Blindenführhunde - Schule
Am 29. September 2025 stand der Besuch mit Führung in der Blindenführhunde-Schule bei Allschwil in der Schweiz an, woran erfreulicherweise 12 Mitglieder Interesse hatten.
Ein Teil der Gruppe traf sich bereits in Allschwil-Dorf, um von dort die etwa 2 km außerhalb liegende Einrichtung mit einem kleinen Fußmarsch zu erreichen; der Rest fuhr mit dem Auto.
Da wir alle pünktlich vor Ort waren, konnte die Führung auch unmittelbar beginnen, und zwar mit einem blinden Mitarbeiter der Schule und seinem persönlichen Führhund „Kitty“. Von daher erlebten wir also hautnah, wie wichtig die Arbeit hier für Menschen mit Behinderung ist.
Dabei werden nicht nur Blindenführhunde ausgebildet, sondern auch Assistenzhunde, Autismus- Begleithunde und Sozialhunde. Beim Heranwachsen der Tiere und bei der Arbeit mit ihnen wird festgestellt und ausgetestet für welche Ausbildung der jeweilige Hund infrage kommt.
Hierfür verwendet diese Schule ausschließlich die Rasse Labrador-Retriever, da diese besonders anpassungsfähig und für die anstehenden „Jobs“ charakterlich bestens geeignet sind. Interessant ist, dass sowohl die Deckrüden als auch die Zuchthündinnen außerhalb in Familien leben und nur für die Zucht ins Haus kommen.
Wenn der Geburtstermin nach etwa 60 Tagen ansteht, kommen die Hündinnen zum Gebären in die Schule, bleiben bei ihren Jungen, bis diese 10-12 Wochen alt sind, und kehren dann zu ihren jeweiligen Familien zurück. Wichtig zu wissen ist: Jede Zuchthündin wird hier in ihrem Leben höchstens viermal belegt!
Wir konnten ein gerichtetes Gebärzimmer für eine anstehende Geburt sehen.
Die Welpen werden beschäftigt und beobachtet, bis sie in Patenfamilien aufgenommen werden. Dort erhalten sie für 12-15 Monate eine gründliche Grunderziehung. Die Patenfamilien werden natürlich von Fachleuten geschult und begleitet. Sie müssen eine lange Liste von Ereignissen und Aufgaben mit den Hunden abarbeiten. Interessant ist auch, dass die Sprache mit den Hunden in Italienisch geführt wird.
Bedingung für eine Patenfamilie ist, dass sich keine Kleinkinder und keine anderen Tiere, außer Katzen im Haushalt befinden.
Danach kommen die Hunde zur Ausbildung zurück in die Schule; diese ist intensiv und dauert ca. 2 Jahre. Abschließend muss jeder eine gründliche Prüfung absolvieren, bevor er an eine bedürftige Person abgegeben werden kann.
Bei dieser bleibt er dann, bis er etwa 11 Jahre alt ist, danach kommt er sozusagen in den verdienten Ruhestand zu einer Familie. Während seines „Arbeitslebens“ ist es auch wichtig, dem Hund genügend Freizeit und Erholungsphasen zu geben, denn seine Arbeit im Führgeschirr erfordert seine volle Konzentration.
Zuerst konnten wir einen ausführlichen Film über den Werdegang eines Hundes sehen. Anschließend wurden wir durch das Gebäude geführt und durften auch mit den Hunden in Berührung kommen.
Viele Fragen wurden von dem freundlichen Guide beantwortet und nicht einmal hatte man das Gefühl, dass er Schluss machen möchte.
Nur diesen Hund im ganzen Gelände durften wir füttern, was wir auch gerne taten, denn die umfängliche Führung war kostenlos!
Wir trafen uns hinterher noch einmal in Allschwil, denn die Eindrücke mussten verarbeitet werden. Außerdem gibt es bei uns immer etwas zu erzählen.
Die Fotos sind von Yvonne, Käthe und Markus
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