Auf dem Dinkelberg zur Hohen Flum
Im Jahre 1874 wurde der Grundstein für den Turm der Hohen Flum gelegt auf der höchsten Erhebung des Dinkelberges (535 m.ü.M.). Der Festakt wurde von dem Vorsitzenden Herr Apotheker Fleiner aus Schopfheim vollzogen mit der Widmung:
Freiheit den Völkern!
Frohsinn allen, die diese Höhe besuchen.
Was soll ich dazu sagen? Genau mit diesen starken Worten in unseren Herzen waren wir Dreiländereckler unterwegs, um auf den Turm zu steigen und dankbar unsere schöne Heimat zu bewundern.
Das schon so lange schöne Wetter, total untypisch für den April, machte etwas die wunderbare Fernsicht zunichte zu dem höchsten Berg des Schwarzwaldes, dem Feldberg und dem majestätischen Belchen, den mit ewigem Schnee bedeckten Berner Alpenketten und sogar den Vogesen. Das betrübte uns aber nicht, wir genossen!
Heidie – lanzi hatte die Wanderung vorgelaufen und alles bestens organisiert. Somit konnte es pünktlich um 11.15h ab dem Maulburger Bahnhof losgehen – man weiß ja nie, ob jemand mit den öffentlichen Verkehrsmittel eintrifft.
Den ersten Halt erzwang ich mir, ja warum wohl? Das errät keiner so schnell, denn wir wandelten auf meinen Kindheitspfaden und da musste ich unbedingt das seit Jahrzehnten verlassene "Brünnli" etwas abseits des Weges besuchen. Jetzt wird es Windleter Brünnli genannt und ich bin mir sicher, dass es für uns anders hieß, ich grabe noch in meinem Gedächtnis! Schön ist es dort im Wald an der Quelle, wo Vater uns öfter ein Wasserrad baute und wir nicht genug im Wasser plantschen konnten.
Beschwingt ging die muntere Gruppe weiter leicht bergan auf den Dinkelberg durch den Wald und dann in die freie Flur. Es war wie an einem der schönsten Maientage, alles in voller Blüte und frischem Grün.
Am "Blattenbrünnli" machten wir den nächsten Halt, weil man dort einfach nicht gerade so vorbeigehen konnte, obwohl wir nur noch ca. 400 Meter bis zu unserem Ziel der Hohen Flum entfernt waren.
Das ist ein schönes Fleckchen Erde da oben auf dem Dinkelberg um den Turm herum, den wir natürlich mit seinen 13,50 Meter Höhe bestiegen. Ein Gemeinschaftsfoto musste sein. Mindestens sah man das schöne Rheintal, das Wiesental, den Hotzenwald und die blühende Landschaft versöhnte uns über die fehlende Fernsicht.
Das Hotel Berghaus Hohe Flum war auf einem kleinen Pfad schnell erreicht, wo wir auf der großen Terrasse unsere Plätze reserviert fanden. Im Hausprospekt heißt es:
Und genau so war es – wir vergaßen die Zeit und dass wir erst ein Drittel unserer Wanderung gemeistert hatten. Ach war das schön, so harmonisch mit kurzweiligen Gesprächen und gutem Essen!
Weiter ging es auf der Höhe des Dinkelberges Richtung Schopfheim, wo wir für mich mit Jugenderinnerungen gespicktem "Sengelen Wäldchen" zum "Hebeldenkmahl" kamen. Hier verrate ich nichts, denn da war ich schon flügge?!? Ich las das Gedicht von J.P.Hebel in dem Pavillon vor, da gab es etliche Nachfragen was dies oder das heißen soll – ja, die Alemannische Sprache hat es in sich und würde sich als Geheimsprache eignen, habe ich so das Gefühl.
Gang ohne Gfohr im Werchdig noo
Dur d´Werkstatt un dur s´Ackerfeld
Der Sunndig wird scho selber cho!
Jetzt wurde die Zeit schon für ein paar zu eng und wir querten das für mich „schöne Schopfheim“ ziemlich flott. Keiner hatte mehr richtig Augen für das Denkmal der Badischen Revolution von Lenk am Rathaus und für die sehenswerte Altstadt (unser Städtli).
Die terminlich in die Enge getriebenen Wanderer marschierten im Schnellschritt davon und wir machten es uns nochmals auf einer Bank gemütlich. Mein dummes Knie streikte fürchterlich und die schönsten Gedanken halfen da nichts mehr.
Leider sah man von der Mündung der Köhlgarten Wiese (Kleinen Wiese) in die Große Wiese nicht viel, weil alles total mit Büschen verwachsen und verdeckt ist – sehr schade. An einem schönen schattigen Platz warteten wir auf Heidie, denn sie musste den anderen den schnellsten Weg zum Auto zeigen.
Für uns war am "Mittwuch scho Sunndig"! Bei so vielen Erinnerungen an die Kinder- und Jugendzeit war für mich auch noch "Fiirdig". Danke Heidie!
Ich danke auch den fleißigen Fotografen:
Margit - Anmargi
Anke - oleander
Bernard - Halley
Erwin - Zahrad
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9 Kommentar(e):
beah schrieb am 28.04.2013:
Käthe Du hast ja mal wieder für diese wunderschöne Wanderung den richtigen Zeitpunkt gewählt, denn der Dinkelberg ist besonders im April eine Augenweide. Die Wiesen sind übersäht mit gelben Blumen und das grün wird vom Auge nach dem eintönigen Winter sehr aufgenommen. Schade, dass ich nicht dabei sein konnte, denn diese Wanderung liebe ich im April besonders.
lanzi schrieb am 22.04.2011:
Liebe Käthe, ich hatte doch gleich gesagt du sollst den Bericht schreiben. Es hätte kein anderer mit soviel Begeisterung von der Wanderung die mit vielen Kindheits- und Jugenderinnerungen für dich verbunden war, schreiben können. Mich freut es, dass die Wanderung ein so schönes Erlebnis war und wünsche dir für die nächsten Unternehmungen ein weniger streikendes Knie.Liebe Grüße Heidie
Halley schrieb am 22.04.2011:
Mit leichter Hand hat unsere Käthe wieder mal ein toller Bericht über diese wunderschöne Wanderung erfasst. Welch schöne Stunden auf der Terrasse ! Wir waren wirklich am Himmel sehr nah, wenn es im Paradies so aussieht, kann uns ja nicht passieren. Danke auch an dir Heidie, tolle Streckenführung.
oleander schrieb am 22.04.2011:
Liebe Käthe, du hast die Stimmung an diesem Tag treffend wiedergegeben. Die Bilder tun das ihre. Dank vor allem auch an Heidie für die Organisation dieser Wanderung.
Anmargi schrieb am 22.04.2011:
Ich kann nur sagen: was für ein schöner Tag war das! Voller Eindrücke und Frühlingsbildern, die hier ganz getreu im Bericht und in den Bildern wiedergegeben werden. Danke Heidie für die tolle Organisation und die Extra-Begleitung, damit wir pünktlich nach Freiburg zurückkamen. Margit Danke an alle
Jole47 schrieb am 22.04.2011:
War das ein schöner Bericht. Ebenso die Fotos. Wie gerne wäre ich dabei gewesen. Aber, leider, leider....Jedoch kann ich ja bei vielen Veranstaltungen dabei sein, und das freut mich sehr. Bis bald und liebe Grüsse Helga/Jole
Ibobibo schrieb am 22.04.2011:
Ja, liebe Käthe, Du hast mit Deinem heiteren Bericht den vergangenen Mittwoch wirklich zum Sonntag gemacht und die Mitwanderer mit ihrer guten Laune ebenfalls. Dank an alle Beteiligten für dieses fröhliche Lesefutter. Liebe Grüße Ingeborg
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