötige Wege vermieden und Zeit gespart werden.
Dieser Roche Turm ist das nachhaltigste und energieeffizienteste Bürogebäude der Welt. Das ganze Jahr über genießt man angenehme Wärme oder Kühle ohne jegliche Zugluft, geheizt wird mit Abwärme und mit Grundwasser gekühlt. Die vielen vorhandenen Aufzüge mit Zielsteuerung erzeugen beim Abwärtsfahren bis zu 35 % Energierückgewinnung.
Vom 12. Stockwerk konnten wir zwei weitere Stockwerke über weitschwingende Treppen in eine Arbeits- und Büroetage absteigen, wo es verschiedenste, modernst eingerichtete Arbeitsplätze zu bestaunen gab. Gesamt befinden sich im Haus 3.200 Arbeitsplätze, die sich Menschen verschiedenster Nationalitäten (ca. 100) teilen. Die Amtssprache ist Deutsch, gelegentlich auch „Schwitzer Dütsch“, aber natürlich wird auch viel Englisch gesprochen. Es gibt Großbüros, aber auch genügend Rückzugsbereiche, abgetrennte Besprechungszimmer- und Ecken und auch Einzelkabinen für knifflige Arbeiten mit allen individuellen Möglichkeiten und vor allem viel, viel Grün.
Der große Aufenthaltsraum im Erdgeschoß wird dominiert von einer grünen „Tropenwand“. Mehrere tausend lebende Pflanzen, vertikal arrangiert, erzeugen eine ganz besondere Atmosphäre und ein ebensolches Wohlfühlklima.
Meine Gedanken während der ganzen Führung: Wie schön und angenehm muss es sein, hier zu arbeiten! Selbst die Umgebung des Areals mit dem Park und dem Rhein lädt in den Pausen zum Spazieren ein!
Dies machten wir dann auch nach der Besichtigung und spazierten durch den Park am Rhein entlang zum Café Chez Jeannot beim Tingely–Museum. Auch ohne Reservierung ermöglichte uns ein pfiffiger Ober das Zusammensitzen, denn das Erlebte und so vieles mehr muss doch mitgeteilt werden!
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