Im Augustinermuseum in Freiburg

Es ist der 18. Februar 2025 und wir stehen geschützt in der Sonne vor dem Augustinermuseum in Freiburg. Barbara – sternwald hat sich für den anstehenden Museumsbesuch wieder einmal aufs Beste vorbereitet, Geschichte in allen Variationen ist ihr Hobby und sie kennt sich umfassend damit aus – ein Glück für uns!

Bevor wir das Museum betreten, erzählt sie uns erst die Geschichte des altehrwürdigen Gebäudes, das von 1278-1783 ein Kloster war, wo die Augustinereremiten lebten. Aus der damaligen Zeit existiert noch der gotische Kreuzgang.

Nach der Säkularisierung 1823 wurde im Kirchenraum eines der ersten Theater in Deutschland errichtet. Die Klosterräume dienten als Lager für alles Mögliche, sogar als Munitionslager der Badischen Truppen.
Seit 1923 ist das Kloster das bekannte „Augustinermuseum“ mit seinen speziellen Ausstellungsräumen.

Der Architekt Christoph Mäckler wurde 2002 mit der Neukonzeption und dem Umbau des Gebäudes beauftragt. Ende 2025 soll dann der dritte und größte Teil des Konventgebäudes eröffnet werden. So wird in über 20 Jahren aus dem mittelalterlichen, denkmalgeschützten Gebäude ein durch und durch modernes Museum. „Sind wir mit unserem Besuch nun ein Jahr zu früh?“

Innen hat man eher das Gefühl in einer Kirche zu sein als in einem Museum. In dem hohen Hauptraum der ehem. Kirche stehen die monumentalen, bis zu vier Meter hohen Sandsteinskulpturen der zehn Propheten des Freiburger Münsters, die um 1300 entstanden sind. Ich kann es kaum fassen, denn Barbara kann uns jeden einzelnen benennen und an welchen Merkmalen man diese erkennen kann!

Im Luftraum sieht man die Wasserspeier, zum Teil ohne Wasserrinne. Sie stellen die sieben Todsünden dar: Neid, Völlerei, Habgier, Wollust, Hochmut, Trägheit und Zorn.

Im abgetrennten Chor befinden sich Sakralkunst aus der Zeit des Barock und die Orgel von Merckel 1733 aus der Benediktinerabtei Gengenbach.

Jedes Zwischengeschoss und jeder Seitenflügel ist einem bestimmten Thema gewidmet. Sogar der Treppenraum wird zum interessanten Ausstellungsraum mit verschiedenen Glasfenstern. Auch das fünf Meter hohe Westfenster der ehemaligen Dominikanerkirche von Freiburg kann man dort bewundern.

Fast alle sind bei den ausführlichen Erklärungen von Barbara aufmerksam dabei, weiß sie so viele Einzelheiten der Darstellungen zu erklären; für mich eine wahre Meisterleistung!

Wer wollte, besucht noch die Sonderausstellung des Künstlers „Hans Thoma“ (1839 – 1924). Unser Heimatmaler, gebürtig in Bernau im Schwarzwald, hatte einen unverwechselbaren Blick für die Menschen und die Natur des Schwarzwaldes. Er hatte sich aber auch religiösen und mythologischen Themen gewidmet.

Eineinhalb Stunden Kunst und Geschichte reichen, wir wollen raus in die Sonne und an die frische Luft. Überall sitzen die Menschen, sogar auf der Steintreppe und wir bummeln gemütlich ein kurzes Stück durch das Gerberviertel von Freiburg zu unserem vorgesehenen Lokal. Wir benötigen auch noch geraume Zeit, weil wir uns immer sooo viel zu erzählen haben und außerdem hat sich Hunger und Durst angemeldet!



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