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Kunstnachmittag in Riehen
so wurde die Ausstellung im Fondation Beyeler in der kommunalen Zeitung vorgestellt.
Wer kennt Wayne Thiebaud? Für mich war dieser Künstler wahrlich total unbekannt. Und so besuchte ich diese Ausstellung ohne jede Erwartung und war nur positiv überrascht. So sehr, dass ich dachte, dass dies ein paar Kunstbeflissenen in unserer Gemeinschaft ebenso gehen könnte. Somit fanden sich am 08. März 2023 doch acht Interessierte ein und wir erlebten zusammen einen unterhaltsamen Nachmittag!
In neun Räumen ist diese Ausstellung von Wayne Thiebaud nach Themen großzügig präsentiert. Natürlich gibt es zum besseren Verstehen ausführliche Beschreibungen, aber ich verlasse mich lieber auf mein Gefühl und meine Augen und natürlich auch auf den Austausch meines Gegenüber.
Der Künstler verstarb erst im Dezember 2021 im Alter von 101 Jahren!
Demnach erwartet man abstrakte Malerei, bei der man raten muss, was das Kunstwerk bedeuten soll. So ist man erst einmal total überrascht, wenn man dem ersten Bild, eine vollkommen natürliche Darstellung einer Studentin mit Buch gegenüber steht.
Man wundert sich über die abgebildeten Torten, in Reih und Glied geordneten Kuchenstücke, über fein säuberlich bestückte Regale und über Spielautomaten, bei denen man das Gefühl hat, nur einen Hebel bedienen zu müssen, um dann das Geld klimpern zu hören - aha "Versprechen"! Ja, da war sehr deutlich ein Werbegrafiker mit seinem Pinsel am Werk, der gekonnt mit Farben spielte!
Verblüffend einfach, manchmal spartanisch und doch faszinierend sind seine Gemälde eingeteilt, eingerahmt und geordnet.
In einem Raum sind nur menschenleere Landschaften mit Teichen, Flüssen und Wege mit interessanten Farbgebungen und Schattierungen.
Berge und Felsen, Steilabhänge mit ein paar Bäumen gespickt, auch hier sind die Schatten und das Licht in der Farbzusammenstellung interessant, wahrliche "Abgründe" tun sich da auf! Die Bilder sind ziemlich ausgefüllt ohne jede Schwerkraft.
Dann formatfüllende Hochhäusermeere mit Straßen; beim ersten Blick weiß man, dass San Francisco gemeint sein muss. Alles steigt bis zum Himmel und fällt steil ab ins Nirgendwo – interessant!
Zwei Räume sind auch Pablo Picasso gewidmet anlässlich seines 50. Todesjahres. Sie zeigen Picassos Gemälde, angefertigt in seinem letzten Jahrzehnt. Hier setzt er sich hauptsächlich mit dem weiblichen Körper und seinem malenden Selbstbildnis auseinander. Nun ja, mehr möchte ich mich dazu nicht äußern!
Klar, dass es noch mehr Räume im Fondation Beyeler gibt über die man schreiben könnte, aber hier soll Schluss sein mit „ausschließlich meinen Betrachtungen“.
Unsere Diskussionsrunde mit Kaffee, Kuchen oder Anderem, fand im Kaffee der Künstlerin Claire Ochsner gegenüber Beyeler statt. Hier hatten wir den schönen Raum fast für uns alleine und konnten uns noch ausgiebig über die farbenfrohen Skulpturen für Haus und Garten erfreuen!
So viel Kontrastprogramm an einem trüben Nachmittag…
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