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Syrienausstellung am 6.3. 2010

Bild von Utme

Wir hatten uns heute zu dieser Ausstellung verabredet. Natürlich hatte der Winter wieder einmal beschlossen, uns das Leben schwer zu machen. Er schickte über Nacht reichlich Schneefall und überraschte uns vormittags mit dichtem Schneetreiben. Mir wurde es ganz mulmig. Da ich aber eine Führung bestellt hatte, konnte ich den Besuch auch nicht mehr absagen. Mittags hörte der Schneefall auf und die Sonne begrüßte uns. Also machten wir uns auf den Weg und alle angemeldeten FA-ler waren pünktlich zur Stelle. Da war ich aber sehr erleichtert. Die Ausstellung wird von den Stuttgartern so gut angenommen, daß man in dieser Woche sogar den 100000-sten Besucher begrüßen konnte. Unsere Begleiterin Frau Bosch - Abel gab uns einen Einblick in das Leben der Syrier vor mehr als 3500 Jahren.
Qatna war eine blühende Handelsmetropole im Herzen Syriens. Der Königspalast mit 18000 qm Grundfläche hat die Ausmaße des Stuttgarter Schlossplatzes. Der Westflügel des Palastes wurde 2008 freigelegt und war das erste mehrstöckige Gebäude Vorderasiens. Der Flügel umfasste 3 Stockwerke. Die ganze Anlage war mit einem riesigen Erdwall, der der Sicherheit diente, umgeben. All das nützte aber nichts, denn der Palast wurde von den Hethitern um 1340 vor Christus zerstört. Somit war der Untergang Qatnas besiegelt. 2002 machten Tübinger Archäologen in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam eine sensationelle Entdeckung. Sie fanden unter dem Palast einen verschütteten Gang, der in eine unberührte Gruft führte. Über 2000 Grabbeilagen, die zum Teil noch sehr gut erhalten waren, hat man in dieser Königsgruft gefunden. So konnten Schmuck aus Gold und wertvollen Steinen, Gefäße aus den unterschiedlichsten Materialien, mit Purpur verzierte Stoffe, Rollsiegel, Waffen und Möbelzier sichergestellt werden. Es war sogar ein Sarkophag mit einem vollständig erhaltenen Skelett und den dazugehörigen Grabbeilagen vorhanden. Man fand Sitzbänke und Gefäße mit Essensresten. Hier haben die Lebenden mit ihren Ahnen regelmäßig gespeist, um diese gnädig zu stimmen. Für uns eine makabre Vorstellung. 73 Tafeln mit einer Keilschrift geben über die Vorgänge der damaligen Zeit Auskunft. Die Könige von Qatna verfügten so über einen Nachrichtendienst, durch den sie über politische Ereignisse und Entwicklungen unterrichtet wurden. Außer den königlichen Briefen enthielten sie auch Verwaltungsdokumente wie Inventarlisten und Rechtsurkunden. So bekam man einen Einblick in das Leben und den Handel in einem königlichen Palast der Bronzezeit in Syrien. 2009 wurde noch eine kleinere Gruft entdeckt. Sie enthält ebenfalls wertvolle Grabbeilagen sowie Knochenreste von mindestens 30 Personen. Die Bedeutung dieser Gruft wird noch diskutiert und ausgewertet. Möglicherweise diente sie zur Umbettung aus der größeren Königsgruft.
Die Ausstellung ist noch bis zum 14. März geöffnet. Es lohnt sich auf alle Fälle, diese interessanten Schätze zu besichtigen. Anschließend haben wir es uns noch in einem Cafe gemütlich gemacht und diesen schönen Tag ausklingen lassen. Wir durften leider nicht fotografieren. Ich möchte aber auf eine Internetseite verweisen, auf der man viele Fotos und Erklärungen zu der Ausstellung bekommt.
Ich danke Euch für diesen schönen Tag.
Joruba

Mehr kannst Du auch auf der Internetseite des SWR erfahren.
Klicke dazu auf das untere Plakat.

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