Helau und Alaaf
Helau und Alaaf seid ihr bereit,
willkommen in der Narrenzeit.
Es ist die Zeit der tollen Tage,
das ist heute nicht die Frage.
Verrückt geht´s los im Karneval,
benimmt sich nicht mehr ganz normal,
es wird verkleidet und bemalt,
Kostüme sind nun angesagt.
Die Narren feiern weit und breit,
Karneval du schöne Zeit.
So hat auch die fünfte Jahreszeit meine beiden kleinen Enkel gepackt.
Sie wollten nun auch mitmischen.
Zu einer Kinder-Karnevalsfeier ladet die Gemeinde am Karnevalssamstag ein. Da wollen sie natürlich hin. Ist doch klar!
Nun kommt die Oma wieder ins Spiel. Liebe Oma kannst du uns nicht ein schönes Kostüm nähen?? Na ja, wir können doch erst einmal in die Stadt fahren und sehen ob wir nicht etwas Passendes finden!
Gesagt, getan, wir fuhren in die Stadt. Die Kaufhäuser hatten wirklich sehr viel Auswahl. Mein großer Enkel, 10 jährig, war schnell mit seiner Auswahl fertig. Er hatte sich ein buntes Hemd, und eine schwarze Weste ausgesucht. Nun wollte ich wissen was das wird?
Punker meinte er, die Mama macht mir noch die Haare steif mit Zuckerwasser und färbt sie dann rot, dann bin ich ein Punker. Na gut, nun zu dir Stefan, was ist mit dir wollte ich wissen. Er strich um die Kostüme besah sich alles, schien nichts Passendes zu finden. Er zupfte mich am
Ärmel, lächelte mich an und sagte: “Oma ich möchte so gerne ein Schaf werden, hier ist kein Schaf dabei!“ Oh je, ein Schaf, warum um Himmelswillen ein Schaf? Das ist doch so süß, ich mag Schafe richtig gern, meinte der kleine Kerl.“ Was ich dachte, wollte ich nicht sagen.
Hoffentlich lachen die Kinder in der Schule ihn nicht aus, wenn er als Schaf kommt. Wie kam er nur auf so eine ausgefallene Idee? Er sah mich so
bittend an, dass ich schließlich versprach ein schönes Schafkostüm für ihn zu nähen. Wir kauften eine weiße Fliesdecke. Er strahlte mich glücklich an. Er war Erstklässler und ich dachte, da werden die Kinder wohl noch nicht so spöttisch auf ein Schaf blicken. Es sind ja alles kleine Schäfchen, die noch viel lernen müssen. Das Kostüm gelang
mir ganz gut und es wurde der absolute Hit. Stefan probierte es an, betrachtete sich im Spiegel, drehte sich zu mir, Oma es ist ganz toll,
vielen, vielen Dank. Abends zeigte er es ganz stolz seinem Vater.
Er schaute ihn an, dann mich, lachte und meinte: “Weißt du was, wenn es dir nichts ausmacht, dann kannst du für mich und meine
beiden Arbeitskollegen auch so ein Schaf nähen, wir gehen damit Altweiberfastnacht in die Altstadt.“ Stefan war überglücklich, dass sein Vater auch Schaf werden wollte. Ich nähte noch drei Kostüme und anschließend noch fünf Schafmützen für meine Tochter und ihre Freundinnen. So war das Schaf ein voller Erfolg
meine Enkel waren glücklich und ich, als Oma, ging zufrieden mit mir und der Welt nach Hause.
![helau_pic2.jpg helau_pic2.jpg](https://img.feierabend.de/16/5806/g.5806.0.0.jpg)
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