Fünf Feierabendler waren dabei: Unser Regional-Botschafter Siegfried/Sigurt, seine Gisela/Gisa_42, Ingrid/Inka, Erika/Tin_ton_ und Etti/Rosewittchen.
Morgens um 7Uhr standen wir frierend da und warteten sehnsüchtig auf die Abfahrt. Es war lausig kalt, und jeder befürchtete, nicht genug warme Sachen eingepackt zu haben. Dann, endlich kam der Bus, und nachdem wir noch an zwei weiteren Stellen Leute abgeholt hatten, war er bis zum letzten Platz besetzt. Es dauerte nicht lange, da zog Kaffeeduft in unsere Nasen, und die vielen Tortenkartons, die oben auf der Ablage standen, machten neugierig. Aber die Enthüllung ließ nicht lange auf sich warten. Herrliche, frische, knusperige, gut belegte Brötchen kamen zum Vorschein, gespendet vom Bürgerverein, und so manche Stulle im Gepäck musste noch einige Zeit warten, bis auch sie verzehrt wurde. Erika erwies sich bei der Bewirtung als Mutter vom Ganzen. Mit Getränken und vollen Kaffeetassen jonglierte sie aufrecht und zielstrebig während der Hin- und Rückfahrt durch den engen Gang, der sie behutsam aufnahm – so behutsam, dass der Verdacht aufkommen konnte, sie habe sich vorausschauend auf diese Aufgabe still und leise einige Pfunde abtrainiert, um unversehrt und ohne blaue Flecken dies alles zu überstehen.
Inzwischen war auch die Sonne da und überstrahlte die vorbei gleitende Landschaft sowie unseren Bus und erhellte die erwartungsvollen Gesichter. Mit Mustafa hatten wir einen guten Fahrer, dem wir vertrauen konnten.
Um 12Uhr kamen wir nach Eisenach. Dort besichtigten wir die Wartburg, die schon seit dem 11. Jahrhundert über der Stadt Eisenach thront und 1999 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Bei der Führung hatten wir Gelegenheit, unsere geschichtlichen Kenntnisse etwas aufzufrischen, vor allem die über den Sängerkrieg und Martin Luthers Bibelübersetzung, was ja in den meisten Köpfen nur noch stückweise schlummerte.
Unsere Fahrt ging um 14Uhr30 weiter nach Leipzig, wo wir um ca. 18Uhr mit Verspätung am Ibis-Hotel ankamen. Ausruhen war nicht angesagt, denn um 19Uhr war gemeinsames Abendessen im weltbekannten aus dem 16.Jahrhundert stammenden „Auerbachs-Keller“, wo auch schon Goethe gerne schöne Stunden verbracht hatte.
Der Abend endete mit einem Schauspiel der besonderen Art: „Mephistophelisches Intermezzo“ im Auerbachs-Keller. Zurück im Hotel fielen wir dann erschöpft in den verdienten Schlaf.
Der zweite Tag begann mit einer Stadtrundfahrt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Beeindruckend war das von 1897-1913 erbaute Völkerschlachtdenkmal, das von Wilhelm dem Zweiten 1913 zum 100. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig eingeweiht worden war. Es ist das größte Nationaldenkmal Deutschlands. Bis um 18 Uhr hatte man nun ein wenig Zeit, auf eigene Faust etwas zu unternehmen.
Um 18Uhr war dann die Eröffnung des 23. Deutschen Bürgertages. Großer Empfang der Teilnehmer beim Oberbürgermeister in der Wandelhalle des neuen Rathauses. Zu ihr hinauf führte eine große breite Steintreppe, geschmückt mit einem roten Teppich. Wer wollte da nicht einmal drüber laufen? Um 19Uhr: Gemütlicher Tagesausklang mit Unterhaltungsprogramm im Gewandhaussaal des Ratskellers.
Am Samstag gab es im Festsaal des neuen Rathauses eine Tagung, Thema: „20 Jahre Deutsche Einheit“, Referate, Diskussionen, Reden, Reden, Reden…
Am Sonntag dann Abschlusskundgebung und Festvortrag mit musikalischer Umrahmung im Festsaal des Rathauses durch die a capella Gruppe des weltberühmten Thomaner-Chores - ein Hochgenuss!!
Nach einem Imbiss im Ratskeller ging es wieder in Richtung Heimat.
Es waren wunderschöne erlebnisreiche und unvergessliche Tage.
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