Wanderung zu den wilden Tulpen
Heute soll er sich gefälligst manierlich zeigen und uns keinen Regen schicken oder gar Schnee!
Die Wanderung zu den wilden Tulpen am Tüllinger Berg musste ich bereits vorverlegen. Dreimal haben wir nach ihnen geschaut wie weit sie sich bereits vorgewagt haben. Aber zwischenzeitlich ist es wieder kälter geworden, hat geschneit und viel geregnet und wer weiß, was dies mit dem Wachstum und den Blüten gemacht hat. Es wird auch für mich spannend werden.
Die wilden Tulpen gehören zu den geschützten und seltenen Pflanzen. Sie wurden von den Römern mit den Rebstöcken zu uns gebracht, sozusagen als blinde Passagiere. Jedes Jahr pilgern viele Naturfreunde in das schöne Gebiet in unserem Dreiland, um diese Tulpen zu sehen.
Wie viele Wanderfreudige waren bei dieser Tour schon gemeldet? Egal, ganz egal, wir Sieben haben es uns nicht nehmen lassen, diesen Tag in vollen Zügen zu genießen. Jede von uns konnte mit einem Rucksack voll erlebtem Genuss nach Hause fahren: Blüten soweit das Auge reichte, reden und zuhören, was Mund und Ohren hergaben und verkrafteten und lachen, dass das Herz hüpfen konnte. Auch ohne strahlende Sonne hatten wir schöne Ausblicke in unser Dreiländereck. Und der Himmel? Er behielt alle Regentropfen bei sich.
Warum waren wir an diesem Sonntag unterwegs? Die seltenen wilden Tulpen wollten wir sehen! Wir freuten uns über jedes Exemplar, das wir zu sehen bekamen. Die großen Ansammlungen befanden sich aber woanders, als die die ich im Vorfeld ausgemacht hatte. Einige waren bereits am Verwelken und die anderen hielten ihren Kelch geschlossen, ihnen fehlte die Sonne. Da Barbara bei jedem Blümchen in Begeisterung ausbrach, musste sie sich für ein Foto opfern.
Die Schrebergärten sind kleine Paradiese, wo auch schon gegrillt wurde. Zu jeder Jahreszeit ist es am Tüllinger schön, aber der Frühling übertrifft alles, wenn die Bäume in voller Blüte stehen. Das Weiß und Rosa kam leider an diesem Tag nicht so richtig zum Strahlen.
Am "Bammerthüsli" fehlte die erhoffte Bewirtung, die wir bei einer früheren Wanderung schon einmal geniessen durften. Dafür begegnete uns ein echter Bammert, der uns ablichtete und seine Freude an uns hatte; wir aber auch mit ihm und vor allem an seinem Hund.
Ach und die Kunstwerke von „Rehberger“, die ab und zu auftauchten, regten uns zu Diskussionen oder Rätseln an. Auch das Klettern hat ausgerechnet unsere Älteste gewagt. Eines haben die Skulpturen bezweckt, man redet darüber, besonders wenn die einen ein Vogelhaus und andere einen Blitzer darin sehen. Ich vergewisserte mich, es sollen Vogelhäuser sein! Ob sich dort ein Vogelpärchen jemals einrichten wird? Fantasie musste man reichlich mitbringen, jedenfalls schlenderten wir nicht einfach ohne Worte dran vorbei, nein, dies würde gar nicht zu uns passen.
Im „Vitra Haus Cafe“ klang unser munterer Nachmittag aus und wir freuten uns bereits auf die nächste Wanderung.
auf das man sich freut!“
(Eduard Mörike)
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