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Durch die Schöneberger Schleife

Ein Bericht von Kraeuterfels (Gottfried)und momolina (Uta)

15.09.2016

Grünes Geröhr am Kreuz des Südens

Blauer Himmel über Berlin. Angeblich tröstet sich die SPD damit, dass der (Sonnen-) Untergang
wenigstens noch rot ist. Die Linke setzt historisch mehr auf Morgenrot... „Brüder zur Freiheit zur Sonne“; wird das immer noch zum Abschluss von SPD-Parteitagen gesungen? Oder, da die Sonne in blauem Himmel sich zeigt, lieber nicht mehr? Der Sonntag wird´s richten.

Das kann man übrigens in einem Satz sagen, BILD hätte getitelt: „Wir sind Eberhard Wetter!“

Treffpunkt ist der „Hildegard Knef Platz“ das ist doch die?, ja, genau DIE!“ Irgendwie fehlt dem
Platz eine überlebensgroße Bronze der berühmten Filmszene...wäre doch wichtiger für Berlin als:
„Darf es noch ein Schloß mehr sein?“ Aber Vorsicht, unsere Megapolitiker würden womöglich Marx, Engels und Teddy Thälmann dafür einschmelzen...

Dass die SPD tatsächlich einmal über fähige und engagierte Politiker verfügte, erfahren wir nach
einigen ersten Schritten durch die Relikte einer Kohlenhandlung. Sie war die Tarnung für Julius Leber, der zum aktiven Widerstand gegen Hitler gehörte. Der Zustand dieser Erinnerungsstätte sollte mehr als peinlich für eine SPD – geführte Hauptstadt sein. Aber hier brüstet sich der Bürgermeisterkandidat ja lieber mit Arbeitsplätzen, die durch regelmäßige Fehlplanung von Großprojekten entstehen. Na, vielleicht nach der übernächsten Wahl...

Schautafeln mit Informationen über den Widerstand, man lernt nie aus: Dass der Vater von
Ralf Dahrendorf (inzwischen von der Queen als Sir Ralf geadelt) im Widerstand war, hatte ich
nicht gegenwärtig. Ralf Dahrendorf hat eine gewisse Aktualität: Er diskutierte damals öffentlich
mit „Staatsfeind Nr. 1“ (West) Rudi Dutschke...und heute? Mit Frau Petri traut sich keiner zu
diskutieren, da klaut man lieber heimlich Parteiprogramm.

Wir kommen nur mühsam vorwärts. Rechts und links des Weges Kunst oder Gesundheitsgeräte?
Oder beides? Vielleicht könnte man das mit dem fiktiven Knefdenkmal auch so machen...die
Nackten im Nikolaiviertel werden jedenfalls regelmäßig von Touristen(?) bestiegen, wie ihre
blankgewetzten Körperpartien zuverlässig bestätigen.

Einiges wird ausprobiert... Manchen ist ein sachgerechter Gebrauch nicht zuzuordnen. Bei
den Schautafeln wurde ohne Quietschen gespart.

Vor uns taucht ein ehemaliger Gasometer auf. Früher mit Gas, zeitweilig mit Jauche befüllt. Aktuell für Konferenzen und Kongresse ein perfekter Standort.

Es werden (unbeleuchtete) Leuchtsterne gesichtet...ein Kreis; klar, wir sind in Europa; noch.
Eberhard setzt sein hintergründiges Mona Lisa Lächeln auf. Was hat er vor?

Überraschung: Ein Sonderführung durch „Urban Farming“. Was ich für Kunst am Bau hielt, entpuppt sich als „Wiese“ aus dutzenden von Acrylröhren, in denen Algen wachsen.

Ich versuche den über 10 minütigen hochfachlichen Vortrag BILD-gerecht in einem
Satz: „Geile deutsche Technik“... für die Welt.

Zukunft durch intelligente Ingenieurlösungen, das ist es, was Deutschland vordringlich kann,
hoffentlich weiterhin.

Wir folgen dem „grünen“ Weg Richtung Julius Leber S-Bahnstation, begleitet vom gelegentlichen
Summen der hinter dem Grün unsichtbaren S-Bahn und erreichen die Langenscheidtbrücke, die die S-Bahn quert.

Am Ende nicht nur die Crellekultstraße...sondern das Stadteilbüro der Piraten, gegenüber Kunst aus rostigem Stahl... Was soll uns die Skulptur sagen? Sarkophag für den „Engel über Berlin“ der hier
im Film von Wim Wenders stand? Ich vermute eine Apotheose des Preussischen Militarismus und nehme „Haltung“ an. Wahrscheinlich ist die Antwort viel einfacher: Ein als Kunst getarnter Beobachtungsposten des Verfassungsschutzes zur Observation der „Piraten“.

Die „gemütliche“ Crellestraße hinunter, die Gruppe löst sich auf...an die Restaurants werden je nach Gusto Mitwanderer verloren. Eberhard hat ein klares Ziel vor seinen inneren Augen. Er schaut unübersehbar introvertiert... „Augusta“ heißt es. Mein Magen fürchtet sich: Ein französisches (man spricht deutsch!) Wein (OK!) und Käse(BRRR!!!!!) Restaurant. Aber man hat mit einem Monster der fleischfressenden (Salat kann sein, Kartoffeln gehören in den Keller(artgerechte Haltung)) Zunft gerechnet. Während die Anderen in Käse aller möglichen Zubereitungen versinken, habe ich eine Fleischplatte mit Salat, wie ich sie mir gern zu einem schönen Bordeaux selbst bastele... Hier ist es ein OC – Wein, den ein renitenter Südfranzosenanhänger (gegen die Kirche, gegen die Krone, gegen so ziemlich alles) wie ich gerne trinkt. Sante!

Die Musik zum Essen: Soloconcerto atonal für Trennscheibe und Beton.

Mit wuhihiiiisssssrrrrrrrmmmieeiiiih endet ein schöner Eberhardwalk! Nächstes Mal Presslufthammer mit Tramquietschen?

Autor: Kraeuterfels

Nun folgt der Kommentar aus dem Forum von momolina/Uta

Na, dat is ja'n Ding!!!
Scheint wohl keiner mit gewesen zu sein, an der Schöneberger Schleife !!!????

Keiner sagt was? Komisch, ich sah da so einige bekannte Gesichter!!!
Na gut: Eberhard hat sich wieder etwas für uns einfallen lassen, sogar mit Überraschung! Ist gelungen!!!! Herzlichen Dank!

Von Annedore Leber und ihrem Mann Julius, rund um die Gruppe von Graf Stauffenberg, hörten und lasen wir da im Park. Körperlich ertüchtigen konnte man sich auch noch, so man wollte, bei der Wärme! Aber wo Sonne ist, findet man auch Schatten, und den kann man ja aufsuchen!
Dann standen wir vor dem großen Hof Torgauer Straße 12-15..komische Gebilde an den Außenfassaden, sahen fast aus wie Solaranlagen.

Neugierig gingen wir weiter und bekamen dann sehr viel erzählt. Ein mutiger Ingenieur hat da ein Projekt übernommen, das zukunftsweisend in punkto Ernährung sein kann(wenn man es lässt)..Züchtung einer Micro-Algenart als Zusatz zu Lebensmitteln, oder auch als solches selbst. Als Spirulina sicher vielen schon geläufig, da als Antioxidans zur Stärkung des Immunsystems, zur Ausleitung von Schwermetallen usw. Algen brauchen Sonne und Co2, na, nix einfacher als das hierzulande, ein wenig Nährstoff dazu und los geht das Wachstum in einem durchsichtigen Röhrensystem, getrieben mit Wasser.

Danach liefen wir, nun mit Wissen angereichert, weiter durch den Kiez und freuten uns über alte, gut erhaltene und neue Gebäude. Wissen erfahren macht wohl hungrig, so scherten dann einige aus und ließen sich, ich glaub beim Italiener, nieder.

Neugierig aber bis zum Ende gingen wir 4 mit Eberhard weiter durch die Crellestraße und zurück in die Langenscheidtstrasse, denn da hatte Eberhard noch 'nen Geheimtipp: "La Cantine d'Augusta", ein französisches Bistro und da ließen wir's uns noch so richtig gut gehen, bis wir uns trennten. Vieleicht gibt's ja auch noch Fotos, ich habe keine....

Wie immer: interessant in netter Gesellschaft Neues geboten, im Schatten gelaufen, uns gut geführt ,hat uns also wieder Seidenberg und dafür gilt ihm ein ganz herzliches Dankeschön!!

Autor: Feierabend-Mitglied

16.09.2016

Zu den Fotos geht es hier

Blauer Strich

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