Porridge
"Sag´ nie, Du bist zu alt" ist der Titel eines interessanten neuen Buchs von Simone Rethel. Bei der Buch-Vorstellung in einem Fernseh-Interview erwähnte Frau Rethel die Vorliebe ihres inzwischen 106-jährigen Mannes Johannes Heesters für Haferbrei.
Ist es erstrebenswert, so alt wie "Juppie" Heesters zu werden, frage ich mich.........keine Frage ist für mich jedoch der tägliche Haferbrei, der Porridge, dessen Geschichte und Rezept ich hier anfüge.
Viel Vergnügen beim Lesen und gutes Gelingen allen künftigen Porridge-Fans.
Liebe Grüße von marijo.
.... "keeps us slim and healthy" ....sagen die Briten und meinen damit ein Frühstück aus einem warmen, nur mit Wasser gekochten und auf dem Teller mit kalter Milch aufgefüllten Haferschrotbrei.
Porridge hat eine ebenso lange Geschichte wie das üppige und deftige englische Frühstück.
"Iren, Waliser und Schotten haben sich seit Jahrhunderten von Porridge ernähert. Die schottischen Truppen, die im 17. Jh. auf Seiten Charles I. im Bürgerkrieg kämpften, konnten weite Strecken in unwegsamem Gelände marschieren und anschließend in die Schlacht gehen, wobei ihre Nahrung hauptsächlich aus einer Handvoll Haferflocken bestand, die sie bei sich führten und aus der sie Porridge kochten."
(Adrian Bailey 1969)
Den Porridge lernte Hans kennen und schätzen während seines einjährigen Lazarett-Aufenthalts als "Prisoner of war" in England 1944/1945. Schwerst verwundet und dementsprechend schwach päppelten ihn die Schwestern unter anderem mit einem täglichen Porridge-Frühstück auf.
Noch heute schwört Hans auf die stärkende Wirkung des Porridge, den ich auch in unser Frühstücks-Programm aufgenommen habe. Er schmeckt sehr gut und ist ein Lebenselixier.
Die im Handel erhältlichen Haferflocken sind allerdings, da sie heiß gewalzt worden sind, ohne Wert. Ihre Randschichten und Ihre Vitalstoffe sind zerstört. Die ganzen Haferkörner (im Handel „Nackthafer“ genannt) hole ich entweder im Reformhaus oder direkt von der Kornmühle in Bahlingen am Kaiserstuhl.
Sie mahle ich frisch auf einer elektrischen Steinmühle recht grob. Zwei bis drei Esslöffel Haferschrot pro Nase über Nacht reichlich bedeckt mit kaltem Wasser eingeweicht, dann vorsichtig kurz erhitzt, ergibt einen recht knackigen Haferbrei.Er wird in einen tiefen Teller gegeben und rundum mit kalter Milch aufgefüllt.
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