Einige Feierabendmitglieder besuchten am Dienstag, den 27.01.2009, die Textilfabrik Cromford in Ratingen.
Sie ist die älteste Fabrik auf dem Kontinent und wurde 1783/84 vom Kaufmann Johann Gottfried Brügelmann (1750-1802) nach englischer Manier gegründet. Heute ein sehr schönes Museum, das aus der frühen Phase der Industrialisierung der Nachwelt erhalten geblieben ist.
Treffpunkt war die Endstation der Linie 712
Von der Haltestelle aus war es noch ein kleiner Spaziergang bis zur Cromforder Allee, dort lag in einer schönen Parkanlage das Herrenhaus aus dem späten Barock, die ehemalige Unternehmervilla.
Das Textilmuseum mit seiner langjährigen Geschichte, wie damals Baumwolle vom Rohstoff zu Garn verarbeitet wurde, war dort zu finden
Eine Führung war gebucht, um einen Einblick in die Gründer - und Firmengeschichte zu bekommen. Es war noch Zeit, die nutzten wir, um in dem Museums-Cafe noch etwas zu trinken.
Die Führung begann im Herrenhaus, die Familiengeschichte und der Werdegang des Gründers wurde uns sehr verständlich und interessant vermittelt.
Das Cromford Herrenhaus veranschaulicht das unternehmerische Handeln von drei Generationen der Familie Brügelmann. Deren prächtiger Lebensstil kommt im, mit großen Wandgemälden ausgestatteten Gartensaal, zum Ausdruck.
In der anschließenden Fabrik, dreht sich knarrend und ächzend ein riesiges, hölzernes Wasserrad und treibt die Spinnmaschinen an, die detailgetreu nach historischen Vorbildern aus den 1780er Jahren nachgebaut wurden.
Wir lernten die Verarbeitung des Rohstoffs Baumwolle bis zum fertigen Garn an laufenden Maschinen kennen. Die Anfänge des Fabriksystems, Arbeits - und Lebensbedingungen von Männern, Frauen und Kindern in den Spinnsälen, die Fabrikschule und nicht zu vergessen die Welt der Baumwollmode, all das zeigt die Ausstellung in den Fabriketagen. Auch die Geschichte der Arbeiter und Arbeiterinnen, und die Kinderarbeit in den Spinnsälen wurden anschaulich erklärt.
Zum Schluss durfte ein Mitbringsel aus dem Museumsshop nicht fehlen.
Der Hunger führte uns anschließend in Ratingen am Marktplatz in das Restaurant Bürgerhaus.
Dort wurde noch für das leibliche Wohl gesorgt.
Anschließend wurde die Heimreise angetreten. Ein erlebnisreicher Tag, mit vielen Informationen über die hart arbeitende Generation vor 200 Jahren war zu Ende.
Resümee: Alle waren der Meinung, ein Glück, dass wir in diese Arbeitswelt nicht hinein geboren wurden.
Johanna Franck (Fisch339)
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