Radtour im vorderen Sundgau
Bernard – Halley hatte uns am 19. Mai wieder einmal ein Eckchen seiner Heimat auf zwei Räder gezeigt und um ein Haar wäre dieser Tag zum zweiten Mal ins Wasser gefallen! Da wir immer noch acht unerschrockene Radler waren, machten wir uns vergnügt, aber mit bangem Blick zum Himmel auf den Weg.
Trocken und kalt war´s als wir losfuhren, aber wie heißt es so schön? Es gibt kein schlechtes Wetter, höchstens falsche Kleidung!
Von Sierentz, im vorderen Sundgau starteten wir in direkter Richtung zum Kanal de Hunigue. Aber erst musste ein Stück Strecke erkundschaftet werden, weil eine neue Straße gebaut wird. So mussten wir die Baustelle umfahren, lustig sah es aus, wenn immer wieder die Beine in die Höhe schnellten, man musste Pfützen ausweichen und mancher von uns unterschätzte die Tiefe der gefüllten Löcher im Weg. So, dass wir hinterher alle gezeichnet waren.
Kaum waren wir am Kanal angekommen, öffnete der Himmel die Schleusen! Bernard hatte uns eine Fahrt entlang der „Wasser, Wiesen und Wälder“ versprochen. Stimmte: Wasser von oben, Wasser von vorne und Wasser auf der rechten Seite. Diese Strecke ist so schön am Kanal entlang mit vielen Sitzgelegenheiten - bei schönem Wetter!
Lustig war unsere Um – Anzieh – Verpackaktion, das gehört einfach dazu und unsere gute Stimmung konnte sowieso nichts dämpfen.
Als wir am Kanal du Rhône au Rhin ankamen, konnten wir die Regenumhänge bereits wieder wegpacken.
Den „Pont du Bouc“ erreichten wir ohne Tropfen von oben, die Sonne blinzelte sogar etwas – schön! Dieser Ort soll an die Kriegsgräuel erinnern und man hat sofort ein beklemmendes Gefühl mit dem Wunsch, so etwas nicht mehr erleben zu müssen.
Man kann es gar nicht mehr glauben, dass hier vom 28. November bis zum 4. Dezember 1944, also in sechs Tagen und Nächten tausende Personen ihr Leben lassen mussten, bei ca. 40 000 Granaten, die abgefeuert wurden.
Hannelore hat ein 'Vierblättriges Kleeblatt' gefunden, ist dies nun ein gutes Omen oder nicht? Gilt dies nur für sie, oder für uns alle, oder für diese Grenzregion?
Noch eine halbe Stunde mussten wir durch die Hardt (Wald) fahren, um nach Habsheim zum bestellten Mittagstisch im „Restaurant du Sygne“ (Schwan) zu kommen, einem sehr alten Haus, nicht nur von außen, auch innen. Gespeist haben wir gut und reichlich! Wir drinnen, die Sonne draußen!
Wir draußen, bereit zur Weiterfahrt, die Sonne drinnen, hinter den Wolken! Es wird doch nicht wieder . . . ? N e i n, nur ein paar Tropfen!
Schön und abwechslungsreich, auch etwas hügelig war die Fahrt durch die folgenden Dörfer Richtung Ausgangspunkt. In jedem Ort stehen Infotafeln über die Geschichte, Sehenswürdigkeiten und einem ausgewiesenen Kapellen- und Turmweg, sogar in Deutsch! Da gäbe es noch viel Interessantes zu entdecken. Leider sind alle Kapellen verschlossen, aber freundlicherweise stehen Bänke davor. Wer Andacht sucht, wird sie auch finden!
Die Fotos sind von Markus und Käthe
Danke Bernard, es war eine schöne Tour, die du für uns ausgesucht hast, alle Bedenken kannst du vergessen, denn für das Wetter bist du nicht verantwortlich, wir nahmen es mit Humor und hatten viel Spaß!
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