2. Museumsnacht, Basel
Eine kleine Gruppe von 11 Mitgliedern ist am Freitag, den 21. Januar 11 zum zweiten Mal zur Nachtschwärmerei nach Basel aufgebrochen. Bei 40 geöffneten Museen, Kultur- und Forschungszentren mit zusätzlichen für diese eine Nacht geschaffenen Programmen fiel die Wahl außerordentlich schwer.
Unsere erste Station und Treffpunkt pünktlich zum Beginn um 18.00h war die Fondation Beyeler. Für diejenigen von uns die Klimt, Schiele und ihre Zeit noch nicht gesehen hatten, war zum Glück die Ausstellung Wien1900 verlängert worden – wunderbar! Außerdem war die Ausstellung von Giovanni Segantini schon eröffnet. Die angesetzte Stunde zum Verweilen und Betrachten in noch angenehmen Räumen war kaum ausreichend.
Ein hübsches Suchspiel wurde angeboten Heimweh nach dä Berge... Man bekam ein Stück Puzzle und musste das passende Bild dazu suchen. Als Lohn durfte man sich über ein besonderes Guezzli freuen. Markus verweilte bei einem großen Braunen und Wiener Zeitung im Wiener Kaffee. Einen Kurzurlaub konnte man im virtuellen Hotel Vue des Alpes erleben!
Die Zeit passte und wir konnten in das ratternde Oldtimer Trämli einsteigen. Schlauer als im letzten Jahr waren wir auch, denn wir steuerten zielsicher den Wagen mit Bewirtung an. Die Einen benötigten einen Kaffee für die bevorstehende lange Nacht und die Anderen hatten ein paar Öchsle im Glas - und schon war es lustig!
Die Zeit um auf das Rheinschiff zu kommen war exakt passend – ja, wenn das Oldtimer Trämli nicht die verkehrte Runde gefahren wäre – so ein Mist, will das mit der Schifffahrt überhaupt nicht klappen? Somit stiegen wir nach der Wettsteinbrücke aus und gingen bis zur Basler Papiermühle zu Fuß.
In dem kleinen Museum für Schrift, Papier und Druck ging es schon bedeutend enger zu. Dort wurde ein Stück Paris dargeboten - Moulin Rouge zu Besuch mit Cancan, einer Tätowiererin und Porträtist vom Montmartre und alles war in Rot angestrahlt, selbst das Wasserrad der Mühle.
Man konnte mit verschiedenen Federn schreiben und den Text hinterher mit einem echten Siegel verschließen lassen. Ich hatte es versucht, aber man wurde ständig angerempelt, dass nichts Sehenswertes dabei entstand – schade!
Ein Grüppchen von uns ist an der Champagner- und Austernbar hängen geblieben, perfektes Pariser Ambiance!
Nächster Treffpunkt war wie im letzten Jahr der Glühwein- und Wurststand am Rhein – Nostalgie gehört dazu. Dort feierten wir Wallis Geburtstag und ließen Wunderkerzen brennen.
Helga und Markus mussten sich schon verabschieden, die Eine wegen einer Reise am nächsten Morgen und der Andere wegen dem Vierbeiner zuhause.
Weil es an unserem Weg lag, landeten wir im Münster, das eigentlich der besinnliche Abschluss hätte sein sollen. Ehrlich, ich werde einmal eine ganze Museumsnacht im Münster und seinen Räumlichkeiten verbringen. In drei Räumen wurden abwechselnd jede Stunde ein Konzert dargeboten und dazwischen jede Stunde eine interessante, spezielle Führung. Jeder machte und hörte sich das an, was er wollte. Bei mir war erst das Konzert in D-Dur von Telemann im Münster dran, dann in der Niklauskapelle eine Ouvertüre in C-Moll von Schubert und zuletzt in der Glühweinbar (Steinmetzraum) ein Jazzkonzert mit Marc Ullrich & friends.
Zwischendurch verabschiedete sich Erwin, der schon den ganzen Tag unterwegs war.
Unser Weg ging ins Musikinstrumenten – Museum wo die Musikautomaten aus Seewen zu Gast waren mit einigen Events. Aber uns blieb bei dem Gedränge die Luft weg. Zu der A- Cappella – Gruppe, die ich hören wollte, war kein Durchkommen. Karin, Monika und Hubert flüchteten sofort. Wir vier Übriggebliebenen kämpften uns in die Stockwerke zu den Instrumenten durch und es lohnte sich! Kaum Leute waren dort zu sehen. In den ehemaligen Klosterzellen, dann später Gefängniszellen waren schön geordnet die Instrumente ausgestellt. Man konnte sich jeweils aus 3 Musikstücken eines auswählen, das die Instrumente zu Gehör brachten. Stundenlang hätte ich mich verweilen können!
Dann wollten auch wir nur noch nach Hause und saßen um 24.00h müde und zufrieden im Zug.
Fazit: Die Muse und Ruhe hat man nicht in den Museen etwas genau zu betrachten und wirken zu lassen. Aber es hat seinen Reiz sich in das Gedränge zu stürzen, denn die Mühe die sich die Museen mit den Zusatzangeboten machen bekommt man sonst nie zu sehen, sind aber wirklich sehens- und erlebenswert!
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