Unser Ausflug zum Frühlingsanfang - oder Winterende?
Mit gemischten Gefühlen trafen wir uns morgens am Bahnhof Südkreuz, um nach Goßmar/ Niederlausitz zu fahren. Am Vortag zeigte sich der Winter noch mal so richtig und wir konnten vom Zug eine total verschneite Landschaft genießen. Rehe gab es jede Menge, sogar Kraniche und was kam durch die Wolkendecke? Jawohl, die Sonne!!!!!! Die Laune stieg, unsere vorherigen Bedenken waren wie weggewischt und nach einer guten Stunde stiegen wir in Uckro aus, wo uns der gemietete Bus schon erwartete, um uns nach Goßmar in die Schlemmerstube zu bringen.
Was für ein Empfang! Das Personal stand zur Begrüßung draußen und es gab für jeden einen Sanddornlikör. Aber nun rein in die gute Stube! Die Wirtin hatte den Kamin angezündet, die Tische waren gedeckt und wir fühlten uns in dem heimeligen Raum gleich wohl.
Tja und dann begann die „Völlerei“. Frisch geschlachtete Wurst und lecker gewürztes Mett so viel man wollte als 1. Gang. Wir langten alle ordentlich zu, jedoch auch etwas verhalten, denn wir wussten ja, dass es als 2. Gang den Wildschweinbraten gab. Der sollte auch noch irgendwie Platz in unseren Mägen finden. Also ich muss schon sagen, so ein leckeres Fleisch habe ich lange nicht mehr gegessen. Die Wirtin betonte immer wieder, dass alles frisch zubereitet wird bei ihr, nichts komme aus Dose oder Tüte – ja, das schmeckte man auch. Während des Essens unterhielt sie uns mit lustigen Erzählungen und man spürte, dass sie wirklich mit ganzem Herzen dabei war.
Mit vollen Mägen traten wir dann die Rundfahrt durch das „geschundene“ Land an. Tief verschneit und teils noch unberührte Fahrwege meisterte unser junger Busfahrer mit Bravour. Wir erfuhren viel Interessantes über die Gegend und die Wirtin klärte uns über Land und Leute auf - stets gewürzt mit einer großen Prise Humor.
So kamen wir gutgelaunt zur Alpakafarm und die Besitzerin führte uns durch das Gelände. Wir standen im Matsch, denn es taute überall aber das machte uns gar nichts aus. Die Alpakas sind einfach zum verlieben. Jedes sieht anders aus, sie standen in für sie sicherer Entfernung, denn bei unser aller Begeisterung hätten wir jedes einzelne gleich mal geknuddelt. Einige Babies waren auch schon mit draußen und trugen wegen der Kälte kleine „Mäntelchen“, das eine Baby trug ein blaues – es kam erst vor einigen Stunden auf die Welt.
Der Hofladen dort verleitete viele zum Einkauf und schon ging es wieder in den Bus, der uns in die Schlemmerstube zurückbrachte, wo der Kaffeetisch gedeckt war und ein Akkordeonspieler uns begrüßte. Obwohl wir ja eigentlich alle noch satt vom Mittagessen waren, verputzten wir die Plinsen mit Apfelmus und Schlagsahne mit gutem Appetit und die Wirtin spendierte auch noch ihren selbstgebackenen Napfkuchen.
Die Abfahrtszeit rückte näher und nachdem sich einige noch mit Selbstgeschlachtetem und frisch gebackenen Brot vom Hofladen versorgt hatten, fuhren wir mit dem Bus zurück zum Bahnhof. Was ich als sehr nette und familiäre Geste empfand, war die Verabschiedung des gesamten Personals am Bus, die uns noch lange hinterher winkten. Man spürte Herzlichkeit, ohne jede aufgesetzte geschäftsmäßige „Freundlichkeit“.
Unser Zug kam pünktlich und ohne Zwischenfälle landeten wir wieder in Berlin. Ein schöner Tag ging zu Ende. Wer hätte das gedacht am Morgen!?
Danke Hannelore, für die Organisation, der kleine „Nervenkrieg“ kurz vorher ist hoffentlich durch den harmonisch verlaufenen Tag wieder vergessen.
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