Winter, ade!

 
1. Winter, ade! Scheiden tut weh.
Aber dein scheiden macht,
dass mir das Herze lacht,
Winter, ade! Scheiden tut weh.

2. Winter, ade! Scheiden tut weh.
Gerne vergess ich dein,
kannst immer ferne sein.
Winter, ade! Scheiden tut weh.

3. Winter, ade! Scheiden tut weh.
Gehst du nicht bald nach Haus,
lacht dich der Kuckuck aus.
Winter, ade! Scheiden tut weh.

(Hoffmann von Fallersleben)

Dies wurde früher gesungen, wenn der Winter lang und kalt war und alle sich endlich wieder nach etwas Wärme und Sonne sehnten. Der Winter ist lang und dunkel. Er dauert genau vom 21. Dezember bis zum 19. März. Trotzdem liebten wir Kinder den Winter, freuten uns über den Schnee und die Eisblumen an den Fenstern. Kamen wir in der Dämmerung in die warme Stube, da hielt die Mutter schon heißen Kakao für uns bereit. Mit roten Wangen und leuchtenden Augen erzählten wir von unseren Erlebnissen. Es war einfach schön in dem Schnee herum zu tollen, Schneemänner zu bauen, sich mit anderen Kindern eine Schneeballschlacht zu liefern.

Meine Erinnerung an früher ist eine andere Erinnerung an den Winter, als heute. Sehe ich aus dem Fenster, dunkel verhangener Himmel, regnerisch, stürmisch und mild. Eisblumen habe ich schon lange nicht mehr gesehen oder ich muss hoch hinauf in die Berge fahren um noch einen richtigen Winter mit Eis und Schnee zu erleben. Auch dort gibt es oft keinen Winter so wie früher, dann muss mit künstlichem Schnee nachgeholfen werden, damit die Wintersportler auf ihre Kosten kommen. Nachts pusten die vielen Schneekanonen den Schnee auf die Pisten. Es funktioniert aber nur wenn die Temperaturen um oder unter Null Grad sind.

Die dunklen Wolken bringen keinen Schnee sondern Regen. So, wie der Winter sich in den letzten Jahren hier bei uns gestaltet, singe ich mit Freuden "Winter, ade"

Hanni Franck