Kleine Wanderung zum Eichener See
Nachdem die Wandung über den Engelsweg im Glottertal wegen Sturmschäden ausgefallen ist, wurde kurzfristig ein Ersatz gefunden und es ging zum Dinkelberg. Das Ziel war der „Eichener See“.
Bevor die Wanderung begann, wurde ich noch am Bahnhof Schopfheim abgeholt und die Fahrt ging gleich nach Eichen, wo vor der Kirche die Wagen geparkt werden konnten.
Auch wurde ich subtil gefragt, ob ich diesen Tag zu Papier bringen würde.
Es ging zum Ort hinaus über wunderschöne Wiesen mit alten knorrigen Obstbäumen.
Die Stimmung war sehr gut, die Sonne lachte vom Himmel, der sich in frühlingshaftem Blau über die Gruppe erstreckte. Und wie kann es anders sein? Ein paar Wolken machten das Bild erst richtig schön….
Der Dinkelberg – eine geologische Seltenheit, die es sonst nirgendwo im Schwarzwald oder im Schweizer Jura gibt. Im Dinkelberg lagerten sich über Millionen Jahre mächtige Schichten von Muschelkalk ab. Dieser Bereich ist ein Erosionsgebiet. Die Erosion, ein Vorgang, der wesentlich länger dauert als unser menschliches Leben währt, ist immer noch aktiv.
Die Landschaft des Dinkelberges zeigt sich in sanften Wellen und Hügel, einem stetigen Auf und Ab.
Mit zunehmender Höhe kamen die Schwarzwaldberge in unser Sichtfeld, dann lag wieder der dunkle Hotzenwald vor uns.
Käthe und Markus nannten uns die sich zeigenden Schwarzwaldgipfel mit Namen, zeigten die Richtung an, in der jeder der Wanderer sein Zuhause hatte.
Irgendwann hatten wir den höchsten Punkt der Strecke erreicht. Dann ging es auf der Straße hinab. Leider war die Strecke durch den Wald nicht zu laufen – es wären Gummistiefel nötig gewesen. So ging es über die Wiese querfeldein noch einmal kurz hinauf und nach und nach kam der See in unser Blickfeld.
Der Eichener See…..
Im alemannischen „Eiemer See“ genannt, ist ein Karstsee, der in einer Muschelkalkwanne liegt.
Er tritt nur hervor, wenn der Grundwasserspiegel hoch genug ist, kann dann aber ein erhebliches Ausmaß erreichen.
Der See wird lt. Wikipedia zum ersten Mal 1771 erwähnt, weil damals 5 Menschen ertrunken sind, die aus einem gekenterten Boot fielen.
Es herrscht Badeverbot.
Im See befinden sich keine Fische, aber eine besondere Art von Krebsen, die der Gattung der Kiemenfüßler angehören. Für deren Entwicklung und Fortbestand ist es unbedingt wichtig, dass der See austrocknet.
Sie stehen unter strengem Naturschutz. Wie ich lesen konnte, gibt es weltweit nur 7 Gebiete, in denen sie leben.
Doch auch wenn sich keine Fische darin befinden, mochte der Fischreiher dort gern stehen.
Sehr hübsch ist eine kleine Hütte am See, in der wir eine Pause einlegten, fotografierten, erzählten und lachten.
In der Hütte ist eine Tafel mit Text über den See angebracht.
Der See selbst ist mit großen Steinplatten umrundet, auch eine Art, einen Plattensee zu erstellen! Die Gemeinde Eichen hat dies noch vor ihrer Eingemeindung nach Schopfheim im wahrsten Sinne des Wortes zu Wege gebracht.
Oberhalb stehen 2 große Birken mit einer Bank. Unser Weg führte hinauf und so konnten wir die wunderschöne Spiegelung im Wasser der umliegenden Hölzer, Bäume und der kleinen Hütte bewundern.
Nun führte uns der Rundweg wieder in Richtung Eichen. Wir sahen einiges von der hübschen Gemeinde, in der etliche Häuser noch Festtagsschmuck trugen.
Es war Montag, d.h. Gasthäuser und Cafés (von denen es in Eichen aber keine mehr gibt) hatten Ruhetag. Wir beendeten daher die Gemeinsamkeit ohne Kaffee und Kuchen an der Eichener Kirche und verabschiedeten uns bestens gelaunt voneinander.
Die Fotos sind von Hannelore - Melisane und Markus
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