Radtour im Kleinen Wiesental
In Hausen im Wiesental
Das „Hüsli“ in dem Johann Peter Hebel einen Teil seines Lebens verbrachte versteckte sich hinter Geranien und Efeu. Kognacfarbenes Fachwerk mischte sich mit dem Weiß der Fassaden, ein hübsches anrührendes Denkmal. Wir hatten uns, vis a vis, die erste Rast unter einem urmächtigen Baum gegönnt.
Doch zuvor: Start einer Radtour die als „Nachmittagsveranstaltung“ angekündigt war. Wie üblich: Laute, überschwängliche Begrüßung und die Vorfreude auf eine schöne Tour. Die Voraussetzungen waren optimal: Der Himmel war überspannt mit hochfliegenden Wolken die leuchteten wie Rohseide, azurrofarben und Töne in grauem, hellem Licht.
Von Maulburg nach Hausen
Wir hatten uns den bisher wärmsten Tag des Julis herausgesucht. Vom Fahrtwind umspielt fuhren wir von Maulburg nach Schopfheim, teilweise über ruppige Nebenwege, dann wieder auf Asphalt, aber immer mehr oder weniger weg vom Freitagsverkehr. Das Tempo zeigte sich moderat, es gab etwas Wind, es war ein leichter, beinahe sanfter Wind, der das Strahlen der Sonne milderte.
Schopfheim ließen wir einfach rechts liegen und stießen ohne Umschweife nach Hausen vor. Auf dem Plätzchen vor dem Hebelhaus ein schlichtes Denkmal für den Dichter, einer der großen deutschen Männer, die Baden hervorbrachte. Theologe, Prälat, Lehrer und Abgeordneter.
Nach der Rast schwenkte sich der Weg um 180°, und nun ließen wir Schopfheim links liegen. In Gündenhausen nahmen wir dann Kurs auf Wieslet, immer begleitet von einem kleinen Gewässer, das der Wiese zueilte.
In der Zwischenzeit nahm die Bewölkung zu und wir wurden hin und wieder von den Wolkenschatten begleitet.
In Wieslet
In Wieslet angekommen versammelten wir uns vor dem Museum Schleith, einem schlichten Gebäude, dem Schulhaus für Grundschüler. Dort wurden wir von Herrn Dr. Hans Viardot empfangen, der mit seinen profunden Kenntnissen uns einen Einblick in das Werk des Malers gab.
Zum Schillighof
Nach freundlicher Verabschiedung in Wieslet nahmen wir nun Kurs auf den Schillighof. Nun mischten sich einige Steigungen ein, aber die wurden wegen ihrer Kürze und ihrer moderaten Steigungen nicht ernst genommen. Der Schillighof ist so eine richtig „Badische Wirtschaft.“ Anheimelnd die niedrige Decke, die kleinen Fenster und das übrige Interieur.
Die Speisekarte ist zum vespern reichlich im Angebot, die Portionen sind ebenso üppig, wie delikat. Nach dem Vespern überfiel mich eine wohlige Mattigkeit, und ich dachte mit Sorge an die Weiterfahrt. Aber die „Einheimischen“ meinten lakonisch:“ Jetzt geht’s nur noch bergab.“ Und da wurde dann auch ordentlich geheizt. Im Nu waren wir in Weitenau, später in Steinen. Die letzten Kilometer begleiteten wir die Wiese, die traulich vor sich hin floss.
Eine interessante Tour nahm ihr Ende. Käthe hat wieder einmal mehr bewiesen, dass sie keine Mühe scheut beim organisieren solcher Veranstaltungen. Wolfgang ist nicht nur ein guter Guide, sondern auch ein Radfahrendes Heimatlexikon.
Dankeschön Euch Beiden,
Danke auch an alle Teilnehmer.
© „Pitt“ H. Büchler
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