Kirche in Rickenbach
…es lohnt ein Besuch
Die Pfarrkirche in Rickenbach, ein kunstloser neoromanischer Bau, errichtet in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, auffallend nur durch die zahlreichen langgestreckten Fenster, lädt nicht gerade zu einem Halt und einer Besichtigung ein.
Umso größer ist das Erstaunen, die Bewunderung des Besuchers, nachdem er in den dunklen großformatigen rechteckigen Saal, - die hochgezogenen Säulen mit ihren romanisch inspirierten Bögen verstärken noch diesen überdimensionierten Eindruck - eingetreten ist. Strahlen doch die Fenster in bunter figürlicher Gestaltung und der Blick richtet sich, wie angezogen, auf das großformatige Gemälde, das an Stelle des üblichen Alters die Rückwand des ebenfalls großformatigen rechteckigen Chors ziert. Ein faszinierender Eindruck.
Emil Wachter (1921-2012), studierter Theologe , Maler und Bildhauer, hat in den 80er Jahren den Innenraum dieser Kirche gestaltet. U.a. mit einem ausfüllenden Gemälde an der großen Chorrückwand. In den Grundfarben rot, gold und blau zieht Wachter eine Verbindung vom Alten Testament über das Kreuz zu Christus, dargestellt als Lamm.
In den Fenstern verfolgte Wachter die ursprüngliche, die erzählerische Absicht der Darstellung, ausgerichtet auf dörfliche Verhältnisse, mit Hinwendung zu dem Alten Testament, ausgedrückt in einem Rausch der Farben und in einprägsamer, manchmal geradezu verblüffender Zeichnung.
Bei aller Farbenpracht der Fenster beherrscht doch die in zarten Farben dargestellte Chorrückwand die Kirche, was wohl auch beabsichtigt ist.
Hier die Gesamtansicht SÜD:
In Eile hat Josef den Esel gesattelt, das göttliche Kind ist für diesmal gerettet – Gott als Flüchtling.
Von den Pfingstflammen übergossen Maria im grünen, blau umränderten Oval. Im grünen Grund Pflanzen und Blumen. Maria, die Mutter des Lebens, wird mit ihrem Leib ins Unvergängliche der Herrlichkeit aufgenommen. Mater ist das Urwort für Materie. In ihr hat die Hoffnung der Welt und alles Weh der Erde ein Exempel: nach Christus die Erste. Um Maria herum, die Apostel.
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4 Kommentar(e):
Ibobibo schrieb am 03.08.2012:
Liebe Beate, ich kann nur wiederholen, was ich auf der Freiburg- Seite zu Deinem Bericht geschrieben habe. Wie wär's wenn wir uns diese schönen Bilder gemeinsam anschauten, vielleicht unter Deiner Führung? Liebe Grüße Ingeborg
Tettane schrieb am 03.08.2012:
Nachdem ich gerade den Bericht auf der Freiburgseite angeschaut habe, bin ich auch von diesem Teil restlos begeistert. Es wäre schön, wenn wir auf die ein oder andere Art eine gemeinsame Besichtigung zustande bringen würden. Anne-Grete
shanai schrieb am 03.08.2012:
Wer hätte das gedacht, dass es in unserer Nähe solch wunderschöne Kirchenfenster gibt. Vielleicht lässt sich dies einmal mit einer Veranstaltung verbinden sie anzuschauen. Herzlichen Dank liebe Beate, auch die Beschreibungen sind sehr wertvoll! Lieben Gruß Käthe
Anmargi schrieb am 03.08.2012:
Liebe Beah, mein Kommentar zu Deinem tollen Bericht ist auf der Freiburg-Seite nachzulesen. Auf jeden Fall vielen Dank und Kompliment zu den tollen Fotos! Margit
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