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22.10.2015 - Technologie Park Adlershof mit Seidenberg
Also auf nach Adlershof... Eberhard hat gerufen und viele sind gekommen. Obwohl „Technologie Park“ ja eher dröge (trocken) klingt. Aber tatsächlich ist das ein Park in vollem Herbstschmuck. Meine Gleitsichtbrille ist bemüht, mich heute besonders scharf sehen zu lassen. Ernst Lau hat hier an der DDR Akademie der Wissenschaften, deren Standort Adlershof war, das erste Patent dafür erarbeitet. Da wir ja eine Wanderung machen, treffen wir uns natürlich vor dem Institut für Geografie der Humboldt Universität. Dank Eberhards Beziehungen zu Petrus (darf es eine Kerze mehr sein?) wird es ein diesiger, aber schöner Herbsttag.
Wir marschieren los. Stimmung hervorragend. Eberhard zufrieden und erklärt uns das sensible Wasserreinungssystem von Adlershof, das vollbiologisch Rückstände vom Straßendreck abbaut und so gereinigt dem Grundwasser zufließt. Hi Tech sogar unterm Rasen. Wow!
Da aktuell Farbe am Bau eher dezent gehabt wird, geht das Herbstlaub eine innige Verbindung mit den ockerig-beigen Fassaden ein. Nachdem uns ein Blick auf zwei Kopfplastiken, die sich segmentiert in sich verdrehen, nochmals belehrt, das hier Arbeiter der Stirn am Werk sind, erreichen wir das Institut für Physik, dessen wunderschöner Innenhof uns allen gefällt. Dank des besonderen Mikroklimas stehen sogar jetzt noch Palmen im Hof...
Weiter zum Trudelturm. Hier wurden ab 1936 die komplexen Vorgänge untersucht, die auftreten, wenn Flugzeuge außer Kontrolle geraten und um zu erforschen, wie man sie dann sicher abfängt. Dass unsere First Physikerin A.M. derzeit hier nächtens heimliche Versuche mit ihrer Asylpolitik betreibt, ist sicher nur böses Gerücht.
Bevor wir uns dem Turm nähern dürfen, müssen wir Konzeptkunst überwinden, auf dem Rasen gelandete UFOs geben Geräusche ab. Irgendwie erinnern die an die neuen Mülleimer vom Alexanderplatz. Beim nächsten Besuch dort werde ich die einmal aushorchen...
Bevor wir uns dem Turm nähern dürfen, müssen wir Konzeptkunst überwinden, auf dem Rasen gelandete UFOs geben Geräusche ab. Irgendwie erinnern die an die neuen Mülleimer vom Alexanderplatz. Beim nächsten Besuch dort werde ich die einmal aushorchen...
Eigentlich ist Luftfahrt ja ganz einfach...sagt uns die Bebauung. Man braucht eine Maschine (doppelt gehörnter Teststand, jetzt Kneipe, aber alle sind noch hochmotiviert und Hunger- und Durstgefühl findet noch nicht statt), prüft, ob sie wegfliegt (Windkanal) und schaut, was geschied, wenn sie herunterfällt (Trudelturm). Für durch geknallte Piloten gibt es keinen Teststand...aber vielleicht forscht das Psychologische Institut, an dem wir vorbeigingen, daran.
Und jetzt haben Hollywood Super - Star Charlize Theron und ich etwas gemeinsam: Beide sind wir die Treppe am Trudelturm hochgelaufen. Sie für den in Babelsberg produzierten Film AEON Flux und ich um die mir zuwinkende Seidenbergtruppe zu fotografieren. Keuch.
In die Ockerbeigefassaden scheint Belebung zu kommen...eine Fassade aus farbigem Glas taucht auf... näherkommend: Farbige Lamellen. Egal, sieht toll aus. Klar, dass die hier in „Optik“ machen...
Ein wunderbarer Innenraum, den Eberhard mit gekonntem Griff an die Edelstahltür...Mist!...es war die andere...zu Gesicht bringt...(Spätestens jetzt weiß jeder, warum ich die Seidenberg-Walks so liebe...wegen dieses freundlichen Unperfektionismus, den sich nur die leisten können, die wissen, was sie tun)
Weiter. Diskutiert wird, wie Notwendeltreppen stilbildendes architektonisches Element werden können...hin zu Bessy. Waaahnsinnshitech...Eberhard meint, dass muss er nicht erklären, weil das ist ihm auch nicht klar, was die tun. Lest das selbst nach! Und nun? Ich habe auch nicht verstanden, was Wiki da meint. Erinnert mich an meinen Mathestudienrat: Was erklären, was man selbst nicht versteht. (Ich habe später dann im Studium verstanden, was mein Lehrer nicht verstanden hatte)
Ich vermute (Neuland Physikerinnen dürfen sich jetzt gern totlachen), dass es um die Frage geht, die der deutsche Forscher Heisenberg (den die Alliierten als Vater von Hitlers „Bombe“ vermuteten) als sogenannte „Unschärferelation“ formuliert hat: Wenn ich weiß wo ein Teil ist, kenne ich seine Energie nicht, weiß ich, welche Energie es hat, weiß ich nicht, wo es ist. Also sage ich: Es ist etwa hier und hat etwa die Energie. Eben „unscharf“. Weshalb Bessy II das nun so genau wie möglich macht. Um Raum und Zeit zu messen. Durch schmale Fensterschlitze nehmen wir technische Einblicke. Warum hat man Leute von hier, die Kabelsalat offenbar beherrschen, nicht zum BER geholt?
Ok. Simultanmagenknurren meldet, es wird Zeit, eine entsprechende Örtlichkeit aufzusuchen. Aber vorher besichtigen wir noch ein Spiegelteleskop und freuen uns an der Architektur der ehem. Solarfabrik, die Opfer chinesischen Preisdumpings wurde... Wir stürmen deren Kantine. (Die der Nachfolgefirma) Als Eberhard erklärt, der Geschäftsführer habe uns eingeladen, ist das Tagesgericht „out“.
„Gehe zurück auf Los, ziehe ein gesundes Gericht ein!“ Tun wir. Mit dem Bus zum Ausgangspunkt.
Dort wartet eine Kantine mit köstlichen Kohlrouladen auf. Einen Geheimtipp von Eberhard nehmen wir gern an und trinken einen Kaffee an der Hauptstraße. Neben dem „Akademiebusen“, der aktuell mit einem Chromglaskorselett umbaut wird...
Adler haben wir keine gesehen. Aber Kraniche flogen vorbei. Und wohin gehen wir das nächste Mal, Eberhard?
Gottfried (Kraeuterfels)
22.10.2015
Zu den Fotos klickt auf den Link:
von Gudrun (Gundimint)
von Irene (Saroma)
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