Auf dem 7 - Moore - Weg
Nach einem schönen sonnigen Tag war für den Dienstag 19. Juni wieder einmal schlechteres Wetter mit Gewitter, ja sogar bis Unwetter angesagt. - Oh verflixt, wir wollten doch den 7-Moore-Weg zu Fuß in Angriff nehmen und der befindet sich im Hotzenwald, dem südlichsten Teil des Schwarzwaldes auf ca. 1.000 m Höhe! - Diesen Voraussagen glaube ich erst, wenn ich sie erlebt habe! Und man staune, alle angemeldeten Mitglieder erschienen am Steinernen Kreuz bei unserem Treffpunkt. Alles Optimisten um mich herum und wir sollten reichlich belohnt werden!
Wir wanderten gemächlich auf schönen Waldwegen durch ein geschütztes Gebiet und der Natur überlassenen Wald. Den Weg sollte man nicht verlassen, denn man las auf der Infotafel von seltenen, vom Aussterben bedrohten Pflanzen, Amphibien und wer weiß vielleicht ist auch der Panther da oben eingezogen? Der Auerhahn gibt es hier, aber man wird ihn kaum zu sehen bekommen. Das Sumpfgebiet sieht man nur aus gewissem Abstand, wo es laut Infotafel 150 Rote – Listen – Arten geben soll, was man sich gar nicht vorstellen kann.
Es wäre sicherlich höchst interessant einmal eine Moorführung mit einem Biologen zu machen. Sie kennen und benutzen die sicheren Wege ins Moor. Sieben Moore soll unser Weg streifen, aber alle heißen „Moos“ – Föhren – Turben – Geishalter – Sonnenmättle – Moos. Da weiß man sofort, dass man sich im Alemannengebiet befindet.
Moore – oder hier Moose:
Die Besonderheit in diesem Gebiet ist, dass die verschiedenen Moore sehr nah beieinander liegen, oder sogar ineinander übergehen. Jeder Führer hätte uns von den Nieder - Hoch – und Zwischenmooren erzählt. Entsprechend ist die seltene und vielfältige Fauna und Flora, die uns als Geschenk der Eiszeit geblieben ist.
Wir staunten über die riesigen Ameisenhügel, vom Specht durchlöcherten Baumstämme und von den steinharten Baumpilzen an fast zerfallen Baumstümpfen. Erst glaubten wir, dass sich die Brombeeren schon an den Sträuchern färben, bis wir bemerkten, dass es tausende Junikäfer beim Kopulieren sind. Wenn man die feine Nase von Gina beobachtete, muss so allerhand im Gestrüpp verborgen gewesen sein.
Bei der Schwarzen Säge im Schwarzenbachtal angekommen, steuerten wir die Gletschermühle an. Oh, da hätte man eigentlich filmen sollen wie unsere Senioren/ innen über die Felsen kletterten um an einen wunderschönen Platz zu kommen. Die Einzige die „gumpte“ war Margit! Ich schämte mich und entschuldige mich noch nachträglich, denn als wir unten ankamen sah ich, dass man auch ganz bequem über Stufen steigen hätte können! Schande über mich – aber so konnte jeder für sich stolz sein, dieses Steilstück ohne Unfall gemeistert zu haben.
„Krai – Woog – Gumpen“!
Übersetzung: Ein lauter rauschender Wasserfall der in ein Becken springt!
Krai – laut, das Rauschen / Woog – Wasserfall, die große Welle / Gumpen – springen, hopsen.
Über die Gletschermühle gibt es verschiedene Theorien wie sie entstanden sein könnte. Wichtig ist, dass sie die größte in Deutschland in dieser Art ist und dass steter Tropfen jeden Stein höhlt, wissen wir auch!
Danach mussten wir ca. 2 km auf der Straße laufen, die gottlob ganz wenig befahren wird. Man glaubt es nicht, dass wir gerade am Straßenrand die schönsten Blumen sahen und unser Blumenbestimmungsbuch leistete beste Dienste. Hier kamen wir kaum voran bis wir durch ein schönes Moorgebiet - das Silberbrunnenmoos - über Holzstege und Brücken geführt wurden zu einer Schutzhütte.
Ein zweites Vesper war angesagt, denn Markus hatte uns liebevoll den Tisch gedeckt mit Getränken aller Couleur und Butterbrezeln. Außerdem packte Bernard einen feinen Roten aus, da zwinkerten sich die Kenner wissend zu und von der leckeren Salami wollte jeder ein Stück haben. Jetzt war es so weit, dass wir die Zeit wieder einmal vergaßen, wofür ich dann schon eine kleine Rüge im Kaffee einhandelte, obwohl sie den Tisch in den 1,5 Stunden gar nicht benötigten.
Trotzdem ließen wir uns zum Abschluss des schönen Tages den leckeren Kuchen im bekannten Kaffee Bockstaller in Todtmoos schmecken. Allerdings haben wir die eingenommenen Kalorien an diesem Tag nicht abgearbeitet – aber was soll´s?
Die Fotos haben mir überlassen:
Margit – Anmargi
Bernard – Halley
Käthe - shanai
19 Bewertungen
10 Kommentar(e):
Bleistift01 schrieb am 22.06.2012:
Ein herrlicher Bericht, liebe Käthe, und wundervolle Fotos. Schade, daß wir nicht dabei sein konnten, aber so konnten wir wenigstens in Gedanken mitwandern. Herzliche Grüße -auch von Tantknopf01/Helene
shanai schrieb am 21.06.2012:
Danke für die Kommentare, das freut die Schreiberin. Ihr glaubt gar nicht, wie viel man selber behält von solchen Tagen oder Stunden, wenn man darüber schreiben muss. Es ist das beste Gehirntraining das man sich vorstellen kann! Alles bleibt haften und fliegt nicht gleich wieder davon. Es war wirklich ein schöner, gemütlicher Wandertag. Gruß Käthe
goosi schrieb am 21.06.2012:
Liebe Käthe, das ist etwas besonderes: Menschen, Moore Moos und Marienkäfer, eine eindrucksvolle Landschaft von Dir ausgesucht zur Wanderung. Sehr eindrucksvoll Deine Schilderung dieses Gebietes. Man merkt auch wirklich die Freude der Fotografen Margit, Berhard, und du so eine Landschaft darzustellen. So können wir alle es gut miterleben. Danke und Gruß Gisela
Anmargi schrieb am 21.06.2012:
Das war eine kleine Wanderung vom Feinsten und beim Vesper konnte ich nur noch feststellen, dass die Basler Gruppe eine super ReBo haben: alles hat sie bestens organisiert und liebevoll geplant - herzlichen Dank, liebe Käthe (und Markus natürlich)! Liebe Grüße, Margit
Ibobibo schrieb am 21.06.2012:
Ja, wie Jole sagte: Mit den Augen wandern". Das kann man bei diesem Bericht mit den herrlichen Fotos wirklich! Herzlichen Dank Käthe und den Fotografen. Liebe Grüße Ingeborg
Christkindle schrieb am 21.06.2012:
Bei solch' einem Bericht incl. Bildern geht einem ja so richtig das Herz auf. Auch wenn ich nicht dabei war, so sage ich doch allen Mitwirkenden ein herzliches Dankeschön. Liebe Grüße Christel
trudel schrieb am 21.06.2012:
Wie gut, dass sich Herzbube aus dem Ortenaukreis auf den weiten Weg machte, die wunderschöne 7 - Moore - Wanderung in der Regio Basel mitzulaufen. Er packte Anmargi und mich auf dem Weg in seinen Wagen, sodass wir auch dabei sein konnten. Es war ein herrlicher, sonniger Tag im Hotzenwälder Hochmoor, den wir verbringen durften. Shanai und Markus meinen herzlichen Dank für den erlebnisreichen Nachmittag. Ich komme gerne wieder. LG Trudel
Jole47 schrieb am 21.06.2012:
Wunderschön, wunderbar! Die Gegend kenne ich in-und auswendig, habe ich doch 21 Jahre lang, immer im Mai, eine gesunde Woche in Herrischried verbracht. Zu dieser Zeit konnte ich noch gut laufen und bin viele dieser Wege gegangen. Und jetzt bin ich mit meinen Augen spazieren gegangen. Danke, und liebe Grüsse Helga/Jole
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