Le Sundgau à vélo - auf 2 Rädern
Wir leben wirklich in einem kleinen Paradies auf Erden! Wie können wir uns glücklich schätzen hüben und drüben ein Fährtchen auf zwei oder vier Räder machen zu können. Es sind zwar Grenzen da, aber man sieht und spürt nichts – außer man versucht miteinander zu reden, da wird schon manchmal ein ‚Radebrechen‘ daraus!
Durch so viele schöne Orte und weite , hügelige Landschaft bei witzigen und ernsten Gesprächen mit meinem Mitfahrer greycats - Adi war es schon ein Genuss zum Treffpunkt in Altkirch, der Hauptstadt des Sundgau´s zu fahren. Um 10.30h sollten wir dort sein und es war gut, dass wir genügend Zeit eingeplant hatten. Große Freude kam auf, weil sich Marianne, Marcel`s Frau, die wir in bester Erinnerung haben, auch eingefunden hatte.
Die Drahtesel aus dem Auto oder von dem Träger zu bekommen ist schon richtige Arbeit – wir sind ja schließlich nicht mehr die jüngsten Jahrgänge. Das merkt man schon an der Ausrüstung der Räder. Fast alle haben elektrische Unterstützung, der Witz ist dass sie sich zwar viel leichter fahren lassen, aber viel schwerer zu transportieren sind! Techniker, macht euch an die Arbeit, hier gibt es Bedarf an Verbesserung!
Bald waren wir auf dem schönen Fahrradweg Richtung Carspach und es ist schon auffallend, an wie vielen Teichen wir vorbei kamen. Die Franzosen sind leidenschaftliche Angler, hier befinden wir uns auch in dem Gebiet der Spezialität „Carpes frites“ (gebratene Karpfen). Das Schönste war aber, dass auf einigen Teichen wunderschöne Seerosen blühten – ein richtiger Augenschmaus!
Marianne, unsere Elsässer – Freundin musste leider die Tour abbrechen. Ihr chices Rennrad hatte einen Platten und alles Mühen half nichts.
In Ballersdorf machten wir Halt um ein Mahnmal mit scheußlicher Geschichte bei der prächtigen Kirche anzuschauen: ‚Neunzehn junge Burschen aus dem Ort wollten sich im Zweiten Weltkrieg über die Schweizer Grenze absetzen, weil sie nicht dienen wollten. Vorher besuchten sie noch ihr Wirtshaus zum Abschiedstrunk, alle wurden verraten und von den Deutschen erschossen‘. Da wird man schon sehr traurig und nachdenklich. Freuen wir uns umso mehr, dass wir dieses Kapitel hinter uns haben und hoffentlich nie mehr erleben müssen!
Bald kamen wir in das „Largue – Tal“. In St.–Ulrich suchten wir die steinalte Eiche vergeblich und schon pünktlich zur Mittagszeit fanden wir uns im Lokal "Au Moulin de Mertzen" ein. Ein gutes Restaurant hat Bernard ausgesucht. So schön und gemütlich, dass wir uns dort bis 15.00 Uhr - viel zu lange - aufhielten.
Ohne Hektik ging es weiter, ich immer am Testen wie ich am besten mit meinem E – bike zurecht kommen kann und schon gab es wieder einen Halt. Überall schöne Einblicke, Aussichten, wunderschöne Fachwerkhäuser oder der Storchenpark bei dem Storchendorf „Hindlingen“. Ich sehnte mich nach meinem geliebten Fahrrad, das zuhause stand, nur an den Steigungen fand ich es super weil ich wie von Geisterhand hochgezogen wurde.
Bei Seppois-le Haut mussten wir auf der Straße Richtung Bisel – Feldbach fahren und dies hauptsächlich bergauf. Prompt wollte mir mein E-bike keine Unterstützung mehr geben und alle Mitradler waren schon außer Sichtweite. Wer hat schon sooo ein schweres Fahrrad bergauf strampeln müssen? Irgendwann wurde ich doch vermisst, mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Alle Männer versuchten mir mit guten Ratschlägen und Probieren zu helfen. Alles half nichts, aber bergab und in der Ebene ging es mit einem bockigen E-bike ja gut zu fahren. Da hatte Hannelore mehr Glück, ein Kavalier hat mit ihr das Fahrrad getauscht von dem sie nicht mehr absteigen wollte!
In Feldbach ging schon eine größere Unruhe durch die Reihen, weil inzwischen 17.00 Uhr war. Mir war alles so ziemlich egal, weil ich in solchen Situationen gottergeben werde – ‚irgendwie werde ich es schaffen nach Hause zu kommen‘! Und siehe da, plötzlich hat mein dämlicher D…Esel wieder Strohm gefasst – warum? Keine Ahnung!
Auf der Karte sehe ich nun, dass wir in Feldbach die berühmte Kirche „Eglise Romane Sant-Jacques“ verpassten und vor lauter Stalldrang all die besonders schönen Dörfer der Ill entlang nicht zu sehen bekamen, die uns Bernard hauptsächlich zeigen wollte. Das holen wir nach – unbedingt, bis dahin wird der Blumenschmuck in den Orten prächtig sein - versprochen! Irgendwann fanden wir den Einstieg zum Radweg der Ill entlang zu unserem Ausgangspunkt zurück. Wir saßen dann doch noch eine ganze Weile zusammen, scherzten und lachten – danke Bernard, schön war´s, wir freuen uns auf die Fortsetzung. Aber welches Fahrrad soll ich dann nehmen?
Anke - oleander, Erwin - Zahnrad und Käthe - shanai
22 Bewertungen)
6 Kommentar(e):
wallianna schrieb am 30.05.2012:
Da mußte ich erst garnicht lange herunterscrollen um zu sehen wer diesen schönen und lebendigen Bericht verfasst hat! Leider konnte ich nicht dabei sein! Nicht nur weil die Hexe mich beschossen hat. Vielleicht sollte ich doch auch einmal ernsthaft an die Anschaffung eines E-bices nachdenken... Erfahrungsberichte könnte ich mir ja bei gewissen Leuten einholen. Liebe Grüße Walli
yingyang43 schrieb am 28.05.2012:
Hallo Bernard und Käthe Das war wirklich super.Ihr seid ein tolles Team.Es war echt ein schöner Tag.Dann noch das erste Mal auf einem E-Bike was für ein Erlebnis. Liebe Grüße Yingyang 43 Hannelore
oleander schrieb am 28.05.2012:
Danke Bernard für die Organisation dieses erlebnisreichen Tages, danke Käthe für den Bericht. Ich mußte mich leider am Ende auf den Heimweg machen, da mein Hund schon seit 9 Stunden allein zu Hause wartete. Daran war das ausführliche Mittagessen schuld. Das ist eben bei den Galliern so. LG anke
chici schrieb am 28.05.2012:
Wie schön war dieser Tag.... gute Stimmung und bestes Sonnenwetter. EIN HOCHGENUSS..... "danke" Käthe und "merci" Bernard.
Halley schrieb am 28.05.2012:
Toll und witzig dein Bericht Käthe, hab vielen Dank. Dieser schöner Tag ging viel zu schnell vorbei, aber versprochen! Wir werden dieser Sommer noch so eine Tour machen. Grüße. Bernard
cuba schrieb am 28.05.2012:
Schön muss es gewesen sein,aber leider konnte ich nicht dabei sein. Den Bericht hast Du wieder so erfrischend geschrieben liebe Käthe und dazu die vielen schönen Fotos, das gibt mir doch das Gefühl einwenig unter Euch gewesen zu sein.Vielleicht bei der Wiederhohlungsfahrt! Liebe Grüße, Helga
Artikel Teilen
Artikel kommentieren