Radvergnügen im Elsass
Eine Fahrradtour, ausgeschrieben von Halley - Bernard im nahen Elsass war auf den 26. Mai 2010 geplant, denn auch die sportlichen Mitglieder sollen auf ihre Kosten kommen!
Erstes Treffen war in Haltingen am Bahnhof, wo ich die Zugfahrer in Empfang nahm um alle sicher zu Halley – Bernard, der auf uns bei der Palmrainbrücke auf der französischen Seite wartete, zu führen. Ja, wenn die fitten Freiburger Mitglieder nicht wären, hätte Bernard und ich diese wunderschöne Tour alleine unternehmen müssen. Leider hatten wir für diesen Tag eine so schlechte Wetterprognose, die wir einfach ignorierten und die gottlob in keiner Weise eintraf. Das hatten wir uns auch verdient, denn fast 50 Kilometer haben wir unseren Drahtesel geritten.
Recht umsichtig ging es durch die schönen Elsässischen Orte Village-Neuf und Blotzheim bis wir ganz nah am Flughafen Mülhouse standen. Gerne wären wir noch näher an die Landebahn gefahren, um ein paar schöne Fotos einzufangen, aber Bernard hatte bedenken, dass wir den Zeitplan sprengen würden. Dafür konnten wir einen prächtigen Bernhardiner ablichten!
Sehr schön war die Strecke durch die petit camargue alsacienne, immer wieder sah man überdachte Beobachtungsstellen, wo man sich mit Fernglas bewaffnet die Ruhe gönnen müsste, um auch die geschützten und seltenen Vögel und Tiere zu sehen und zu hören. Wir waren auf Bewegung heiß und gaben uns mit den Informationen auf den Schautafeln zufrieden und den Erklärungen von Bernard. Das Gelände ist größer und vielfältiger als man vermutet und sehr schön angelegt, nicht nur Wildnis. Das große Naturreservat, die Rheinauen sind mit Sümpfen, Mooren, Teichen und Trockenweiden durchzogen, wo sich natürlich Tiere und ganz besonders viele Vogelarten wohlfühlen.
Wir querten Bartenheim, Sierentz und Schlierenbach und machten die erste Trink- und Vesperpause, eigentlich war es mehr eine Fotopause an einem wunderschönen alten Friedhof mit Kapelle.
Wir radelten am Waldrand entlang forêt de la Hardt und besuchten mit kleinem, lohnendem Abstecher die Kapelle Muttergottes im Tränenthal - Notre-Dame de la Vallée des Larmes. Sie wurde von einem Heimkehrer als Dank errichtet, der im Krieg zwangseingezogen wurde. Die Elsässer haben eine bewegte Geschichte betreffend der Landeszugehörigkeit hinter sich.
Immer wieder hielt Bernard an, um uns etwas zu erzählen, oder uns auf etwas aufmerksam zu machen, er kennt seine Heimat! Nach Kembs und Kembs- Loechlé kamen wir an dem stillgelegten alten Rhein- Rhone- Kanal vorbei zu dem Grand Canal d´Alsace. Aber erst war Mittagspause angesagt, wir hatten alle Heißhunger auf etwas Handfestes!
Das Restaurant à les Écluses (an den Schleusen) war bestens von Bernard gewählt. Wir waren voll und ganz zufrieden, was nicht nur an dem oder den Gläschen Rotwein lag mit denen wir doch anstoßen mussten – à ta santé et merci, Bernard!
Jetzt wurde es wieder hochinteressant, denn wir fuhren durch (über) das älteste Kraftwerk des Oberrheins / Usine Hydroélectique de Kembs. Außerdem konnten wir ein Transportschiff beobachten, das die gewaltige Schleuse passierte, wo täglich ca. 60 – 80 Schiffe durchschwimmen.
Am Grand Canal d´Alsace wären wir noch gerne lange entlang geradelt, denn wir hatten herrlichen Rückenwind und strahlenden Sonnenschein. Aber leider waren wir schon über dem Altrhein bei Märkt in der Yachtbeiz gelandet bei Bierchen, Wasser und Eis – das ging schneller als erwartet, fand jedenfalls ich!
Nun, Halley - Bernard hatte die Dankesschmützli und Lobe gerne und zu Recht kassiert – es war einfach Spitze!
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