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Sizilien – Eine Rundreise über die Insel

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Übersichtskarte der Insel

Ich, Mauselottchen, habe im April 2011 mal wieder eine wunderbare Rundreise unternommen, es führte mich nach Sizilien.
Sizilien ist mit ihren 25.425m² die größte Mittelmeerinsel, die gesamte Küstenlänge umfasst 1.152km. Diese wunderschöne Insel liegt unten an der „Stiefelspitze“ von Italien. Eigentlich ist dieses Stück Land ein Überrest von einer „Landbrücke“, die mal Europa und Afrika miteinander verbunden hat. Der größte Teil Siziliens ist eine reine Berg- und Hügellandschaft, der höchste Berg ist der Vulkan Ätna mit seinen 3345m Höhe. Er ist außerdem der höchste Vulkan Europas und immer noch aktiv. Sein schneebedeckter Gipfel überragte die umliegende Landschaft, es war ein beindruckender und fantastischer Anblick.

Das Festland Italiens wird von Sizilien durch eine Meerenge, die „Straße von Messina“ getrennt, an der schmalsten Stelle ist diese nur 3km breit.
Insgesamt betrachtet ist Sizilien eine faszinierende Insel. Seit dem Altertum hinterließen viele Kulturen ihre Spuren.
Zahlreiche Bau- und Kulturdenkmäler gab es für mich zu entdecken. Über 3000 Jahre Geschichte erwarteten mich und dazu noch herrliches Wetter.
Ich war mit einer Reisegruppe unterwegs und an jedem Punkt, den wir ansteuerten gab es Interessantes zu entdecken.
Die gewaltige Blütenpracht und überhaupt den gesamten Eindruck kann ich schlecht in Worte fassen, man muss es wirklich erlebt haben.
Ich werde nun versuchen das Wesentliche und die Besonderheiten der von mir besuchten Ortschaften aufzuschreiben.

Syrakus:

Ist heute die viertgrößte Stadt, auch Hauptstadt der gleichnamigen Provinz .Sie liegt an der südöstlichen Küste der Insel im Mündungsgebiet der Flüsse Anapo und Ciane. Die Altstadt findet man auf der Insel Ortygia. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen viele Bewohner in die modernen Wohnviertel auf dem „Festland“ der Insel um und ein Zerfall drohte. Im Jahr 1990 wurden umfangreiche Sanierungs- und Aufbauarbeiten eingeleitet. Die Altstadt wurde so wieder aufgewertet, denn es befinden sich hier ein Großteil der historischen Bauten und Sehenswürdigkeiten. Die ersten Ansiedlungen in dieser Gegend begannen schon um 1400 v. Christi.
Die UNESCO erklärte die Stadt im Jahr 2005 zum Weltkulturerbe, weil sich hier sehr viele archäologischen Fundstätten und Bauten befinden.
Im Stadtbild der einstigen antiken Großstadt mit damals 500.000 Einwohnern kann man noch vieles finden, was an vergangene Zeiten erinnert. Die Stadt hat sich mit der Zeit wieder verkleinert und zählt heute ca. 123.000 Einwohner. Wichtige Bauten, aber auch den großen archäologischen Park, das griechische und römische Theater haben wir am Stadtrand besichtigt.
Einige Bauwerke dieser antiken Stadt konnten wir im „Parco Archeologico della Neapoli“ bestaunen.

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Schild am Parkeingang

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Familiengrab

Das „Teatro Greco“ wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. erbaut und einige hundert Jahre später vergrößert. Es hat einem Durchmesser von 138m, bietet 15.000 Zuschauern Platz und ist so das größte griechische Amphitheater. Die Sitzreihen wurden damals mühselig in den Fels geschlagen. Seinerzeit waren es 60 Reihen, heute sind noch 42 Reihen erhalten. In den Sommermonaten finden hier noch regelmäßig Aufführungen statt. Das Merkmal dieses Bauwerkes ist die tolle Aussicht auf den Hafen und die Insel Ortiga.
Das römische Amphitheater stammt dagegen aus dem 3. Jahrhundert n. Christi. Der 140 m lange und 119 m breite Bühnenraum wurde auch schon mit Wasser aufgefüllt und es wurden dort Seeschlachten nachgestellt.
Hier, oberhalb der Stadt befanden sich ebenfalls antike Steinbrüche, die früher gerne als Gefängnis genutzt wurden. Die geschlagenen Kalksteine fanden Verwendung beim Aufbau der Stadt. Die größten Steinbrüche sind der „Latomia die Cappuccini“ und der „Latomia del Paradiso“. Hier besichtigten wir das „Ohr des Dionysios“. Das ist eine künstlich in den Fels geschlagene Höhle, deren Länge 64m, die Höhe 20m und einen Breite bis zu 11m aufweist. Außerdem findet man hier eine sehr schöne Akustik vor.

Der weitere Weg führte zur der Grotte “Grotta dei Cordari“. Eigentlich ist das ein überdachter Steinbruch, in dem kein Tageslicht eindringen kann. Früher wurden hier Sklaven unter sehr schlechten Bedingen untergebracht. Die Höhe der Grotte misst über 10m und die Wände waren unglaublich glatt geschliffen. Zu unserem Erstaunen stellten wir fest, dass hier ein unglaubliches Echo zu hören war. Bei einer genauen Betrachtung des Umfeldes bekam ich bei der Vorstellung, dass dieses alles ohne Maschinen errichtet wurde, hohen Respekt vor den Erbauern.
Der ganze archäologische Park war sehr interessant, ich könnte noch viel darüber schreiben!


Tindari:

Wir befinden uns jetzt an der Nordküste der Insel. Hier besuchten wir am Piazzale Belvedere eine Wallfahrtskirche mit der berühmten „Schwarzen Madonna“, die den Namen „Santuario della Madonna Nera“ trägt.

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Wallfahrtskirche

An dieser Stelle befand sich die im Jahre 1544 zerstörte Akropolis von Tyndaris. Die neue Kirche wurde zwischen 1957 und 1979 fertiggestellt. Bei dem Aufbau hat man unterschiedliche Stilrichtungen angewandt, auch barocke Aspekte. In der Kirche sind heute viele sehenswerte Kunstschätze, auch aus der Neuzeit, zu bestaunen. Die schwarze Madonna ist das Wahrzeichen dieser Kathedrale und befindet sich in einer Höhe von 220m über dem Meeresspiegel an einem Steilhang.

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Die schwarze Madonna

Von dort aus kann man auf die Lagune Oliveri schauen. Die Küste hat hier einen sehr ungewöhnlichen Verlauf, darüber kursiert nachfolgende Legende: Diese besagt, dass hier an dieser Stelle ein Kind ins Wasser fiel und damit es nicht ertrinken kann, hat die Madonna das Wasser hier an dieser Stelle des Ufers verdunsten lassen. Dadurch entstand dann diese sehr ungewöhnliche Form der Sandzunge, die bis heute ins Meer herausragt.
Außerdem wurden hier vor Ort große Ausgrabungen hier getätigt. Ein altes Mosaik –Stadtwappen ist wunderbar erhalten. Auch sehr gut zu sehen, die Überreste der antiken Stadtmauer, sowie eines der Tore die Porta Principale aus dem 3. Jahrhundert v. Christi.
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Castelbuono:

Inmitten einer faszinierenden Landschaft liegt die 9300 Einwohner zählende Stadt. Wir befinden uns inzwischen ca.93 km von Palermo entfernt.

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Nationalsymbol


Man hat im Südwesten einen sehr schönen Blick auf den „Pizzo Carbonara“, das ist der höchste Berg der Monti Madonie. In der näheren Umgebung des Ortes befinden sich großflächig angelegte Eschenwälder. Man gewinnt aus den Eschen ein harzähnliches Produkt, das „Manna“ heißt, es wird später als Süßstoff eingesetzt. Lustig anzuhören war, dass der Bürgermeister im Jahr 2007 die bisher vier Lastwagen für die Müllentsorgung aus dem Verkehr nahm und durch sechs Esel ersetzte. Der Grund waren Kostengründe und auch die Umweltfreundlichkeit…..

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Sizilianische Müllabfuhr


Unsere Gruppe besichtigte hier u.a. das Kastell „Castello dei Ventimiglia“. Baubeginn war im Jahr 1316, später erfolgten noch viele An- und Umbauarbeiten. Im Inneren konnten wir uns die Kapelle „di Sant'Anna“ mit Stuckarbeiten aus dem 17. Jahrhundert anschauen.

Wer gerne Kirchen besichtigt, der war hier richtig. Innerhalb des Ortes befanden sich drei große Bauwerke dieser Art:
1. Die Kirche „Matrice Nuova“ aus dem 17. Jahrhundert. Eine Innenbesichtigung lohnt, hier befindet sich ein bemaltes Kreuz aus dem 15. Jahrhundert.
2. Die im Mittelalter erbaute Kirche „San Francesco“ und
3. Die 1350 erbaute Kirche „Matrice Vecchia“

Im Anschluss sahen wir noch etliche relativ gut erhaltene Wohn-Lehmbauten aus dem Mittelalter. Der weitere Weg führte uns an große Zitronenbaumfelders vorbei, die von den Einheimischen nicht abgeerntet wurden, weil es sich für sie nicht lohnt.

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Zitronenbaum

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Eine Zitrone – Was die Natur so hervorbringt

Cefalú:

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Stadtansicht


Ist ein ehemaliges Fischerdorf am Fuße des 270 m hohen Kalkfelsens „Rocca di Cefalú“. 14.000 Einwohner haben auf einer Fläche von 6050ha ein Zuhause gefunden. Es ist ein beliebter Ort bei den Touristen und er liegt nur 16m über dem Meeresspiegel. Hier gibt es wunderbare verwinkelte, enge und vom Leben geprägte Gassen und einige richtig romantische Plätze. Bei einem Rundgang durch die Altstadt entdeckt man immer wieder antike Gebäude, die die Schönheit der Stadt unterstreichen. Die Altstadt befindet sich auf einem schmalen Landstreifen unterhalb des Felsens direkt am Wasser. Dieser Ort zählt zu den beliebtesten Seebädern Siziliens. Das Meer bildet hier viele kleine Buchten. Außerdem werden hier in der Gegend Oliven, Trauben und Zitrusfrüchte angebaut, der Fischfang ist aber der Hauptbestandteil der Wirtschaft.

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Blick auf den Hafen

Die hier 1131 nach Christus erbaute Kathedrale „San Salvatore“ an der Piazza Duomo, gilt als eines der schönsten Bauwerke aus der normannischen Zeit. Auf dem Platz pulsiert das Leben, er wurde wunderbar gestaltet und viel angepflanzte Palmen bieten Schatten vor der Sonne. In der Kathedrale selbst konnten wir wieder interessante und sehr schöne Kunstgegenstände des Mittelalters anschauen.

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Kathedrale in Cefalú

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Kriegerdenkmal

Monerale:

Die Rundfahrt führte uns nun nach Monerale. Hier besichtigten wir die Kathedrale „Santa Maria Nuova“. Diese berühmte Kathedrale gehört dem Erzbistum Monerale und trägt den Titel einer päpstlichen „Basilica minor“ und ist der Mutter-Gottes geweiht. Außerdem ist dieses Gebäude berühmt geworden durch seine byzantinischen Mosaiken und dem Kreuzgang

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Kathedrale of Monreale

Weiter ist die Bauweise sehr interessant, man kann hier einen normannisch-arabisch-byzantinischen Baustil erkennen, der zur Erbauungszeit gerade auf Sizilien weit verbreitet war und drei Kulturen darstellt. An den Blendbögen zeigen sich arabische Stilelemente und an den Außenmauern Intarsien. Die Innenwände sind mit Goldgrundmosaiken ausgelegt.
Das ganze Bauwerk ist 102m lang, 40 Meter breit und 35 Meter hoch. Zwei Wehrtürme zieren die seitliche Fassade. Der linke Turm ist allerdings nie vollendet worden und in den rechten Turm schlug im 16. Jahrhundert der Blitz ein und zerstörte die Kuppel.
Während der Erbauung war das Westportal mit einer Größe von 7,8 x 3,7 Meter das größte Portal seiner Zeit. Die schweren Bronzetüren von 1186 zeigen 42 Darstellungen von Szenen aus der Bibel auf. Auf der Nordseite, im Seitenportal befindet sich ebenfalls eine schwere Tür aus zwei Bronzeflügeln aus dem Jahr 1179. Der berühmte Dom mit seinem Kreuzgang wurde 1174 von den Normannenherrschern, als der größte Sakralbau dieser Epoche, als Benediktinerkloster gestiftet.

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Benediktinerkloster von 1174

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Palermo:

Die Reise war immer noch nicht zu Ende und unsere Neugier auf das, was noch kommen würde, wurde immer größer. Unser nächstes Ziel der Etappe war die Hauptstadt an der Nordküste Siziliens mit ihren 656.000 Einwohnern, die unmittelbar an der Bucht des Tyrrhenischen Meeres liegt. Sie ist die fünftgrößte Stadt von Italien und außerdem das politische und kulturelle Zentrum der Insel. Der großen und auch sehr fruchtbaren Ebene zwischen den Bergen gab man in der italienischen Sprache den Namen „Conca d’oro“, was übersetzt „Goldene Muschel“ bedeutet. Man hat heute die Vermutung, dass sich dieser Name zur Zeit der arabischen Herrschaft wegen der vielen Orangenhaine ergab. Inzwischen hat sich die Stadt derartig entwickelt, das sich fast das komplette Stadtgebiet über die ganze „Conca d’oro“ ausdehnt. Bedingt durch diese einmalige Lage und die vielen bedeutenden normannischen und arabischen Kulturschätze wurde die Stadt berühmt.
Viele prachtvolle Grünanlagen und monumentalen Kirchen waren eine echte Augenweide für den Betrachter. Hier erhielt ich einen nachhaltigen Eindruck von der ganzen kulturellen Entwicklung.
In der Stadt findet man auch die größte Hochschule Italiens. Die Universität wurde im Jahr 1806 gegründet und umfasst 12 Fakultäten. Weiter gibt es hier Fachschulen für Technik, aber auch Handels- Kunst- und Musikschulen. Im Bereich der Wirtschaft wird das Wort Industrie großgeschrieben. Hier findet man Industriebetriebe für die chemische Industrie, aber auch Metall-oder Textilverarbeitende Betriebe. Die Landwirtschaft mit dem Zitronenanbau spielt inzwischen eine untergeordnete Rolle, besteht aber dennoch. Es ist in jeder Beziehung eine pulsierende Stadt!
Es gibt hier etliche schöne Kirchen, wir besichtigten die große Kathedrale „Maria Santissima Assunta“, hier wird man an die normannische und arabische Geschichte erinnert. Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde im Außenbereich eine große Barockkuppel aufgesetzt und der Innenbereich klassizistisch umgearbeitet. Der Bau selbst wurde in den Jahren 1184-1185 erstellt. Die Krypta mit dem Domschatz sollte man sich auf jedem Fall anschauen, ich war jedenfalls sehr beeindruckt.

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Kathedrale „Maria Santissima Assunta“

Einige Kirchen in der Stadt wurden im arabisch-normannischen Stil erbaut. Sie sehen, bedingt durch ihre roten Kuppeln eigentlich ungewöhnlich aus und erinnern eher an die Islamische Kunst. Weiter kann man sich hier noch einige gotische Kirchen aus dem 12. u. 13. Jahrhundert anschauen, oder aber die im Jahr 1540 fertiggestellte „Santa Maria della Cantena“ im katalanischen Spätgotik-Stil.
Weiter findet man hier eine der größten Opern von Europa. Das Angebot an Kultur und Gastronomie ist vor Ort einfach riesig. Es ist in jeder Beziehung eine lebendige und bunte Stadt, die man in aller Ruhe erkunden sollte. Diese Zeit fehlte mir leider, aber ich wollte ja auf meiner Reise noch etwas vorwärts kommen.

Selinunte:


Nach einer etwa zweistündigen Fahrt kam unsere Gruppe zu der archäologischen Ausgrabungsstätte von Selinunte. Die Stadt liegt an der Südküste Siziliens hoch über dem Meer. Ein Steinbruch, die Akropolis und einige Tempel erinnern mich sofort wieder an die Antike.

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Gut erhaltener Tempel

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Kunst im Park

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Gefallener Engel

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Eingestürzter Tempel

Beeindruckende Zeugen der römischen Kaiserzeit konnten wir in de r Ebene von Catania besichtigen. Die römische Villa „Romana del Casale“ mit wunderbar erhaltenen Bodenmosaiken ist Weltkulturerbe der UNESCO. Nicht weit entfernt befinden sich Piazza Armerina, eine mittelalterliche Stadt und Agrigento, eine Stadt mit archäologischen Ausgrabungen. Am schönsten ist die Insel im Mai zu bereisen, wenn alles blüht und die Hitze noch nicht zu drückend ist.
Nachfolgend drei Bilder, was für eine frische Farbe die Natur schon zu dieser Jahreszeit anbot:

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Agrigento:

Befindet sich in Küstennähe, 230m über dem Meeresspiegel, direkt an der Südküste Siziliens. Von der Altstadt aus hatte ich einen herrlichen Ausblick über das Meer und dem Tal der Tempel. Das war eine einmalige Sehenswürdigkeit, die man gesehen haben muss wenn man Sizilien aufsucht. Dieses Tal liegt inmitten einer hügeligen Landschaft, in der sehr viele Mandelbäume wachsen. Aus der griechischen Epoche stehen hier etliche gut erhaltene Tempel. Das ganze umliegende Gebiet wurde 1997 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die teilweise noch gut erhaltenen Gebäude, besonders der Tempel Concordia, stammen aus der Zeit 500 v. Christi. Außerdem kann man hier auch noch einige interessante Sakralbauten und eine große auf dem Boden liegende in Tuffstein geschlagene Statue, unter der sich ein Grab befindet, entdecken.

Unsere Rundreise ist immer noch nicht am Ende, unser nächstes Ziel war das Städtchen

Enna:

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Befestigungsanlagen


Ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Mit ihren ca. 28.000 Einwohnern hat sie eine zentrale Lage im Inselinneren. Ihren jetzigen Namen hat sich noch nicht so lange, denn bis zum Jahr 1927 hatte sie den klangvollen Namen „Castrogiovanni“.
Wir fuhren am Dom vorbei, dessen Grundstein im Jahr 1307 gelegt wurde. 1446 zerstörte ein großer Brand dieses Gebäude, es wurde anschließend wieder aufgebaut. Die jetzige Barockfassade entstand allerdings erst am Ende des 17. Jahrhunderts.
Unser eigentlicher Weg in dieser Gegend führte zu einem der größten Kastelle Siziliens, das „Castello di Lombardia“. Wir fanden es am Ortsrand von Enna und es liegt ca.980 m über dem Meeresspiegel. Die Grundfläche der gesamten Anlage umfasst 27.000 m² und ist so die größte ihrer Art in ganz Europa. Ursprünglich zierten das Gebäude 20 Türme, allerdings sind nur noch sechs davon erhalten. Steigt man auf den höchsten dieser Türme, den „Torre Pisana“, so hat man eine fantastische Aussicht. Ich hatte eine sehr gute Sicht und konnte im Osten das Ätna-Massiv gut erkennen. Alle Höfe im Inneren sind noch erhalten und den größten Innenhof nutzt man heute noch während der Sommermonate als Freilichttheater.

Piazza Armenia


Wir fuhren etwa 30 km durch die Berge der Erei in die 721m über dem Meeresspiegel liegende Stadt „Piazza Armerina“, ein ganz idyllischer Ort dessen Bauten von Renaissance und Barock geprägt waren. Die umliegende Landschaft ist einfach wunderbar anzusehen. Große Wälder, aber auch etliche Obst- und Olivenplantagen fügten sich in das Landschaftsbild ein. Von weitem konnten wir schon die dominierend, silberfarbene Kuppel der Kathedrale „Maria Santissima Assunta“ erkennen, die das Stadtbild prägt. Von einer davor an diesem Ort erbauten Kathedrale konnten wir zusätzlich noch einen ca. 40m hohen Glockenturm im Stil der katalanischen Spätgotik sichten.
Die Stadt, hat wie die meisten hiesigen Städte, auch einen wunderbaren historischen Ortskern.
Wir besichtigten hier vorrangig die etwa sechs Kilometer vom Ort entfernte Villa „Romana del Casale“. Diese Villa war bis zum 12. Jahrhundert bewohnt und im 13. Jahrhundert von einer Schlammlawine zugeschüttet. Bei Ausgrabungsarbeiten zwischen den Jahren 1930–1960 wurde sie wieder entdeckt. Kunstvolle Bodenmosaike wurden freigelegt. Diese Dokumente aus der vergangenen Zeit sind für die Wissenschaft von unschätzbarem Wert, vor allem weil sie unheimlich gut erhalten sind. Hier kann man ein gut erhaltenes Stück römische Geschichte bestaunen. Das Verlegen dieser Bodenmosaike erforderte eine enorme handwerkliche Geschicklichkeit, dass solche kunstvolle Bilddarstellungen entstehen konnten.

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Mosaikbild

Unvorstellbar während der Betrachtung, wie hier aus Millionen kleiner Steinchen regelrechte Gemälde gelegt wurden die die dortigen Fußböden ausfüllen. Besonders gut erhalten sind Bilder die den Handel mit Afrika darstellen. Insgesamt betrachtet stellen alle Bilder die Abläufe vergangener Tage sehr eindrucksvoll dar. Auf Sizilien ist es der größte römische Bau und einer der wichtigsten der Antike. Da das Gebäude über kein Dach mehr verfügt, schützt man die wertvollen Mosaikböden unter einer Kunststoffhaube.
Im hinteren Teil der Villa konnte ich die Überreste einer Sauna betrachten. Am Boden war auch wieder Mosaik verlegt, die Meeresszenen darstellten. In anderen Räumen konnte ich auch noch schöne geometrisch angelegte Muster, ein Bild der „Fischenden Liebesgötter“, oder Bilder von wilden Tieren, die im Amphitheater oder einer Arena gegen die Gladiatoren kämpfen mussten, bestaunen. Die Villa „Romana del Casale“ gehört inzwischen auch zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Taormina:

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Blick auf die Bucht

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Süße Kaktusfrüchte

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Taormina

Unsere Rundreise geht an der Ostküste langsam dem Ende zu. Unser letztes Ziel war der auf einer Hochebene liegende Ort „Taormina“, das mediterrane Flair in den kleinen Gassen war einmalig. Es leben hier ca. 11.090 Menschen 200m über dem Meeresspiegel und der Ätna ist 40km entfernt. Die Stadt hat sich gut entwickelt und hat einen Verlauf bis zum Meer. Hier herrscht ein besonders mildes Klima und das zieht die Touristen an.
Die Ortschaft liegt hoch über dem azurblauen Meer und ist ein bekannter Ferienort dieser Insel, der besonders bekannt geworden ist durch sein antikes Theater, das zu seiner Glanzzeit 30.000 Gästen Platz bot. Die Griechen erbauten es mit einem einmaligen Ausblick auf das Meer im 3. Jahrhundert am Hang des Monte Tauro. Etwa 100 Jahre später verbauten die Römer diesen Ausblick mit einer heute in Trümmern liegenden mehrgeschossigen Bühnenwand. So ist nun wieder der Ausblick gewährleistet.

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Blick auf den Ätna mit Schneekuppe

Insgesamt betrachtet war es eine sehr geschichtsträchtige, schöne Reise. Die herrlich anmutende Landschaft der Insel wird mir unvergessen bleiben. Nun muss ich all meine Erlebnisse und Eindrücke zu Hause für mich verarbeiten. Diese Rundreise kann ich in jeder Hinsicht weiter empfehlen, ich habe sehr viel gesehen und noch mehr gelernt.

Entwurf: Mauselottchen, Mai 2011
1Bild: Bernhard J. Scheuvens
Restbilder: Mauselottchen
Quelle: Wikipedia
Ausarbeitung: Pecky ,Juni 2011

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