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König Pilsener Brauerei in Duisburg

Besichtigung am Donnerstag, den 28.01.2010

mit 9 Personen aus unserer Gruppe besuchten wir die o.g. Brauerei. Ein Gruppenmitglied musste leider kurzfristig aus privaten Gründen absagen. Die maximale Gruppengröße durfte 10 Personen nicht übersteigen. Darüber wunderten wir uns, aber vor Ort mussten wir erkennen, dass aus mehreren Bewerbergruppen eine große Gruppe von ca. 30-35 Personen gebildet wurde.
Wir parkten auf dem Bauerei Gelände und versammelten uns im Besucherzentrum, das gut gekennzeichnet war. Um 14 Uhr wurden nach der Begrüßung, zur besseren Verständigung während der nachfolgenden Führung, Kopfhörer an alle Teilnehmer verteilt.
Die Brauerei wurde 1858 von Theodor König im Ort Beeck bei Duisburg gegründet. Um 1900 wurden im Duisburger Bereich bereits ca. 50.000 Hektoliter Bier verkauft. Theodor König spezialisierte sich gleich von Anfang an auf das Brauen von Pilsener Bier, obwohl dieses untergärige Bier seinerzeit unter der Bevölkerung wenig beliebt war. Man trank zu dieser Zeit lieber einfaches und obergäriges Bier.
Seit dem Jahr 1911 besteht die Bierbezeichnung „Pilsener Bier“. Inzwischen produziert die Brauerei jährlich 1,8 Millionen Hektoliter von diesem edlen Getränk. Der Hauptumsatz wird mit der Biermarke „König Pilsener“ erzielt, aber auch andere Marken werden hergestellt. In den 70er Jahren wurde noch das Altbier „König Alt“ gebraut, die Produktion wurde aber inzwischen wieder eingestellt. Die ehemaligen Marken „König Malz“ und „König Export“ wurden inzwischen auch aus dem Programm genommen. Das alkoholfreie Bier „König Pilsener Alkoholfrei“ wird hier ebenfalls gebraut. Der Name besteht seit dem Jahr 2005, bis dahin hieß das alkoholfreie Bier „Kelts“. Inzwischen kamen viele unterschiedliche Biermischgetränke mit diversen Geschmacksrichtungen auf dem Markt. Im März 2006 begann die Brauerei mit dem Brauen von dem neuen Biermischgetränk „König Pilsener Lemon“ Ich habe dieses Bier während des Imbiss nach der Führung getrunken. Eigentlich bin ich kein Biertrinker, aber von dieser Sorte habe ich inzwischen einige Flaschen im Keller auf Vorrat stehen.
Die König Brauerei sponsert einige Sportvereine in unserer Region. Sie wirbt auch auf Werbebanden in der MSV-Arena und im Georg-Melcher Stadion in Essen. Weiter ist sie Namensgeber für die „König-Pilsener-Arena“ in Oberhausen und in Krefeld vom „KönigPALASTs“.
Seit dem Jahr 2004 ist die König Brauerei eine 100%tige Tochter von Bittburg. Diese Brauerei wurde im 2. Weltkrieg fast vollständig zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde das erste Bier im Jahr 1945 gebraut und im Jahr 1949 lief die Produktion wieder auf vollen Touren.
Es gibt unterschiedliche Biersorten im Angebot, hier mal einige davon aufgezählt:
Das Weizenbier (oder auch Weißbier) ist ein obergäriges und klares Bier. Es schmeckt am besten aus dem typischen Bierglas, das hoch und schlank ist und eine erweiterte Öffnung aufweist. Den größten Trinkgenuss hat man bei einer Getränke- temperatur von 8 – 12° Celsius. Die Klarheit des Bieres wird durch mehrfaches Filtern erlangt. Ansonsten wäre das Gebräu in der Konsistenz trüb.
Wie wir erfahren konnten ist der Absatz von Altbier in den letzten Jahren stetig gesunken, von 1987 bis heute hat die Produktionsmenge um 50% nachgelassen.
Der Absatz vom alkoholfreien Bier wächst ständig. Dieses Bier hat den Vorteil, dass es von Autofahrern und Sportlern getrunken werden kann und außerdem hat es entschieden weniger Kalorien. Die beste Trinktemperatur liegt bei 8-10°Celsius. Ein geringer Restalkohol von 0,2-0,5% ist aber immer noch vorhanden, es darf demnach nicht von trockenen Alkoholikern und Kindern getrunken werden. Alkoholfrei bedeutet also bei Bier nicht ohne Alkohol! In der Anfangsphase der Herstellung stoppte man die Gärung, dadurch wurde die Bildung von Alkohol vermindert was jedoch wieder auf Kosten des Geschmackes ging. Nach langjähriger Forschung hat man die Brauereiart verändert. Man braut normales Vollbier, dem unter Erhitzung der Alkohol entzogen wird. Alkohol wird bei 78°C gasförmig, bei dieser Temperatur leidet aber der Geschmack des Bieres gewaltig. Nach weiteren Forschungen kam man auf die Methode: Verdampfung unter Vakuum. Bei diesem Verarbeitungsprozess braucht das Bier nur noch auf 27°C erhitzt werden und der typische Geschmack bleibt weitgehenst erhalten. Ab 1,1% müssen alkoholische Getränke deklariert werden.
Dann gibt es noch das bekannt „Berliner Weiße“. Es ist ein Schankbier mit 7-8 % Stammwürzegehalt, dadurch wird die Säure des Bieres abgeschwächt. Im Sommer ist es ein guter Durstlöscher und es wird typischerweise aus halbkugelförmigen Gläsern getrunken.
Bis zum 12. Jahrhundert benutzten die Brauereien Hafer als Bierrohstoff. Irgendwann probierten sie die Bierherstellung aus Hopfen und Malz. Es wurde gut von den Leuten angenommen, der Umsatz stieg und so geriet das Haferbier schnell in Vergessenheit.
Heute benutzen die Brauereien keine natürlichen Hopfen mehr, sie verarbeiten Pellets. Dem Gebräu wird Hefe zugesetzt, 22 Millionen Hefeteile befinden sich in 1 ml Bier, dass sind 5g Hefe. Den Hefesatz in den großen Ansatzgefäßen könnte man theoretisch bis zu 10 Brauereigänge benutzen, aber es wird grundsätzlich alles nach der vierten Nutzung entsorgt und neu angesetzt. Ansonsten hätte man Bedenken das eine bakterielle Verunreinigung entstehen könnte. In solch einem Fall müsste der komplette Ansatz entsorgt werden. Den Hefesatz verkauft die Brauerei anschließend. Man hat dafür durchaus noch andere Verarbeitungsmöglichkeiten, u.a. auch die Herstellung von den überaus gesunden Bierhefetabletten.
Das Wasser für die Herstellung von „König Pilsener“ kommt aus dem Haltener Stausee bei Haltern. Die Anpflanzung von Hopfen erfolgt in bestimmten Regionen, so im Hallertau in Bayern und auch am Bodensee. Es gibt männliche und weibliche Hopfenpflanzen, es werden nur die weiblichen Pflanzen verarbeitet. Sollten diese von den männlichen Pflanzen befruchtet werden, ist die ganze Ernte hinfällig und eine weiter Verarbeitung unmöglich.
Die Hallertau ist mit einer Fläche von über 17.000 Hektar das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Der Hopfen, oder auch das grüne Gold wie man es hier nennt, gibt dem Bier sein frischherbes, leicht bitteres Aroma. Ganzjährig kann man hier überall die teilweise bis 7m hohen Hopfenstangen sehen, sie prägen das Landschaftsbild.
Die Flaschenabfüllstation haben wir uns auch angeschaut, leider war hier und auch in der Fassabfüllung gerade Stillstand. Die Flaschen durchlaufen vor der Abfüllung mehrere Kontrollen und werden mit einem speziellen Lösungsmittel mehrfach ausgewaschen. Der letzte Spülgang erfolgt bei einer Temperatur von 80°C. Nach dem Spülen erfolgt eine elektronische Lichtkontrolle, ob die Flaschen garantiert sauber sind. Diese Station ist so sensibel, dass kleinste Glasverunreinigungen im Inneren (kleine Glassplitter) unmittelbar erkannt und die Flaschen sofort aussortiert werden. Flaschen, die äußerlich stark verkratzt sind oder starke Abnutzungserscheinungen durch die mehrfache Befüllung erfahren haben, werden ebenfalls an dieser Stelle maschinell aussortiert.

Die Fassabfüllanlage befand sich in einer eigenen großen Halle. Auch die Fässer erfahren eine mehrfache Lösungsmittelreinigung bevor sie nach der ebenfalls 80°C warmen Endreinigung zum Befüllen frei gegeben werden. Die Fässer laufen mit der Öffnung nach unten auf dem Band und werden auch so gefüllt. Sie werden vor und nach dem Füllen gewogen. Wenn nur die kleinste Gewichtsabweichung besteht, werden die Fässer an einer bestimmten Bandstation aus der Produktion genommen. Am Ende wird ein Etikett mit einem wasserlöslichem Leim aufgeklebt, auf dem das längstens bis… Datum gedruckt wird. Daher kann der Fachmann bei einer Rückrechnung immer den Produktionstag erfahren.

Die Brauerei hat auch eine große Dosenabfüllanlage, auch sie war nicht in Betrieb. Sie läuft unregelmäßig, weil es seit der Einführung des Dosenpfandes viele Verbraucher vom Kauf abgehalten hat. Fremdfirmen liefern Bier und Material an und dann wird dieses Bier hier ebenfalls in Dosen abgefüllt. Somit rechnet sich die Anlage noch.

Das Fabrikgelände ist zu 2/3 unterkellert. Hier werden kurzfristig Fässer usw. zwischengelagert bevor sie zum Verkauf oder für den Weitertransport auf große LKWs verladen werden.

Der Besucherweg war im Außen- und Innenbereich anhand von einer weißen durchgehenden Linie genau gekennzeichnet. Wir wurden um strikte Einhaltung gebeten, da immer die Gefahr eines Unfalls bestehen konnte. Überall wurde auf entsprechenden Schildern die Laufrichtung ausgewiesen, so wusste man immer Bescheid wo es lang geht wenn man durch längeres Betrachten einer Sache mal kurzfristig den Anschluss der Gruppe verpasst hatte. Der Besucherweg beläuft sich insgesamt auf 1,4 km Länge. Der Rundgang dauert etwa 1 ½ Stunden und viele Treppen mussten überwunden werden.

Die riesengroßen Edelstahl-Braukessel die in Parterre zu sehen waren, gingen durch die Decke in den Keller weiter. Rohrleitungen über Rohrleitungen waren zu sehen, einige rot, blau oder grün angestrichen, der Rest wieder aus Edelstahl. Insgesamt verfügt die Brauerei über 240km Rohrleitungen.
Im Keller befindet sich u.a. eine kleine Museumsmeile, hier kann man einige Geräte und Maschinen aus der guten alten Zeit bestaunen.

Im Anschluss an die Besichtigung wurden wir wieder in den Bauereikeller geführt. Hier wurden wir mit flüssigen Köstlichkeiten der Bauerei nach Wunsch versorgt und es wurde jedem von uns ein Teller mit Grünkohl incl. einer großen Mettwurst serviert.
Nun saßen wir alle lustig plaudernd an einem langen Tisch, allerdings teilweise etwas ko durch das viele Treppen laufen.

Zum Abschluss entstand noch ein Gruppenfoto hinter der wunderbar mit Messing verzierten Theke. Tin_ton hatte den Raum schon etwas eher verlassen und wollte draußen warten. Als wir sie wegen dem Foto zurückholen wollten, hatte sie leider schon das Firmengelände verlassen.

So trat jeder von uns zufrieden den Heimweg an.


Und nun wünschen wir noch viel Spaß beim Betrachten der 19 Wechselbilder!

Pecky 30.01.2010

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