Wanderung zum Rümmelesbühl
nein, den Kuckuck konnten wir nicht hören. Dann eben:
"E Biebli lauft, es got in Wald, am Sunndig Nomidag";
auch dieser Vers passt nicht, denn wir waren vier Frauen und ein Mann und kein Jüngling war weit und breit zu sehen, außerdem war Montag und nicht Sonntag.
Und ... warum diese alemannische Einleitung?
Unser Wanderziel Rümmelesbühl war der Hausberg unseres Heimatdichters „Johann Peter Hebel“. Lange Zeit war ich nicht mehr dort oben, obwohl es viele Kindheitserinnerungen gibt, denn an Hebels Geburtstag pilgerten alle Schulklassen aus der Umgebung auf die Höhe des Rümmelesbühl. Dort wurden dann Hebelgedichte vorgetragen, Lieder gesungen und natürlich gevespert und rumgetobt, oder sind wir ganz artig bei der Klasse und dem Lehrer sitzen geblieben? Egal, aber eigentlich war in unserer Schulzeit schon noch Folgsamkeit angesagt, denn der Lehrer war ja „die“ Autorität!
Sehr gemütlich machten wir es uns auf dem Rundweg, benutzten einige der Bänke, die an schönen Aussichtspunkten stehen, denn wir hatten für diese kurze Strecke alle Zeit der Welt. Leider muss ich zugeben, dass wir ein paar Meter mehr als notwendig laufen mussten, weil mich mein Gedächtnis im Stich gelassen hat und wir deshalb eine Abzweigung verpassten.
Auf der Höhe hatten wir eine wunderschöne Rundsicht. Unter den vielen Sitzmöglichkeiten konnten wir einen schattigen Platz für uns aussuchen, um das Vesper auszupacken. Alles ist auf dem Rümmelesbühl vorhanden, um sich dort länger verweilen zu können, von einer Grillstelle mit genügend Holz und sogar ein Plumpsklo etwas versteckt im Wald. Dieses fanden wir nur, weil wir dem Trampelpfad folgten, der prompt vor dem Häuschen endete.
Das Türmchen auf dem höchsten Punkt ist auch offen, sollte den Wanderer schlechtes Wetter überraschen. Eigentlich hätte ich an dieser Stelle ein stimmiges Gedicht von J.P. Hebel erwartet. Stattdessen konnte man sich in ein „Gipfelbuch“ eintragen, was wir auch taten.
Im Anschluss an die kleine Tour wollte niemand einkehren. Dafür machten wir noch einen kleinen Abstecher mit den Autos über Gresgen ins Kleine Wiesental, trennten uns dann in Gündenhausen und ich setzte Gerhard, der auf den Zug musste am Bahnhof in Schopfheim ab.
Für meine Begriffe war ich viel zu schnell wieder zuhause, eigentlich schade, dass wir die Zeit zusammen nicht länger wegen Terminen nutzen konnten.
Autor:
shanai
Artikel Teilen
Artikel kommentieren