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Verborgene Räume im Theaterplatz-Quartier in Basel
Basel ist eine wunderschöne und interessante Stadt und dies sogar unterirdisch, wie wir am Samstag, dem 05. April 2025 feststellen konnten. Einen kleinen Leckerbissen habe ich aus den vielfältigen Angeboten, die alle möglichen Institutionen in Basel anbieten, herausgefischt: „Verborgene Räume“ unter und im Theater – Platz Quartier. Ein Quartier voller Kultur mit neun Institutionen, die sich zusammengeschlossen haben, um den Platz noch mehr zu beleben.

Eine gute Stunde lang sind wir treppauf und treppab, ins Freie und dann wieder in verwunschene Keller und durch geheimnisvolle Türen gegangen, um an unverhofften Orten wieder aufzutauchen. Leider habe ich mir nicht gemerkt, wie viele Schritte und Höhenmeter wir in der kurzen Zeit bewältigt haben, aber es waren so viele, dass es in die Beine ging!

Sehr viel und ausführlich wurde uns nicht von unserer freundlichen Guide erzählt. Allerdings hat sie mit dieser Führung unsere Neugierde geweckt und Lust auf mehr gemacht.

Gestartet sind wir am Tinguely-Brunnen (Fasnachtsbrunnen), der momentan wegen Instandsetzung trocken liegt. Danach zeigte sie uns die tief liegende Pumpstation - und schon waren wir wieder an der Oberfläche.

„Das Literaturhaus“ mit seinen Angeboten hat sie uns heiß empfohlen und uns durch die interessanten Räume geführt.

Danach traten wir ins Historische Museum ein, das früher einmal eine Kirche war. Wir stiegen alle Treppen in dem Gebäude hinunter und durchquerten eine antike Ausstellung. Dort hätten wir uns gerne etwas länger aufgehalten, aber die „Wanderung“ ging flott weiter zu einem verschwiegenen Ausgang; natürlich waren vorher wieder einige Stufen nach oben zu bewältigen.

Bei der nächsten Türe hinein staunten wir nicht schlecht, denn es war der Hintereingang zum Stadtkasino, dessen Räume sich prunkvoll präsentierten. Leider mussten wir uns beeilen, denn bald fing eine Kindervorstellung an: Das Musical „Tarzan“ - eine Geschichte aus dem Dschungelbuch stand auf dem Programm. Die Garderoben wurden bereits benutzt, deshalb konnten wir dort nicht durchgehen.

Auch das „Schweizer Architekturmuseum“ gehört zum Kulturquartier, das wir durchschritten. Wir mussten dann auf einer engen, steilen Treppe nach unten steigen. Leider weiß ich nicht mehr genau, wo wir wieder ans Licht kamen.

Das Stadtkino und das Theater sind miteinander verbunden, aber nicht nur dies. Man hat das Gefühl, dass alles miteinander verwachsen oder eher verbaut worden ist.

Im Theater waren wir auch, natürlich unterirdisch; dort wo die gewaltigen Kulissen geplant, gebaut und bemalt werden. Ein großer Raum mit vielen Requisiten entlockte unser Staunen. Warum wir dort nicht fotografieren durften, ist mir heute noch ein Rätsel.

Einmal ums Eck, standen wir vor einer alten Türe. Unsere Guide zog einen großen Schlüssel aus der Tasche und öffnete sie zu einer kleinen Kapelle, die zur St. Elisabethenkirche gehört und ein Gedenkraum an die cms-Stifter Frau Valeria Merian-Hoffmann (1773-1854) und Herr Christoph Merian-Hoffmann (1769-1849) ist.

Die größte Überraschung war für mich, wie wir in das „Museum Haus zum Kirschgarten“ (erbaut 1775-1780) gelangten. Neben dem Elisabethen-Brunnen am Klosterberg schloss uns ein Pförtner ein schweres Absperrgitter und die dahinterliegende Türe auf. Durch einen stollenähnlichen Gang unterquerten wir die darüber verlaufende Elisabethenstraße und gelangten schließlich zu einer Holztüre, allerdings ohne Griffe bzw. Klinke. Als uns nach kurzer Zeit jemand von innen einließ, war die Überraschung groß, denn wir befanden uns im Untergeschoß des Kirschgartenmuseums, was früher einmal als Vorrats- und Weinkeller der berühmten Seidenfabrikanten-Familie Burckhardt diente. Heute kann man hier die ausgestellten antiken Wirtshausschilder, mannsgroße Weinfässer mit Zubehör und vor allem unterschiedlichste Keramiken bestaunen.

Eigentlich war vorgesehen auch den dahinter liegenden Garten zu besuchen, ein Kleinod inmitten der Häuser. Leider war auch hier eine Vorlesung, bei der wir nur gestört hätten. So verließen wir das Museum durch den Haupteingang.

Die gegenüberliegende „Offene Kirche St. Elisabeth“ gehört selbstverständlich auch zum Quartier, wie unsere „Wanderführerin“ anmerkte, bevor sie uns verließ. Da in der Kirche gerade eine „Taschenbörse“ stattfand, war eine dortige Führung mit entsprechenden Erklärungen nicht möglich. Neugierig, wie wir nun mal sind, gingen wir natürlich hinein und wurden von lauter Taschen schier erschlagen. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wir wollten natürlich keine Tasche kaufen, mussten aber aufpassen, dass wir nicht doch anfingen genauer hinzuschauen. Stunden hätten bei dieser gewaltigen Auswahl nicht ausgereicht.

Draußen sammelten wir uns wieder und beschlossen, dass wir nun unsere trockene Kehle bedienen mussten. Dafür wählten wir den mit alten Bäumen bestückten, wunderschönen Garten des „Restaurants Kunsthalle“ aus.


klang karibische Musik vom Nachbarcafé
zu uns herüber - ja und was macht man dann,
wenn man mit dem erlebten Tag zufrieden war?
Tanzen natürlich!
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