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U-Bahn-Cabrio-Tunneltour am 5.6.2015
Etwas kalt war es schon, diese 2 1/2-Stündige U-Bahn-Tunnelfahrt in einem Cabrio-Waggon.
Aber von vorne:
Begonnen hatte alles mit dem großen Wunsch meinerseits, mal eine Tunnelfahrt durch die Berliner Unterwelt in einem offenen Cabrio-Zug zu machen, die immer im Sommer von der BVG angeboten wird und stets schnell ausgebucht ist. Deshalb hielt Gaby/GUM die Augen offen, wann diese Fahrten wieder angeboten werden. Ende Januar war es dann endlich so weit, aber das Problem war, dass ich sofort für eine unbekannte Teilnehmerzahl hätte buchen müssen und bei einem Preis von 45,- € war mir dann doch das Risiko zu groß, auf den Karten sitzen zu bleiben. Was also tun?
Brigitte/roshni, mit ihrem grenzenlosen Optimismus, meinte, bei einem persönlichen Schreiben an die Ausgabestelle der BVG-Karten könnten die nicht NEIN sagen. Heraus kam ein wunderbares Gedicht, welches bei den BVG-Damen sicherlich für Heiterkeit gesorgt hat und uns tatsächlich zu den erhofften Fahrkarten verholfen hat. Wir hatten freie Wahl was sowohl den Termin als auch die Teilnehmerzahl betraf. So konnten wir in Ruhe die Gelder 'eintreiben' und kamen auf 20 Mitfahrer. Da sich auf 'buchen' 'Kuchen' reimt, sind wir diesen Damen nun auch einen solchen schuldig und ich hoffe, es findet sich noch jemand, der ihn backt.
Nun endlich war der Tag ran und es konnte losgehen. Oberirdisch hatten wir den ersten richtig schönen Sommertag mit Freibadtemperaturen, unterirdisch mit einem Fahrtwind bei ca. 30 km/h war es doch empfindlich kalt. Aber das störte keinen, wir waren gewappnet mit Jacken und Brillen.
Man saß auf längs zur Fahrtrichtung aufgestellten Sitzreihen, hatte einen Helm auf und einen Knopf im Ohr. Über diesen vernahm man die Stimme einer BVGlerin, die seit 1990 bei der Firma ist und in einem irrsinnigen Berliner Jargon uns die Geschichte der U-Bahn nahe brachte.
Es ging über 35 km fast einmal rund um Berlin, wir rollten über die Gleise von 5 U-Bahnlinien, durch zig U-Bahnhöfe, wo uns die wartenden Fahrgäste oft mit Jubel und lachenden Gesichtern empfingen, über Abstellgleise und Verbindungstunnel zwischen verschiedenen Linien.
Auch unsere Mitreisenden, speziell unsere Gruppe, hielten sich im Jubel auch nicht zurück. So haben wir jedenfalls mit unserem unermüdlichen Winken in den Bahnhöfen bei den Wartenden für eine fröhliche Abwechslung gesorgt.
Was mich am meisten fasziniert hat, waren die unterschiedlichen Temperaturen, die man hautnah fühlte. Mal zog ein laues Lüftchen durch die Tunnel, mal war es eine eisige Kälte beim Unterqueren der Spree und Kanäle. Ich fühlte mich total erinnert an meine Motorradzeit, die vor gut 20 Jahren endete.
Desweiteren beeindruckten mich die Grafitti-Schmierereien, nicht der Schönheit sondern der Gefahr wegen, der sich die Leute aussetzen, die sich in die Tunnel begeben und bei Zugverkehr und angeschalteten Stromschienen die Wände beschmieren.
Nach fast 2,5 Stunden erreichten wir wieder den Ausgangspunkt Alexanderplatz und waren einhellig der Meinung, es war wieder einmal eine tolle Erfahrung.
weitere Bilder/Videos von lilifeh und sternenwanderer findet ihr hier
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