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Islandreise

Nun bin ich einige Tage wieder zu Hause, im sogenannten Alltag und meine Gedanken wandern zum Beginn meiner Traumreise nach Island zurück.

Vorspann: An einem gefrusteten Tag las ich, dass Feierabend einen Scout für eine Island-Reise sucht und ich bewarb mich spontan. Meine Arbeiten ließen mich nach einiger Zeit alles wieder vergessen. Umso überraschter war ich, als Feierabend mich anschrieb und gratulierte, dass ich zur Auswahl von 5 Mitgliedern gehörte. Nun waren alle Mitglieder zur Abstimmung aufgerufen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie groß meine Freude war, dass ich die Auserwählte sein sollte. Ich sage hier allen Mitgliedern die für mich gestimmt haben, ein großes Dankeschön.

Die Reise:
Am Donnerstag, dem 20. November 2014 war es dann soweit. Meinen MS-kranken Sohn und meine Hündin wusste ich durch meine Tochter gut versorgt und um 8.00 Uhr morgens ging die Reise los. Meine Freundin, die mich begleitete, wurde abgeholt und es ging nach Frankfurt.
Im Parkhaus war der Platz schon reserviert und mit dem Shuttle-Bus erreichten wir problemlos den Flughafen. Die Wartezeit vorm Abflug verging durch das turbulente Treiben der vielen Passagiere sehr schnell. Die Kontrolle beim Einchecken amüsierte uns, denn ich wurde regelrecht „gefilzt“, sogar mit Schuhe aus, während meine Freundin einfach durchgewunken wurde. Als wir dann im Icelandair-Flieger saßen, war sämtliche Anspannung vorbei und wir fieberten „unserem Abenteuer“ entgegen.

Einen Ausblick hatten wir nur auf tolle Wolkenbilder, der Flug selbst war ziemlich ruhig verlaufen. So konnten wir uns über Monitor am Vordersitz schon herrliche Bilder von Island ansehen und uns erfreuen. Als wir in Keflavik ankamen war es bereits dunkel - Zeitverschiebung von 1 Stunde – und es war stürmisch und regnete. Per Shuttle ging es dann ins erleuchtete und weihnachtlich geschmückte Natura-Hotel. Der Empfang an der Rezeption war sehr freundlich, nach dem Check-In richteten wir uns in unserem Zimmer ein. Anschließend ging es ins Hotel-Restaurant, wo die Speisekarte keine Wünsche offen ließ. Die Küche war wirklich ausgezeichnet, alles frisch zubereitet und hübsch dekoriert. Die ganze Atmosphäre im Natura-Hotel war durch die künstlerischen Holzfiguren, der Sitzgruppen am offenen Kamin, dem gehobenen Ambiente äußerst angenehm.

Nachdem wir tief und fest geschlafen und nun ausgeruht waren begaben wir uns zum Frühstücksbuffet. Herz-was-du-begehrst war hier dargeboten und das reichlich: Fisch, Wurst, Käse, Marmelade, Müsli, Brotsorten, Kuchen und Klein-Gebäcke, warme Speisen sowie Getränke und Obst.

Danach starteten wir gut gestärkt unsere von Iceland-Air geschenkte „Goldene-Circle-Reise“. Der leichte Regen war mittlerweile vorbei und es schien ein trockener Tag zu werden. Unser erster Bus-Stopp war am Pingvellir-Nationalpark. Wir bekamen nur 20 Minuten Zeit, um uns von einer sehr schön gemachten Aussichtsplattform umzusehen. Es war dort so stürmisch, dass man aufpassen musste, nicht weggefegt zu werden. Es war sehr interessant, die Vulkanlandschaft in ihrer Eigenart zu sehen. Man konnte sich den Kontrast zu sattem Grün im Sommer gut vorstellen. Im November ist die Vegetation recht strohig und trist.

Danach ging die Fahrt weiter am Laugarvatn – dem See der warmen Quellen - vorbei, nach Haukadalur, dem Geothermalgebiet, zum Strokkur-Geysir. Schon bei der Ankunft am Parkplatz des Restaurants und Einkaufcenters konnte man auf der gegenüberliegenden Straßenseite die dampfenden und blubbernden Schlammtöpfe sehen. Wir liefen in den vorgegebenen Wegen zum großen Strukkur, der ca. alle 5-8 Minuten in etwa 15 Meter hohen heißen Wasserfontäne hoch schoss und dann dampfend wieder zusammenfiel. Man musste aufpassen, dass man nicht in der heißen Gischt stand. Es war ein faszinierendes Schauspiel der immer wieder aufsteigenden heißen Wassermasse zuzusehen.

Natürlich sind wir auch in den Souvenirshop gegangen und haben uns die wunderschönen isländischen Waren angesehen, uns aber beim Einkaufen zurückgehalten – noch.

Nach 1 ½ Stunden wurde die Fahrt fortgesetzt, vorbei an vielen kleineren und größeren Seen, mit Blick auf in der Ferne liegende Vulkanberge zum goldenen Wasserfall, dem Gullfoss. Es ist gigantisch und atemberaubend wie diese Wassermassen in Kaskaden ca. 32 m tief hinabstürzt. Wie durch die Kraft des Wassers eine lange enge Schlucht in das Vulkangestein geschaffen wurde. Dies hautnah zu erleben, welche Kraft die Natur und das Wasser hat, ist ein einzigartiges Erlebnis. Es war überwältigend.

Auf der Rückfahrt wurde es langsam wieder dunkel, so dass wir beim Vorbeifahren nur noch die lichterhellten Gewächshäuser in Hveragerdi sehen konnten. Es wurde uns erklärt, dass diese Treibhauskultur am Fuße eines Vulkanes liegt und die Erdwärme und Quellen zur Beheizung der Gewächshäuser dient.

Am Abend haben wir wieder nicht am Nachtleben in Reykjavik teilgenommen, denn nach dem Abendessen gingen wir noch ein wenig vom Hotel aus spazieren, bis es windig wurde und anfing zu regnen. Danach ließen wir den Tag, seelisch schlummernd und reich an Neuem erlebten von faszinierendem Einblick und Ausblick auf ein uns unbekanntes Fleckchen Erde, ausklingen.

Am Samstagmorgen fiel das Aufstehen nicht schwer, denn die Freude auf das tolle Frühstück-Buffet und anschließendem ausgiebigen Stadtbummel stand an.

Durch die freundliche Hilfe und Auskunft des Rezeptionspersonals machten wir uns mit dem Stadtbus auf den Weg. Nun erkannten wir schon einige Straßen und markante Punkte, so dass wir uns nicht mehr wie Fremde vorkamen. Das Wetter spielte auch mit und es war trocken. Aber nun doch wieder typisch als Tourist, gingen wir von Geschäft zu Geschäft in der Laugavegur, dann in der Bankastraeti bis zum Hafen. Die bunte Häuserfront ließ uns immer wieder den Fotoapparat zücken und uns am Anblick freuen. Es waren kleine Geschäftchen aneinandergereiht, jedes mit einer liebevollen Auslagendekoration und sehr netten Verkäufer/innen. Die Leute waren alle geschäftig, aber nicht hektisch. Auch gab es keine großen Einkaufsketten und Hochhäuser in der Stadt. Es war einfach herrlich hier zu flanieren und Eindrücke zu sammeln. Kleine Restaurantbetriebe und Cafés waren in der Geschäftsmeile zahlreich vertreten, die auch zum Verweilen und kleiner Pause einluden.

Im Hafengebiet in der Hafnarstraeti entdeckten wir sogar einen Trödelmarkt, den wir nicht ausließen, genauso wenig wie die kulturellen Sehenswürdigkeiten. In der Nähe des Hafens entdeckten wir die Frikirkja, die kleine Dom-Kirche aus dem 18. Jahrhundert, die zu den ältesten Gebäuden der Stadt gehört. Desweiteren findet man in diesem Viertel das Rathaus und einen kleinen See, der Tjörnin, auf dem der größte Brutplatz von Wasservögeln im Südwesten Islands ist.

Am Hafen selbst steht die Harpa, eine riesige Konzert und Tagungshalle. Von da aus hat man auf die gegenüberliegende Seeseite einen tollen Blick auf den Hausberg Esja. Mit 914 m ist er der höchste Berg der Umgebung. Auf dem Gipfel sah man vereinzelte Schneematten.

Bei unserem Bummel sind wir auch den Berg hoch zur Hallgrimskirkja gelaufen. Diese Kirche im gotischen Stil ist das höchste Gebäude des Landes. Man kann mit dem Lift den 74,50 m hohen Turm hochfahren und einen wunderbaren Blick über Reykjavik und Umgebung haben. Da ich nicht schwindelfrei bin, konnte ich nicht in den Genuss kommen. So blieb mir nur das Innere zu bewundern. Die Kirche ist sehr spartanisch ausgestattet und hinter dem Altar sind Fenster. Rückseitig ist eine wunderschöne große Orgel. Leider war keine Messe, so dass wir sie nicht hören konnten.

Müde vom vielen Laufen, „erschlagen“ von den vielen Eindrücken und vollbepackt mit Souvenirs für unsere Lieben, kehrten wir für ein Abendbrot in einem der Lokale ein.

So langsam hieß es Abschied nehmen. Nachdem wir den Bus-Shuttle und ein Lunch-Paket für 4.30 Uhr geordert hatten, machten wir noch einen ausgiebigen Spaziergang und fanden einen Weg zum Perlan, einem riesigen Heißwasserspeicher der Stadt. Dieses Gebäude mit einer großen, drehenden Glaskuppel steht auf einer Anhöhe und beinhaltet Konferenzsäle, Geschäfte und Restaurant.

Man kann es von jedem Punkt der Stadt sehen und am Abend sieht es besonders imposant aus, denn die Glaskuppel ist hell erleuchtet. Da es inzwischen schon spät war, konnten wir nicht mehr ins Innere gelangen. Wir werden es aber bestimmt beim nächsten Besuch in Reykjavik machen, denn eines steht für uns fest: Diese Stadt und das ganze Land ist es wert, unbedingt nochmal und mit viel Zeit zu kommen. Was wir erleben durften, war einmalig und macht Lust auf mehr.
Etwas verschlafen nehmen wir Abschied, während des Rückfluges träumten wir vom Erlebten, an dem wir euch hiermit schriftlich gerne teilhaben lassen.
Nochmals vielen Dank an alle, die uns diese Reise ermöglichten. Wenn ihr noch fragen habt, meldet euch gerne bei mir!

Eure Jutta und Freundin Brigitte

Autor: Feierabend-Mitglied

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