Wanderung auf dem Liederpfad
der geht der Sonn entgegen…“
Es ist zwar erst Ende März, aber das Wetter macht bereits seit Tagen dem April alle Ehre!

Wir wagen uns trotzdem auf den „Hännemer – Liederpfad“ im Hotzenwald. Nicht zuletzt deshalb, weil sich stattliche 14 Wanderer und/oder Sänger angemeldet haben. Wunderbar funktionieren bei uns die Fahrgemeinschaften, was nicht selbstverständlich ist, und alle treffen pünktlich an unserem Treffpunkt „Im Sand“ ehemals „Elendslöchle“ ein, wo der Rundweg beginnt.

Die erste Frage: „Warum Elendslöchle“? - obwohl es hier doch so schön ist. Die alten Namen existieren alle noch aus einer Zeit, als der Hotzenwald ohne Straßenverbindungen auskommen musste und es hier bestimmt extrem einsam bzw. der steile Anstieg aus dem Murgtal äußerst anstrengend war.

Gerade erst angekommen, die freudigen Begrüßungen erledigt und schon sollen wir als muntere Sänger antreten? Dies klappt noch nicht überzeugend, keiner will so richtig die Stimme erheben. Macht gar nichts, wir müssen uns eben erst einmal etwas bewegen und plauschen. Da habe ich überhaupt keine Bedenken, dass keine Stimmung aufkommen könnte, es wäre wirklich das erste Mal.


Unser Weg führt uns durch einen wunderschönen, etwas verwunschenen Wald mit viel Moos im Unterholz und auch über freie Wiesen.


Bei der Marienkapelle versuchen wir es mit dem nächsten Lied: „Maria breit den Mantel aus, mach Schirm und Schutz für uns daraus...“ Leider kennt niemand von uns diese Melodie wirklich richtig, aber eine kleine Pause wird trotzdem eingelegt bei der schönen Aussicht und den vielen Sitzmöglichkeiten, die benutzt werden wollen.




Zwei aus unserer Gruppe wollen nur die kurze Strecke von 3 km unter ihre Füße nehmen und trennen sich von der Schar. Dies ist bei dieser Wanderung überhaupt kein Problem, denn bei der Kreuzung mit der bunt bemalten Ruhebank treffen wir später wieder zusammen.


„Im grünen Wald, dort wo die Drossel singt…“ schmettern wir wenig später das vorgegebene Lied schon ohne Hemmungen. Wir befinden uns wirklich in einem wunderschönen grünen Wald mit Moos bedecktem Boden. Ich kann mir gut vorstellen, dass jeder von uns zu einer anderen Jahreszeit hier noch einmal durchschlendern wird. Pilze wird es hier geben und Blaubeeren in Massen, wenn das Wetter sich entsprechend entwickelt.


Unser bequemer Wanderweg geht nur wenig bergauf und wieder hinab. Bei einer Wanderung in der Gruppe werden die Gesprächspartner ständig gewechselt und so vergeht die Zeit wie im Flug; alsbald treffen wir auch wieder auf unsere zwei Ruhebänklerinnen.




Beim letzten Lied, das beim großen Wasserhochbehälter angeschlagen ist, sind wir schon recht stimmgewaltig!


Der letzte Kilometer durch den Wald bis zu unseren Autos ist nach meinem Gefühl viel zu schnell vorbei. „Das Wandern ist des Müllers Lust….“ und auch unsere, aber nun kommt der gemütliche und hoffentlich auch kulinarische Teil. Den genießen wir im „Hotzenstüble“ in Rickenbach.

Wieder haben wir ein kleines, unbekanntes Stückchen Heimat kennen gelernt und dies im südlichsten Teil des Schwarzwaldes, im „tiefen Hotzenwald“.
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