Führung der 'anderen Art' im Hauptbahnhof
Der erste Ausflug im neuen Jahr führte uns in den Hauptbahnhof, der im Jahr 2006 neu eröffnet wurde. Er ist der größte europäische Turmbahnhof und der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt Berlins. Er wird als gläserner Berg bezeichnet weil er sich wie ein Solitär mitten im Zentrum Berlins neben den Regierungsbauten erhebt.
Mittlerweile ist dieser Bahnhof aber schon wieder etwas in die 'Jahre' gekommen, anfängliche Probleme sind zwar nicht behoben aber vertagt worden und es bilden sich langsam auch Schmuddelecken. Zumindest im gläsernen Dach. Es ist bis heute nicht geklärt, wie die riesigen Dachflächen effektiv gereinigt werden können. Da ist es doch nur von Vorteil, dass auf eine Verlängerung des Gleis-Daches bisher verzichtet wurde.
Unser Führer hat uns heute auf eine lockere Art unheimlich viel Wissenswertes, meist Kleinigkeiten, die man im Vorübergehen nicht bemerkt, vermittelt. Besonders eindrucksvoll war das Blinden-Leitsystem, welches sogar in den Handläufen der Treppengeländer mit Blindenschrift anzeigt, wohin die Treppe führt. Oder die Rollos, die im Notfall herabgelassen werden können um jedes Gleis bei eventuellen Bränden abschirmen zu können. Herr Voigtländer verschonte uns mit trockenen Zahlen, die sich eh keiner merken kann, erklärte aber mit viel Liebe und Enthusiasmus Dinge die sich hinter den Kulissen oder in der Historie abspiel(t)en.
Es machte einfach Spaß Herrn Voigtländer zuzuhören, obwohl er sicher seine Erkältung auch gerne zu Hause bei einem Glas Glühwein gepflegt hätte. So folgten wir ihm aufmerksam 90 Minuten, wurden aber peu à peu immer weniger, weil dieses offene Gebäude doch ganz schön kalt und zugig war und einige auch schon bereits erkältet waren.
Einen gebührenden Abschluss fand der Ausflug dann in einer Pizzeria am Eingang der Charité, wobei uns wieder ein Mitglied verloren ging (rudibella wo warst Du??).
Fazit: mit diesem Herrn Voigtländer können wir uns noch einige Führungen vorstellen, er ist auf Industriekultur spezialisiert und hat noch einige interessante Projekte in petto. Aber dazu warten wir lieber auf wärmeres Wetter.
Bericht und Bilder: Gabi / lilifeh