Velotour nach Mariastein in der Schweiz
Eine „grenzenlose“ Dreiländer–Velotour hat Bernard – Halley für uns ausgetüftelt, die uns alle happy, wenn nicht sogar übermütig machte, weil sie so schön war. Auch haben wir einen goldenen Herbsttag erwischt, aber vorerst mussten wir uns einpacken wie im tiefsten Winter.
Gestartet sind wir in Hégenheim, Département Saint-Louis im Elsass, haben kurz den Kanton Baselstadt mit Allschwil gestreift und Baselland mit seinen schönen Orten Schönenbuch, Biel-Benken und Bättwil durchfahren, um dann im Kanton Solothurn zu landen.
Fast die ganze Strecke war so nah an der Grenze zum Elsass, dass man meist nicht wusste in welchem Land man sich gerade befindet. An einem schönen Aussichtspunkt war Halt und man staune, denn an der rechten Seite des Weges war nur ein Bordstein mit dem Schweizer Kreuz zu sehen, somit sind die Wiesen und Felder dahinter dem Elsass zugehörig.
Höhepunkt der Tour war die Klosteranlage „Mariastein“, eine Benediktinerabtei im Kanton Solothurn. Es ist der zweitwichtigste Wallfahrtsort der Schweiz. Aber erst musste man ab dem kleinen Ort Flüh eine extreme Steigung bewältigen, die selbst mit unseren E-Bikes (höchste Stufe mit kleinstem Gang) Mühe machte.
Die erste errichtete Kapelle auf der Höhe von Mariastein führte zurück auf eine Legende – wie könnte es anders sein: ‚Ein Knabe stürzte in der extrem steilen Schlucht bis ins Tal und die Mutter Gottes Maria soll ihn mit den Armen aufgefangen haben‘. Viele unzählige Wunder sollen durch Gebete hier geschehen sein. Dies beweisen die vielen Votivtafeln in allen nur erdenklichen Sprachen bis hinunter zur Grotte, die man über 51 Stufen abwärts erreichen kann. Aber auf der Treppe dorthin kann man auch in die Schlucht sehen. Ich denke dass jede Person, die diese Grottenkapelle aufsucht, spirituelle Stimmung empfinden kann.
Dann gibt es auf dem Weg durch den langen Flur die „Siebenschmerzen-Kapelle“. Gerne wüsste ich, warum sie gerade mit sieben Schmerzen betitelt wird! Bestimmt sind da nicht nur körperliche Schmerzen gemeint. Sehenswert ist sie allemal mit der besonderen Decke, spätgotischen Sakramenthäuschen, der Mariastatue aus Lindenholz und Alabasteraltar.
Die Klosterkirche ist gefüllt mit Prunk, Plastiken und Symbolik. Ohne Führung ist sie für mich nicht zu beschreiben. Die ganze Anlage steht in wunderschöner malerischer Landschaft, an einem magischen Ort, gebaut im spätgotischen Stil mit viel Platz drum herum für zahllose Pilger und Besucher.
Freudig schwangen wir uns wieder auf unsere Räder, denn ab sofort ging es bergab mit Aussicht auf ein warmes Essen! Metzerlen, Rodersdorf und dann Leymen (was gehört zur Schweiz, was zum Elsass?) wo unser Wirt im Gasthof „Landskron“, genannt nach der Burgruine auf der Höhe, wartete. Allerdings nicht nur er, sondern auch unsere zwei Schweizer Normalfahrradtreter, die einen bequemeren Weg nach Leymen geradelt sind. Die Freude war überschwänglich, aber nicht nur wegen unseren Schweizer Freunden, sondern auch weil alles wunderbar schmeckte.
Unsere gute Stimmung flaute nicht ab, trotz kleineren Steigungen und Abfahrten durch die schönen Elsässer Dörfer bis zu unserem Ausgangspunkt in Hégenheim.
Ob ihr es glaubt oder nicht, zwei hatten noch nicht genug, denn sie wollten noch nach Afrika. „Barbara, Barbara, komm mit mir nach Afrika, wo die kleinen Negerlein, tanzen Ringelrein“! Oh nein, es waren mindestens drei oder mehr, die am liebsten noch länger diesen Tag genießen wollten!
anderer Art,
und Bernard, dir Danke für
die super Organisation
und ebenso Markus für die Fotos!
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