Leichte Wanderung im Sundgau
Dass wir eine lauffreudige Gruppe sind, hat sich am 09. April bewiesen. 19 Wanderer und ein munteres Enkelkind sind an dem Treffpunkt in Hagenthal-le-Bas im Sundgau eingetroffen. Besonders lebhaft ging es zu, bis sich alle begrüßt und zum Teil auch vorgestellt hatten. Das dauerte so eine gute halbe Stunde, Bernard unser Wanderführer konnte sich kaum verständlich machen, dass es endlich losgehen soll.
Bernard hat uns eine einfache, kleine Wanderung in seiner Heimat versprochen „rund um Hagentahl-le-Bas im Sundgau mit Sicht auf unser schönes Dreiländereck". Auch wenn wir nicht sehr steigen mussten, sichteten wir doch dominante Punkte der nahen Stadt Basel, selbst den Grenzstein zur Schweiz mitten im Feld konnten wir ausmachen, den Chrischona Turm, der immer gute Orientierung bietet und auch die Schneeberge Feldberg und Belchen. Nur zum Fotografieren war es zu diesig.
Einen wunderschönen Frühlingstag hatten wir erwischt, vielleicht eine Woche zu früh um die Bäume in Blüte zu erleben, aber jeder Farbtupfer in der Landschaft wurde dafür freudig abgelichtet. Ganz besonders liebevoll sind die Vorgärten geschmückt und gestaltet. Eine Augenweide für diejenigen, die fähig sind zu sehen!
Munter plaudernd landeten wir an einem schönen Platz wo wir ein Päuschen einlegten. Es ging über weite Felder, durch lichte Wälder, sumpfige Wege, selbst über Baumstämme.
Ein kleiner Abstecher führte uns an die kleine Kapelle von Heiligenbrunn. Um sie sollen sich Mythen und Legenden ranken. Leider sind diese Kleinode immer verschlossen.
Die heilige Walburga reiste im 8. Jahrhundert im Auftrag des heiligen Bonifatius von England nach Heidenheim, um das dortige Kloster zu leiten. Auf dem Weg heilte sie einen blinden jungen Mann und segnete die Quelle an diesem Ort. Sie wurde die Schutzpatronin für die Bauern gegen Hexerei. Jeden 1. Mai gibt eine Prozession von der Kirche (Leymen oder Hagenthal-le-Bas?) zu dieser Kapelle zu Ehren der heiligen Walburga. (1. Mai – Walburgisnacht, da kommen bei mir Fragen.)
Bereits in der Antike soll dieser Ort bekannt gewesen sein, denn die Römerstrasse führte hier vorbei, dies wurde auch durch Funde belegt.
Wer von uns Wanderer hat diese Mystik an diesem sagenumwehten Ort erfühlt?
Ein kleines Stück ging es wieder zurück und zum Leidwesen einiger auch bergauf, denn es war inzwischen sommerlich warm geworden. Bernard wurde etwas unruhig, weil das Mittagessen im Restaurant „Relais des Bains chez Mariette“ auf uns wartete und sicher auch sein Magen knurrte - aber nicht nur seiner!
Wir ließen uns trotzdem Zeit alles zu genießen, denn es gab ja so vieles zu sehen. Waren aber dann doch glücklich, gelandet zu sein in diesem gastlichen Haus. Die Wirtin war nicht so glücklich über unser spätes Eintreffen, somit waren Bernard´s Bedenken berechtigt.
Nach dem Essen wollten wir gar nicht mehr aufstehen. Wie heißt es so schön? Nach dem Essen sollst du ruhn – mir hän gsünnelet, gschnäderet, grätschdätscht, die Schnäbeli sin gloffe wie gschmiert, mir hän gwitzlet, kicheret un glacht – bis wir die 1000 Schritte noch bis zu unseren Autos in Angriff nahmen. Es war ein toller Tag – merci beaucoup Bernard, wir engagieren dich wieder, denn wer kann uns das Elsass besser zeigen als du?
Die Fotos wurden geliefert von:
Anke, Bernard, Charly, Markus und von mir sind auch welche dabei.
Artikel Teilen
Artikel kommentieren