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Hochuferwanderweg von Binz nach Sellin

Am 1. Mai fuhr ich mit dem Intercity wieder Richtung Rügen und ich nehme euch jetzt einfach mit auf diese Reise. Es war eine wunderschöne Fahrt mit immer wieder neuen Eindrücken. Herrlich ist es immer, wenn man den Rügendamm erreicht und vom Festland auf die Insel fährt. Der Intercity fährt weiter auf dem alten Rügendamm, während die Autos die neue und imposante Rügenbrücke benutzen.

Pünktlich traf der Zug um 15.16 in Binz ein und die Sonne lachte vom blauen Himmel.


Sobald mein Fuß den Bahnsteig berührt, setzt diese Urlaubsfreude ein und verursacht eine Menge Blubberblasen im Bauch. Mit dem Taxi bin ich dann weiter nach Göhren gefahren

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Nordstrand von Göhren

Der Taxifahrer hat mir noch eine Ausflugstipps gegeben und von vielen interessanten Dingen erzählt, so dass die Fahrt wie im Fluge verging.

In Göhren angekommen hab ich meine Ferienwohnung bezogen und mich dann auf den Weg gemacht. Der Ort ist immer wieder faszinierend und ich habe mich gefreut, als ich den Turm vom Hotel Hanseatic sah, den man kostenlos besteigen kann. Von oben hat man eine herrliche Fernsicht in alle Richtungen.

Mein Weg führte mich dann runter an die Ostsee. Der Weg hinab ist ja einfach, aber zurück kommt man ganz schön außer Puste. Aber das ist eben Göhren.

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Südstrand von Göhren


Unten angekommen, bin ich an der Ostsee entlanggelaufen und habe es mir in einem schönen Cafe gemütlich gemacht. Das Panorama hab mich wieder sehr berührt und so einige Kullertränchen suchten sich den Weg aus meinen Augen. Den Abend habe ich dann in der Ferienwohnung ausklingen lassen und mich auf den nächsten Tag gefreut.

Am nächsten Tag lockte die Sonne wieder und ich freute mich auf das Heringsfest in Göhren, das am Museumsschiff Luise stattfand.

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Zum Museumsschiff
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Museumsschiff Luise

Der Weg dorthin geht nur bergab....juchhu.....aber der Rückweg....schweigen wir drüber. Am Schiff war eine Menge los. Es gab verschiedenen Fisch, Salate und Getränke. Und es wurde das längste Fischbrötchen mit 16m Länge angeschnitten und verkauft. Das war lecker sag ich euch. Eine Jugendfolktanzgruppe führte einige Tänze auf, die mit viel Beifall bedacht wurden.

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Heringsfest in Göhren

Zum musikalischen Höhepunkt wurde dann der Shanty Chor sowie ein weiterer Chor.

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Chanty Chor-Heringsfest in Göhren

Es wurde mitgesungen und geschunkelt und ich war mittendrin. Manchmal konnte ich mir vor lauter Freude kaum diese Kullertränen zurückhalten. Manche Lieder gingen auch so richtig ans Herz und weckten alte Erinnerungen.

Spät am Abend habe ich dann den Rückweg angetreten. Wie gesagt: es ging nur bergauf. Mein Fischbauch fand das gar nicht so gut, aber es blieb mir ja nichts anderes übrig, wenn ich mein Bett erreichen wollte. Die Sonne schien den ganzen Tag vom Himmel und abends sah ich aus wie ein Indianer. Ich hatte mich mächtig mit der Sonne vertan.

Am nächsten Tag habe ich mit einer Gruppe einer Wanderung durch das Biosphärenreservat Südost-Rügen gemacht. Das ganze dauerte 3 Stunden und ging an der Küste entlang, durch Wälder rauf und runter. Es gab hin und wieder Verschnaufpausen, wo der Ranger uns dann zu dem jeweiligen Abschnitt etwas erklärte. Im April 1991 hat die UNESCO diese Landschaft anerkannt als eines von weltweit 49 Biosphärenreservaten in 102 Staaten (Stand Juli 2005) In Deutschland gibt es 14 Biosphährenreservate. Das Biosphährenreservat Südost-Rügen umfasst ein Areal von 23.500 ha, davon sind 12.600 ha Wasserfläche.

Südost-Rügen ist eine der eigentümlichsten Landschaften Deutschlands. Selten nur finden wir eine so vielfältige, harmonische Kulturlandschaft mit unverwechselbarem Reiz, mit enger Verzahnung von Land und Meer, vielfältiger Naturausstattung und harmonischer Verteilung von Natur und Kultur. Hier ist eine vorindustriell geprägte Kulturlandschaft erhalten geblieben, wie man sie sonst im ganzen norddeutschen Küstenraum nicht mehr findet.

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Hochuferwanderweg von Binz nach Sellin

Es war ein ganz toller Ausflug, den ich jedem empfehlen kann. Müde und platt hab ich mich dann wieder nach Hause begeben. Abends hab ich mir dann ein Eis gegönnt, mit Sahne versteht sich.

Am nächsten Tag ging es an der Ostsee entlang nach Baabe. Baabe wurde 1252 erstmals urkundliche erwähnt und liegt zwischen Ostsee und Selliner See. An dem Ort führt der Mönchsgraben vorbei. 1890 kamen die ersten Badegäste und 1905 entstand als erstes auf der Insel Rügen ein Damen- und Herrenbad. Von Baabe aus kann man eine Bootsfahrt rund um die Insel Vilm und in den Greifswalder Bodden unternehmen.

Im Kurpark war an diesem Tag ein Lifevorstellung auf der Kurbühne. Ich hab mich mit vielen anderen Gästen auf die Bänke niedergelassen und dem Treiben auf der Bühne zugeschaut. Es gab viele deutsche Schlager und so blieb es nicht aus, dass einige von uns mitgeschunkelt und mitgesungen haben. Gott sei Dank war die Musik so laut, dass man meinen Gesang nicht hören konnte. Aber es hat Spaß gemacht und bei bestimmten Liedern schlichen sich wieder diese Kullertränen ein. Ich hab zu nah am Wasser gebaut.

Am nächsten Tag hab ich mich zum rasenden Roland begeben. Die Schmalspurbahn (750 mm) nahm 1895 auf der ersten Teilstrecke zwischen Binz und Putbus ihren Dienst auf. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verkehrten zwischen Putbus und Binz Theaterzüge. Sogar einen Küchenwagen bot diese Bäderbahn auf ihrem fast 25 km langen Kurs. Damit war sie die einzige deutsche Schmalspurbahn mit einem Angebot an warmen Mahlzeiten. Die gesamte Bahnanlage, einschließlich der fünf erhaltenen Lokomotiven und Wagen, steht unter Denkmalschutz. Um die 2000 Menschen befördert der Rasende Roland immer noch im täglichen Schnitt einer Geschwindigkeit von 30 km/h. Für ihre gesamte Strecke von Putbus nach Göhren braucht die Bahn 66 Minuten.

Ich bin dann bis Sellin gefahren,

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Promenade Sellin

habe die Seebrücke besucht,

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Seebrücke Sellin

die Tauchglocke wieder bewundert

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Tauchglocke in Sellin

und bin zur Waldkirche hochgelaufen. Kurzentschlossen habe ich mich dann auf den Hochuferwanderweg begeben, der nach Baabe führt. Was waren das für herrliche Ausblicke von hoch oben. Man muss diese Eindrücke in sich aufsaugen, so schön sind sie. In Baabe hab ich erst einmal Pause gemacht und mich gestärkt, um dann den weiteren Weg bis Göhren entlang der Ostsee zu laufen.

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Stürmische See in Göhren


Gut, dass meine Füße das nicht vorher wussten, denn als ich Göhren erreichte, waren sie schon im Streik, aber ich konnte sie überreden, das letzte Stück bis zur Ferienwohnung auch noch zu laufen.

Am nächsten Tag habe ich mich dann zu Fuß nach Lobbe aufgemacht, einen kleinen schönen Dorf. Nördlich von Lobbe steht unweit der Straße ein Schöpfwerk, das mit Windkraft betrieben wird. Man errichtete es 1900 und kann damit den Boden im Umkreis von ungefähr 5 km² entwässern. Heute ist die „Windrose“ als Technisches Denkmal geschützt. Wieder einmal ging der Hinweg nur bergab und der Rückweg.....na klar, bergauf. Als ich die Ausläufer von Göhren erreichte, konnte ich das restliche Stück mit der sogenannten Bäderbahn bequem überbrücken. Die Bäderbahn kann man mit der Kurkarte kostenlos in allen vier Bäderorten benutzen. Das ist prima und erspart einem so manches Mal die Plattfüße.

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kostenlose Bäderbahn in den Badeorten

Der nächste Tag war ein Regentag, den ich dazu nutzte, zum Frisör zu gehen. Rundum zufrieden verließ ich den Laden wieder und hab mir in Ruhe alle kleinen Gassen in Göhren angesehen. Selbstverständlich hab ich auch den Turm im Hotel Hanseatic bestiegen und die herrliche Aussicht genossen. Die wunderschön gelegene Kirche habe ich auch noch besucht und mich im Buch verewigt. Als es dann aufhörte zu regnen, hab ich von einer Bank aus den wunderbaren Blick ins Tal genossen.

Der nächste Tag war Marktag in Thiessow. Mit dem Bus bin ich dorthin gefahren und habe den gar nicht so kleinen Markt am Hafen besucht. Thiessow ist slawischen Ursprungs und bedeutet „Eibenort“. Bis in das Jahr 1632 reicht die Geschichte des Lotsenwesens in Thiessow zurück. Im Jahre 1859 wurde Thiessow Hauptlotsenstation und nahm einen ungeahnten Aufschwung. Die kleine Lotsenausstellung am Lotsenturm und die historische Lotsenwache auf dem Südperd erzählen davon. Seit Jahrhunderten ernähren sich die Bewohner vom Fischfang. Noch heute kann man den Fischern bei der Arbeit zusehen und fangfrischen Fisch direkt am Hafen kaufen. Seit 1884 zieht es Badegäste in den von drei Seiten vom Meer umspülten Ort, der zugleich der niederschlagsärmste an der ganzen Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern ist. Und der Weststrand zwischen Thiessow und dem kleinen Ortsteil Klein-Zicker gilt als Eldorado für Surfer. Vom Aussichtsturm auf dem Lotsenberg hat man einen weiteren Blick über Land und Meer. Ich habe es nicht bereut, den Lotsenturm bestiegen zu haben und hinunter ging es zur Abwechslung bergab.

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Lotsenturm in Thiessow

In einem kleinen Cafe habe ich dann an dem atemberaubenden Sandstrand gesessen, bis es Zeit war, den Bus wieder zu erreichen.

Binz ist und bleibt der belebteste Badeort und zu einem Besuch fahre ich gerne dorthin.

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Waldkirche in Binz

Ich habe die imposanten Bauten bewundert und bin zum Schmachter See hinüber, wo es ein kleines, hübsches Cafe gibt. Dann bin ich zur Seebrücke gelaufen und dort in den Granitz-Express gestiegen, der direkt durch den Wald hoch zum Schloss Granitz fährt. Das Schloss befindet sich auf dem 107m hohen Tempelberg.

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Schloss Granitz

Der burgähnliche Bau mit den vier runden zinnenbekrönten Ecktürmen gehört zu den wertvollen Denkmalen Rügens. Unter dem Einfluß von Karl Friedrich Schinkel wurde nachträglich im Hof des vierflügligen Gebäudes der 38m hohe Turm eingefügt und dient heute als öffentlicher Aussichtsturm, der einen einmaligen Panoramablick garantiert. Beim Aufstieg zum Turm kann man die sehenswerten 154 Stufen der in durchbrochenen Ornamenten gearbeiteten gusseisernen Wendeltreppe bewundern. Es ist sehr beeindruckend, dort hochzugehen.

Am nächsten Tag hatte ich einen Termin bei den Helikopter Rundflügen in Neu Mukran. Ich war sehr aufgeregt, denn es war mein erster Hubschrauberflug. Nein, eigentlich mein zweiter, aber den ersten habe ich als Patient ohne Bewusstsein erlebt. Die Besatzung war furchtbar nett zu mir und so stiegen wir zu einem Rundflug auf, der mich an der Kreideküste entlang bis zum Königsstuhl führte. Viel zu schnell verging die Zeit und als wir wieder sicher unten waren, stand fest, dass es die richtige Entscheidung war, diesen Flug zu machen. Was kam am Ende wieder? Na, die Kullertränen....

Ich hoffe, ihr konntet mit mir ein wenig in meine Lieblingsinsel Rügen abtauchen. Göhren ist und bleibt mein Ort für die Seele.

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Seebrücke in Göhren

Hier kann ich auftanken und mich wohlfühlen.

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Nordstrand Göhren mit Seebrücke

Es wird bestimmt nicht meine letzte Tour nach Rügen gewesen sein und ich hab jetzt schon Vorfreudeblubberblasen im Bauch, wenn es wieder losgeht.

Vielleicht hab ich euch jetzt Lust auf Rügen gemacht. Das würde mich freuen. Aber manchmal ist es auch schön, einfach mal mitzulesen.

Liebe Grüße
Uli

Juni 2010



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Quelle: Amt für das Biosphärenreservat Südost-Rügen
Verlag grünes herz, Dr. Lutz Gebhardt e.K.

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