Wanderung zur kleinen Utzenfluh
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Unser Wiesental steckt voller Geheimnisse, Stätten, Geschichten, Geschichte und eines davon haben wir am 11. August erkundet. Der Name des Tals stammt nicht von den zahlreichen Wiesen, sondern bedeutet "gutes Wasser", wie die Kelten den Fluss Wiese genannt haben.
Fast 80 Jahre alt musste ich werden bis ich als geborene Wiesentälerin diesen Ort entdeckt habe und ihn natürlich sofort an meine Wanderfreunde*innen weiter geben „musste“.
Es gibt eine große und eine kleine Utzenfluh. Wir nahmen die kleine unter die Füße, denn die große Utzenfluh scheint sich für unsere Knie oder Puste nicht mehr zu eignen. Dieses Gebiet genießt sage und schreibe seit bereits 1940 Schutzstatus wegen seiner besonderen Lage, Fauna und Flora. 25 Schmetterlingsarten sollen hier heimisch sein. Ein paar Schilder am Wegesrand machen auf Besonderheiten aufmerksam und führen uns zielsicher zu den entsprechenden Orten.
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Sehr romantisch beginnt der schmale Steig am Dorfende von Utzenfeld und man befindet sich sogleich abseits des Lärms der vielbefahrenen Wiesentalstrasse in Richtung Feldberg oder Basel.
Wir queren den ausgetrockneten „Bach vom Stutz“ über eine kleine Brücke. Ein Bergbach ausgetrocknet? Dies sind keine guten Zeichen, weder für die Vegetation, noch für Mensch und Tier. Allerdings wird er bei schlechtem Wetter zu einem Sturzbach anwachsen.
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Mitten im Wald befindet sich das Dollmättle, das schon immer bewirtschaftet wurde und mit Trockenmauern umfasst ist. Hier wurden die verstreuten Felsstücke und Steine Jahr für Jahr aufgeschichtet. Ein Imker hat seinen Bienenvölker freien Flug beschert und wird bestimmt leckeren Honig ernten. Bis dahin haben wir schon etliche Höhenmeter geschafft und es sollten noch nicht alle sein.
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Immer wieder geht mein besorgter Blick Richtung Himmel, denn es türmen sich Wolken auf und wird bedenklich dunkel. Ein Gewitter, wenn wir uns auf dem Gipfel befinden? Nein, das möchte ich nicht erleben! Aber letztendlich stehen wir oben auf der „Kleinen Utzenfluh“ ohne Blitz und Donner, dafür umgeben von Ziegen, Ziegen und nochmals Ziegen. Welch herrliches Bild, so friedlich, so abseits des Alltags – Urlaubsstimmung soweit das Auge reicht!
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Eine wunderschöne Weidbuche an exponierter Stelle kann unserer vollen Bewunderung sicher sein – ein prächtiger Baum, der selbst vom Tal aus zu sehen ist! Diese Buchen sind mehrstämmig und standen durch das Weidevieh ständig unter Verbiss, bis sie groß genug und unantastbar wurden. Diese ist bestimmt schon mehrere hundert Jahre alt. Von einer herrlichen Aussicht ins Tal werden wir belohnt und vor allem hat man hier das Gefühl auf einer Alm in den Voralpen zu sein.
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Sogar einen Ausblick zum Belchen (gezoomt), dem schönsten Berg des Schwarzwaldes, ist uns vergönnt!
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Wir schlendern durch das „Glattfeld“, in dem früher die Utzenfelder Jugend ihren Sport ausübten – kaum zu glauben wenn man die heutigen Sporthallen und Plätze kennt und die Ansprüche der aktuellen Zeit und Menschen bedenkt.
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Immer wieder studieren wir die Tafeln am Pfad, damit wir die Besonderheiten in diesem Gebiet aufnehmen können. Die geschützte Lage und Wärme speichernden Felsen und Steine bieten die besten Voraussetzungen auch für Kriechtiere, die wir nicht zu sehen bekommen. Ehrlich gesagt, denen ich auch nicht begegnen möchte. Überhaupt fehlen zur jetzigen Hochsommerzeit die Blumen und somit auch die Schmetterlinge.
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Nun freue ich mich auf den Höhepunkt dieser kleinen, aber feinen Wanderung, der „Lourdesgrotte“ mit Maria und Bernadette. Die Geschichte dazu: Im Jahre 1909 wurde Magdalena Lais aus Utzenfeld sehr krank. Ihr Versprechen, eine Lourdes – Wallfahrt zu machen, sollte sie wieder gesund werden, löste sie nach ihrer Gesundung ein und aus Dank sollte Utzenfeld zusätzlich eine Grotte erhalten. Das ganze Dorf half damals mit und bereits am 24. Mai 1911 zog die erste Prozession zur Lourdesgrotte über Utzenfeld.
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Weiter geht’s zu den Kriegern, das heißt zu dem Ehrenmal für die gefallenen und vermissten Utzenfelder. Aufgelistet mit Namen der drei Kriege von 1870/71 gegen Frankreich und dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Es flößt Ehrfurcht ein, wie der metallene Adler auf der hohen Stele über dem Dorf wacht.
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Vergnügt plaudernd und bei jeder Möglichkeit die Aussicht genießend, wandern wir im Wald zurück zu unserem Ausgangspunkt.
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Beeilen müssen wir uns nicht, denn das alte Gasthaus „Eiche“ öffnet erst um 16:00 Uhr. Natürlich wollen wir einkehren und den Nachmittag bei Kaffee oder Vesper noch einmal passieren lassen.
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