Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.
bild

ist ein Thermal-Heilbad im Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen.

Die schönen Sonnenstrahlen locken uns nach draußen und wir wollten mal eine ganz andere Richtung mit dem Wagen einschlagen, so fuhren wir von Oberhausen nach Bad Salzuflen am Fuße des Teutoburger Waldes. Innerhalb von zwei Stunden erreichten wir, trotz etwas Stau auf der Autobahn, unser Ziel.

Die Stadtführung lohnte sich. Man erfuhr hier viel Wissenswertes über die Stadt, die Entstehung der Kuranlage und auch zu den Therapiemöglichkeiten und den gesamten Parkanlagen. Der Kurpark war ziemlich groß, man konnte hier sehr gute Spaziergänge unternehmen. Alles war behindertengerecht ausgestattet, weil hier u.a. auch viele orthopädische Patienten kuren.
Die Innenstadt beherbergt eine historische Altstadt mit wunderbar verzierten Bürgerhäusern der Weserrenaissance.

bild

Bürgerhaus


In der Fußgängerzone herrschte ein reger Verkehr, viele schöne bunt dekorierte Geschäfte und Boutiquen luden zum Stöbern und Kaufen ein. Aber auch als Gast, der nur schauen möchte, ist man hier stets willkommen.
Es ist eine sehr ruhige Stadt und die Erholung ist garantiert. Es wohnen hier lt. Aussage der Stadtführerin sehr viele Millionäre, aber auch Senioren die hier einen Alterswohnsitz
erworben haben.

bild

In der Stadt


Die Altersstruktur der Einheimischen ist hoch, sie liegt bei 63 Jahren. Die Maritim Hotelkette hat in Bad Salzuflen ihr Stammhaus, die Tochter des Besitzers führt dieses Haus in eigener Regie.
Während des Rundganges durch die kleine verträumte Stadt sahen wir einige Baudenkmäler, wunderbar restaurierte Fachwerkhäuser und überall luden nette, gemütliche Restaurants zum Verweilen und Entspannen ein.

Innerhalb der Kuranlagen wurde über die Wintermonate hinweg schwer gearbeitet und einiges erneuert. Leider wurden manche Bau- und auch Pflasterarbeiten nicht rechtzeitig fertig, weil der lange Winter und der anhaltende Frost diese Arbeiten behindert hat.
Innerhalb der nächsten 3 Wochen soll dort vor Ort keine Baustelle mehr existieren.

Bad Salzuflen ist mit seinen Salinen eine ganz alte Salzstadt mit Tradition. Heute ist es ein anerkannter Kurort. Viele Patienten die von Rheuma, Neurodermitis, Bronchitis usw. betroffen sind können hier während eines Aufenthaltes Linderung erfahren. Somit führte der erste Weg zum Therapiezentrum, um Erkundigungen über die dortigen Behandlungs- möglichkeiten zu erhalten. Unsere Fragen wurden freundlich beantwortet. Obwohl das Haus voll belegt war hatte man den Eindruck, hier sei nichts los. Überall herrschte eine Stille. Grünzonen innerhalb der Räumlichkeiten und kleine parkähnliche Anlagen zwischen den Gebäuden luden zum Verweilen ein. Hektik war hier ein Fremdwort. Ein Solebad war dort auch vorhanden.

bild

Therapiezentrum

Eigentlich gilt hier das Motto: „Tief durchatmen und die Luft genießen!“ Die Salze, ein kleiner Fluss, fließt mitten durch die grünen saftigen Wiesen der Parkanlagen und auch durch die Stadt. Was uns auffiel war, dass die Salze im Kurpark sehr begradigt wurde. Innerhalb des Stadtgebietes hat man diese „Wasserumbettung“ wieder rückgängig gemacht, aber aus Hochwasserschutzgründen im Kurpark so belassen. Uns wurde während der Stadtführung berichtet, wie viel unvorstellbar große Wassermengen die Salze im Frühjahr und auch teilweise im Herbst mit sich führt. Die Innenstadt war vor der Baumaßnahme immer sehr von Überschwemmungen betroffen. Wenn man als Tourist das sanft dahin plätschernde Bächlein sieht, kann man sich dieses alles sehr schlecht vorstellen.

bild

Eingangsbereich zum Kurpark

Nun führte uns der weitere Weg in den Kurpark. Zuerst gingen wir in das Kurzentrum. In der Wandelhalle empfing uns der Frühling persönlich. Inmitten des großen Eingangsbereiches hatten die Gärtner ein großes Blumenbeet angelegt und mit (unechten) Schafen dekoriert.

bild

Hinter einem langen Tresen standen Frauen die in großen Gläsern Heilwasser zum Trinken verkauften. Das Wasser wurde drei unterschiedlichen Quellen entnommen. Die erste Wasserquelle war für Menschen die salzarm leben müssen, die zweite Quelle war mittelmäßig salzig und die dritte Quelle stark salzhaltig. Unser Geschmack war das Wasser nicht, es hatte den Geschmack in Richtung Glaubersalz. Die Kurgäste sollten zu Beginn nicht gleich ein großes Glas leer trinken sondern mit einem 1/3 der Wassermenge beginnen und täglich steigern. Wer sich nicht daran hält sollte sich die nachfolgenden Stunden in der Nähe eines WCs aufhalten……!

Die erste Saline entstand im Mittelalter, in dem man die Paulinenquelle nutzte. Es entstanden Salzwerkstätten, die damals am heutigen „Salzhof“ erbaut wurden.
Der Salzhandel war sehr ertragreich und aus der kleinen Siedlung entstand eine Stadt.
Von der im 15. Jh. erbauten Ringmauer mit vier Toren und drei Wehrtürmen kann man heute noch den Katzenturm anschauen.
Bad Salzuflen wurde erst richtig bekannt durch seinen Kurbetrieb mit seinen drei Thermal- und drei Solequellen. Es hatte den Status „Lippisches Staatsbad“. Am 14. April 1914 erfolgte der Namenszusatz „Bad“ und seither durfte sich die Stadt „Bad Salzuflen“ nennen.

bild

Das satte Grün der Parkanlagen, das schöne Wetter und die vielen alten Bäume lockten uns raus in die Natur. Gemütlich schlenderten wir durch die Anlage, überall wurde das Grün der Wiesen und Bäume durch bunt angelegte Blumenbeete unterbrochen. In der unmittelbaren Nähe der Salze blieb der Rasen ungemäht. Nein, die Gärtner standen nicht im Streik, dieser natürliche Grüngürtel sollte die Kleintierwelt zum Verweilen einladen.
So kamen wir auch an die Salinen. Die Luft war hier irgendwie anders. Ich war arg verschnupft und innerhalb von 10 Minuten konnte ich wieder frei durch meine Nase atmen.

bild

saline


Hier stehen mehrere Salinen, auch eine Erlebnissaline. Wir hatten nun Gelegenheit uns die Salinen und den genauen Aufbau nicht nur von außen, sondern auch den Innenbereich genau anschauen zu können. Sie bestehen jeweils aus einem Holzgerüst, deren Zwischen-räume ganz fest, eigentlich schon auf Druck, mit Schwarzdornzweigen ausgefüllt sind. Diese Zweige haben sehr viele lange Dornen, somit erhöht sich die Gesamtoberfläche um ein Vielfaches. So können am Ende entschieden mehr Salze und andere Mineralien aus dem durchsickernden Solewasser entnommen und abgelagert werden. Wir standen ca. 10 Minuten vor einer Saline und fuhren anschließend mit der Zunge über die Lippen und empfanden einen salzigen Geschmack. Je nach dem Grad der Ablagerungen müssen die Schwarzdornheckenzweige, die am Ende ihrer Laufzeit wie eine große zusammenhängende braune Steinmauer aussehen, alle 10-20 Jahre erneuert werden. Die Zweige werden überwiegend aus Polen importiert, weil hier in Deutschland nicht genug Pflanzen dieser Art befinden.

bild

Salinenwand im Außenbereich

In der Erlebnissaline waren beidseitig Nischen mit Bänke für 2-3 Personen eingebaut. Hier konnte man sich gemütlich in der guten Luft hinsetzen und inhalieren ohne von herunterfallenden Wassertropfen überrascht zu werden. Am Ende des „Salineninnenraumes“ befand sich eine Nebelkammer. Was sollte das wohl sein? Wir öffneten voller Spannung die Tür und sahen im ersten Moment nichts, außer Dunkelheit und dichten Nebel. Als wir dann im Raum standen und die Tür hinter uns schlossen, dauerte es einige Minuten bis die Augen sich den Lichtverhältnissen angepasst hatten. Im Fußboden waren blaue Orientierungslampen eingebaut und auf verschieden hohen Sockeln waren systematisch große Lampen aus edlem Muranoglas, in Form und Farbe einer brennenden Flamme nachempfunden, postiert. Sanfte Musik unterstrich die eigentümliche Atmosphäre. Hier sollte sich der Gast nur 1x täglich für 20 Minuten aufhalten. Ich wollte ein Foto mit der Digitalkammer anfertigen, aber der Nebel war derart dicht, dass kein Bild zu Stande kam. Dann fiel mir ein Spezialprogramm ein und ich konnte die Stimmung für euch festhalten.

bild
bild

So langsam waren die Füße vom vielen Laufen etwas müde. Zu unserer Freude entdeckten wir auf dem weiteren Gang durch die Parkanlage eine kleine weiße „Bimmelbahn“. Sie hatte etliche Haltestellen, dort konnte man aussteigen und durchaus zu einem späteren Zeitpunkt die Fahrt wieder fortsetzen. Es bestand auch die Möglichkeit ein Tagesticket zu lösen, dann konnte man bei einer Fahrtunterbrechung nach eigenen Ermessen die jeweilige Umgebung gründlich unter die Lupe nehmen. Wir nahmen in dem einen kleinen Waggon Platz. Der hintere Wagen beinhaltete eine Plattform für Kinderwagen, Rollstühle, Rollatoren oder einfach nur für Gepäck. Zum besseren Ein- und Aussteigen stellte der „Lokführer“ kleine Fußbänke vor die Türen der Waggons, d.h. man musste nach dem Anhalten warten bis der Lokführer bei dem betreffenden Wagen angekommen ist. Der Zug fuhr quer durch den Park und auch durch die Stadt. Eine Stunde Zeit dauerte die durchgehende Tour mit der niedlichen „ Paulinchen-Bahn“ (so heißt sie!)

bild

Wir entdeckten auf dieser Fahrt noch viele nette und auch schöne Stellen, die wir zu Fuß nicht erreichen konnten. Die Bahn fährt allerdings nur vom 1. März bis zum 31. Oktober. Start war am Haupteingang beim Gradierwerk mit dem Uhrenturm (nicht zu übersehen). Die Fahrt ging nun weiter bis zum Kurparksee mit der großen Wasserfontäne bis zum Wildgehege. Hier hielt die Bahn an, jeder der wollte konnte in aller Ruhe die Tiere fotografieren.

bild

Anschließend fuhr die Bahn weiter an den Kliniken vorbei bis zum Salzhof ( das ist ein zentraler Marktplatz in der unmittelbaren Nähe vom historischen Rathaus, dem Stadt- und Bädermuseum und der Stadtkirche) Durch die Fußgängerzone führte der Weg dann wieder an schöne Geschäfte, Cafès, Restaurants und Boutiquen vorbei - bis zum Ausgangspunkt hin.

Dort angekommen setzen wir uns vor der Heimfahrt entspannt in einen urgemütlichen und mit vielen Pflanzen hergerichteten Innenhof eines Restaurants und genossen eine Tasse Kaffee.
Es war rundum ein schöner und gelungener Tag. Wenn einer mal etwas anderes erleben möchte und innerhalb von 2 Stunden aus dem Alltag ausbrechen kann und möchte, der sollte diese Fahrt nachvollziehen, es lohnt sich wirklich.

06.06.2010 Pecky

Und nun noch viel Freude beim Betrachten der Wechselbilder!

bild

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (2 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Duisburg > Ausflüge und Reisen unserer Mitglieder > Ausflug nach Bad Salzuflen