Lange hatten wir uns auf diese Fahrt gefreut. Allerdings regnete es schon die ganze Woche. Wir befürchteten das Schlimmste, zumal das Thermometer auch nur 2 Grad anzeigte. Wir waren aber mit Schirm, Jacke und festen Schuhen gut ausgerüstet. Unsere Plätze hatten wir schnell gefunden und stärkten uns erst einmal mit einem kleinen Sektfrühstück. Wir waren gut gelaunt, denn man glaubt es kaum, die Sonne schien freundlich vom Himmel. Hatte Petrus doch unser Stoßgebet gehört? In Karlsruhe erwartete uns aber eine böse Überraschung. Unser Zug hatte Dank einiger unschöner Vorkommnisse 20 Minuten Verspätung und wir hatten doch nur 15 Minuten Aufenthalt. Oh Schreck, der Anschlusszug war natürlich weg. Eine freundliche Mitarbeiterin der Bahn konnte uns helfen. Sie schickte uns zur S-Bahn nach Mannheim. Dort hatten wir dann wieder Anschluss nach Mainz. In diesem Zug vergaßen wir dann unseren Ärger. Eine Gruppe junger und sehr netter Leute gesellte sich zu uns. Sie wollten nach Düsseldorf, um ihren Junggesellenabschied zu feiern.

Wir wurden bestens unterhalten und wünschen dem Bräutigam natürlich eine glückliche Ehe. In Mainz kamen wir dann auch mit einer reichlichen Stunde Verspätung an und wurden schon von Rose 56 und Fidelis 45 erwartet.

Rose hatte das Programm geändert und wir fuhren erst zum Höfchen und gingen nach einem kurzen Rundgang über den herrlichen Markt erst einmal zum Mittagessen, dass von mir telefonisch vorbestellt war. Im Haus des Deutschen Weines direkt am Staatstheater haben wir sehr gut gespeist und konnten die Aussicht auf das bunte Treiben auf dem Gutenbergplatz genießen. Nun ging es aber durch die schöne Altstadt. Der gewaltige Dom St. Martin erwartete uns.

Der Dom prägt das Stadtbild. Er wurde seit 975 unter Erzbischof Willigis erbaut und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Brände, Zerstörungen und Wiederaufbauten erlebt.

Von der Augustinergasse aus kommt man an einen ganz besonderen Platz in der Altstadt, dem Kirschgarten. Das architektonische Ensemble der Gebäude, die schmucken Läden und auch der Brunnen, der im Stile eines barocken Laufbrunnens erst 1932 aufgestellt wurde, machen den Charme dieses Fleckchens aus.

Die Augustinerkirche wurde 1768-1771 von Augustinereremiten errichtet. Der Bauherr ist nicht bekannt. Seit 1805 wird das Gebäude als Seminarkirche genutzt.

Erbaut im 12.Jahrhundert als romanischer Wohnturm. Es ist das älteste noch erhaltene bewohnte Gebäude in Mainz.

Im Augustinergässchen hat Marlene ihre Schuhe wieder gefunden.

1915 herrschte eine große Hungersnot in Mainz. Der Oberbürgermeister rief die Bevölkerung zu einer Spendenaktion auf. Die Nagelsäule auf dem Liebfrauenplatz ist das Ergebnis. Der billigste Nagel kostet eine Reichsmark, der teuerste Nagel mit vergoldetem Kopf 20 Reichsmark. Am 20 August 1916 war die Aktion beendet. Die Spendenaktion brachte 170000 Reichsmark ein. Nach heutiger Kaufkraft etwa 800000 Euro.

Johannes Gutenberg ist der größte Sohn der Landeshauptstadt Mainz. Mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern setzte er das Fundament der modernen Medienkommunikation.
Im Jahr 2000 feierten die Mainzer den 600. Geburtstag des Jahrtausenderfinders.

Für seine Fastnacht ist Mainz weit über die Grenzen hinaus bekannt. Es gab aber sehr zum Leidwesen der Bürger kein einziges Denkmal dafür. 1963 wendeten sich die Stadtväter an einige Industrielle mit dem Wunsch nach einem Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz. Das bekannte Getränkeunternehmen Eckes erklärte sich bereit, den Brunnen zu stiften. Professor Blasius Spreng aus München und der Mainzer Architekt Helmut Graf bekamen den Auftrag. Am 14 Januar 1967 war das Werk vollbracht. Im aus rotem Sandstein geschaffenen Brunnenbecken erhebt sich ein fast neun Meter hoher Turm, der mit mehr als 200 bronzenen Figuren bevölkert wird. Die Mainzer nahmen ihn hochzufrieden in Besitz.

Nun wollten wir aber noch die Kirche St. Stephan mit den berühmten Chagall-Fenstern besichtigen.
Die katholische Kirche St. Stephan liegt im Südwesten von Mainz und blickt vom gleichnamigen Berg auf die Altstadt hinab. Insgesamt 9 Fenster wurden hier von Marc Chagall gestaltet und sind heute der Anziehungspunkt für die vielen Touristen. Klicke auf das Fensterbild und Du erfährst mehr dazu.

Hier konnten wir dann auch noch ein Brautpaar bewundern
Rosemarie und Dieter mussten sich nun leider verabschieden, denn sie wollten abends noch ins Konzert. Auch wir machten uns jetzt wieder auf den Rückweg. Mit der Straßenbahn fuhren wir zum Bahnhof, wo wir in der Nähe noch ein nettes Cafe fanden. Hier ließen wir uns Kaffee und Kuchen schmecken. Im Zug hatten wir schnell unsere Plätze gefunden. Es wurde natürlich über diesen schönen Tag geschwätzt und gelacht. Wir hatten jedenfalls eine lustige Heimfahrt.

Bedanken möchte ich mich ganz herzlich bei Rosemarie und Dieter für diesen perfekten Tag.
Danke auch an unsere Fotografen Marlene und Achim.
Danke auch an die Gruppe, die mich so toll unterstützt hat.
Joruba
Klicke auf Marlene und Du kannst das Album ansehen
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